"Die Wohnung ist ein Spiegel unseres Familienlebens!" - zu Besuch bei Mlcr_kids in der Schweiz

von Kati Tiringer

Grüzi in der Schweiz: Wir sind heute zu Besuch bei Coni aka Mlcr_kids. Mit ihrem Mann, den beiden Kindern und zwei Katzen lebt sie in einem Familienquartier in der Nähe von Luzern. Die 140 Quadratmeter große Wohnung ist der wichtigste Ruheort der Familie, weswegen Coni großen Wert auf ein harmonisches Interieur legt. Zurückhaltende Schönheit ist ihr wichtig und so wundert es nicht, dass moderne Designklassiker wie der Eames Lounge Chair die Kernstücke der Einrichtung bilden. Trotz aller Schlichtheit ist der Wohlfühlfaktor hier aber besonders hoch: Viel Holz strahlt Wärme aus und dank der vielen Urlaubsmitbringsel und Möbel mit Geschichte ist die Wohnung ein wunderbarer Spiegel des Familienlebens. In ihrer Homestory erzählt uns Coni heute die Geschichten ihrer Lieblingsstücke, erzählt vom Leben in der Schweiz und verrät ihre Geheimtipps für die Stadt Luzern. Hereinspaziert!

Liebe Coni, wie lebst du?
Ich wohne mit meinem Mann Reto und unseren Kindern Lea und Marc sowie den zwei Katzen Lisa und Sofie in der Nähe von Luzern. Vor sechs Jahren haben wir in einem ruhigen Wohnquartier eine Eigentumswohnung mit circa 140 Quadratmetern gekauft. Die Wohnung liegt in der ersten Etage und hat fünf einhalb Zimmer. In unserem Wohnhaus wohnen neun tolle Familien mit vielen Kindern. Insgesamt sind es 51 Wohnungen in sieben Wohnhäusern. Morgens um acht marschiert eine riesen Kinderschar Richtung Schule, zurück bleiben wir Mütter und ein paar kleinere Kinder. Wir leben hier auf dem Lande mit Kühen bis ans Haus, sind jedoch mit dem Fahrrad in zehn Minuten im Herzen von Luzern. Was gibt es schöneres?

Bitte beschreibe eurer Zuhause.
Unser Zuhause ist meine Ruheoase! Mir ist wichtig, dass unsere Wohnung ein Ort der Erholung für alle Familienmitglieder ist und auch für sonst alles Platz bietet. Die Kinder springen durch die Wohnung oder der Lounge Chair wird zur Höhle umgebaut. Am Küchentisch wird Pingpong gespielt, es wird diskutiert, gelacht oder gelernt.


Wie bist du beim Einrichten vorgegangen?
Mein Mann und ich wohnen seit fast 20 Jahren zusammen. Einige Möbelstücke haben wir schon seit Anfangszeiten, einige haben wir inzwischen den Bedürfnissen angepasst oder sie ganz ersetzt. Und viele neue Möbel sind dazugekommen. Vor zwei Jahren haben wir die komplette Wohnung umgebaut. Sämtliche Böden wurden geschliffen und geölt, die Wände im öffentlichen Bereich mit Kalkglattstrich überzogen, die Fliesen in den beiden Badezimmern mit Beton Ciré überzogen und das neue Herzstück, die Küche, eingebaut. Der Grundriss lässt nicht viel Spielraum bei der Möblierung und doch entsteht bei uns allein in einem unbewussten Prozess. Beim Einrichten lässt mir meine Familie freie Hand und bei der Gestaltung unseres Zuhauses bewege ich mich immer zwischen Kopfentscheidung und Bauchgefühl. Sagt letzteres ja, kommt es schon mal zu spontanen Käufen, wie letzten Monat bei dem Stuhl in der Küche und der Lampe neben dem Sofa. „Standpfeiler“ unserer Einrichtung sind die Designklassiker, zeitlos und super wandelbar. Früher haben wir uns zu Weihnachten immer wieder ein schönes Stück dazu gekauft. Es gibt immer noch das eine oder andere Stück auf unserer Weihnachtswunschliste. 


Bitte erzähle uns ein bisschen mehr über dich.
Ich bin 40 Jahre jung und ein ruhiger, fröhlicher und toleranter Mensch. Mein Lebensmotto ist „leben und leben lassen“. Spontaneität zählt zu meinen Stärken, Termine zu meinen Schwächen. Beruflich unterstütze ich meinen Mann, der Architekt ist, in seiner Firma. Ich liebe es, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Bei jedem Wetter bin ich damit anzutreffen, es bedeutet für mich Freiheit pur! Außerdem lese ich sehr viel und intensiv. Ich würde immer ein Buch einem Film vorziehen. Da kann ich in andere Welten tauchen und vergesse alles um mich herum. In den Ferien habe ich immer einen grossen Stapel Bücher dabei. 

Spiegelt sich deine Persönlichkeit in deinem Wohnstil wider?
Total! Ruhig, unauffällig und zurückhaltend harmonisch. Auch die Fröhlichkeit und das Verspielte sieht man ein wenig, obwohl schlichte Formen und Farben typisch für unsere Wohnung sind. Von unseren Freunden hören wir oft, dass sie uns in unserer Wohnung spüren. Wenn ich mich ab und zu an kräftigen Farben oder Mustern zu versuchen, merke ich immer schnell, dass das nicht meins ist. Mir gefallen softe Farben und zarte Accessoires zu Designklassikern der Moderne, die Verbindung von Softem und Klassischem. 

Welche Farben und Materialien magst du besonders?
Ich liebe Decken, am liebsten in ruhigen Farben und mit zurückhaltenden Mustern. Seit längerem schon liebe ich die Farben Rosa, Petrol, Violette, Creme und Weiss. Meinem Mann und meinem Sohn zuliebe setzte ich die weiblicheren Farben nur sehr dezent ein (oder ich versuche es!). Ich mag eher ruhigere, runde, schlichte und zeitlose Formen. Von Kisten, Körben, Taschen oder Boxen kann ich nicht genug bekommen!





Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?
Eigentlich von meinem Mann, weil er Architekt ist. Aber so richtig angefangen hat es seit wir in unsere Wohnung gezogen sind. Die Wohnung hat einen tollen Grundriss, ist jedoch schwierig einzurichten. Kleine Nischen fehlen zum Beispiel komplett. Wir haben grosse, offene Räume, die ineinander fließen. Beim Ideensuchen im Internet bin ich auf SoLebich gestoßen und habe viele tolle Inspirationen gefunden. Ich habe eine Freundin, mit der ich stundenlange Gespräche über das Einrichten führe. Spannend finde ich, dass wir dabei viele gemeinsame Nenner haben, aber komplett anders eingerichtet sind und die beiden Wohnungen auch total anders wirken.

Wo kaufst du deine Möbel und Wohnaccessoires?
Die meisten Wohnaccessoires sind Souvenirs aus Städtetrips oder Ferien. Lea und Marc sind es gewöhnt, bei Heimreisen eingeklemmt zwischen Kisten, Kissen oder Sonstigem zu sitzen. Sie nehmen es inzwischen mit Humor. Jedes Jahr am letzten September-Wochenende besuchen wir mit Freunden den "Brocante" im mittelalterlichen Städchen Le Landeron, den größten Freiluftflohmarkt der Schweiz. Da habe ich schon viele tolle Accessoires gefunden. Wenn ich richtig überlege, ist wirklich das meiste von Ausflügen und Ferien. Ansonsten kann ich bei den Kollektionen von TineKhome oder Normann Copenhagen meist nicht wiederstehen. Und unser komplettes Camping- und Picknickzubehör ist von Rice - da darf es zur Abwechslung nämlich mal richtig bunt sein.

Hast du einen liebsten Einrichtungsgegenstand?
Ich habe mehrere Lieblingsgegenstände oder Lieblingsmöbel; ganz vorne mit dabei sind die vielen Holzkisten. Die haben wir in einem alten Käselager, das kurz vor dem Abbruch stand, gefunden. Da es keinen elektrischen Strom mehr gab, sind wir mit Stirnlampen im Dunkel herumgetappt und haben die für uns schönsten Kisten und Bretter ausgesucht. Oder die blaue Holzkiste mit den Büchern in Marcs Zimmer. Die haben wir bei strömendem Regen in Dänemarkferien an einem Strassenrand gefunden. Außerdem liebe ich die zwei roten Kinostühle: Auf diesen sind wir oft an Tanzvorstellungen unsere Tochter gesessen. Da das Theater abgerissen und neu gebaut wird, konnten wir uns zwei schöne Erinnerungsstücke bewahren. Eigentlich wollten wir die Stühle im Vorbereich der Kinderzimmer platzieren, sie wirkten jedoch zu wuchtig. So hat unsere Tochter passend einen in ihr Zimmer bekommen. Der zweite steht zurzeit im Vorbereich von Schlafzimmer und Büro, wird aber irgendwann einmal ins Zimmer unseres Sohnes wandern.
Auch mit dem Sideboard im Wohnzimmer verbinde ich viel, weil wir es selbst vor fast 20 Jahren liebevoll entworfen und gebaut haben. Es diente damals als Schuhregal in der schmalen Diele unserer ersten Wohnung. Hier steht es in unserem Wohnzimmer.




Bei dir vergeht kein Tag ohne...
Kaffee! Ohne einen Kaffee kann ich nicht starten.

Hast du neben dem Einrichten noch andere Leidenschaften?
Letzten Herbst habe ich mir einen Schneideplotter gekauft um Motive aller Art aus den verschiedensten Materialien ausschneiden zu können. Damit bin ich zurzeit oft am Werkeln oder ich bin am Nähen mit meinen beiden Nähmaschinen. Seit ich die Kitchen Aid habe, mache ich sämtliche Teigwaren selber. Letzten Sommer habe ich sehr intensiv kleine Schalen betoniert. Die Bepflanzung unseres Balkons ist eine grosse Leidenschaft, leider fehlt mir der grüne Daumen.








Wo trifft man dich in deiner Stadt? 
Essen gehen wir zu guten Freunden, in den Rosstall bei Emmen. Im gleichen Gebäude hat Christine Hofer auch ihr Atelier. Da findet man tolle Spiegel, Lampen und vieles mehr. Wir wohnen zwischen dem Pilatus und dem Sonnenberg. Von beiden Bergen hat man eine tolle Aussicht über die Stadt und ihre Umgebung. Im Sommer sind wir oft in der Ufschütti oder im Vögeligärtli bei einem Espresso. Für mich ist Luzern eine der schönsten Städte überhaupt!

Was macht deiner Meinung nach den größten Unterschied zwischen der Schweiz und Deutschland aus?
Für mich sind es die Weiten der Landschaft. In der Schweiz ist alles viel kleiner, enger und bewohnter. Ich staune immer wieder, wie viel mehr Platz man in Deutschland hat.

Welches Reiseziel kannst du empfehlen?
Die Bretagne finde ich immer wieder spannend. Letztes Jahr waren wir in Plougasnou. In Korsika bei Sud Corse waren wir auch schon ein paar Mal. Sowohl in der Bretagne wie auch in Korsika gibt es viel zu entdecken. Die beiden Ferienanlagen sind für Tagesausflüge gut gelegen, wie auch ideal mit Kindern, jedoch ohne den grossen Rummel. Im diesem Sommer reisen wir mit unserem VW Bus einen Monat lang durch Frankreich und Spanien. Neben Barcelona und Bilbao, dürfen natürlich auch die Salinen von Guerande oder die Dünen von Pilat nicht fehlen. Bin gespannt, was wir alles sehen werden!

Vielen Dank für das Interview und eine gute Reise!


In Conis SoLebIch-Profil findet ihr noch mehr Bilder aus ihrem schönen Zuhause. Folgt ihr, um kein neues Bild zu verpassen!



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Kommentare (26)

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