„Ich liebe den offenen Wohnraum, seine Helligkeit und Größe.“ – Zu Besuch bei Bungalow1970 in Nordrhein-Westfalen

von Claudia H.

Wenn man ein Haus findet, das man eigentlich gar nicht gesucht hat, könnte es vielleicht Schicksal sein. So zumindest ging es Iris alias @Bungalow1970 , als sie eines Morgens zufällig den Bungalow entdeckte, in den sie sich kurz darauf verlieben sollte. Seit drei Jahren lebt die 52-Jährige nun mit ihrem Mann und ihrem Sohn in dem Haus von 1970, das sich viel seines ursprünglichen Charmes bewahrt hat. Hier treffen warme Korkböden auf große Fensterfronten, stilvolle Designermöbel sorgen für zeitlose Gemütlichkeit.

Warum Iris bereits 16 Umzüge hinter sich hat und was sie an ihrem Haus besonders liebt, verrät sie im Interview. Hereinspaziert!

Einen Grundriss von Iris’ Bungalow findet ihr am Ende des Beitrags.

Iris’ Grundstück ist insgesamt 555 qm groß und umfasst neben dem 180 qm großen Bungalow auch einen Garten. Dieser war bei ihrem Einzug bereits angelegt und wurde noch um die ein oder andere Pflanze ergänzt.

„Jedes Haus vermittelt einem beim Betreten ein bestimmtes Gefühl. Hier fühlte sich alles direkt sehr gut an!“

Das Haus war ein echter Glücksgriff für Iris: „Ich habe es eines Sonntagmorgens zufällig und ohne wirkliche Kaufabsichten bei einem Immobilienportal entdeckt und den Makler direkt angeschrieben“, sagt sie. „Drei Stunden später hatten wir schon einen Besichtigungstermin – und es war um uns geschehen.“ Für Frühlingsgefühle in der Küche sorgen neben Narzissen auch die warmen Sonnenstrahlen, die durch die großen Fenster nach drinnen scheinen. Die Küche selbst ist von nobilia.

Liebe Iris, wie können wir uns deinen Bungalow vorstellen?

Wenn man das Haus betritt, steht man in einem großzügigen, quadratischen Flur, der sehr hell ist. Das ist ein bisschen verschwenderisch geplant, aber dadurch wirkte es auf uns direkt einladend. Der Wohn- und Essraum mit Küche hat ebenfalls zwei sehr große Fenster und altes dunkles Parkett aus Südamerika. Man kennt das ja, jedes Haus vermittelt einem beim Betreten ein bestimmtes Gefühl. Hier fühlte sich alles direkt sehr gut an!

Welchen Wohnstil finden wir bei dir?

Ich habe mir keine Gedanken über einen Stil gemacht. Ich kaufe einfach nach Bauchgefühl. Alles bleibt dann auch über Jahre. Vieles haben wir secondhand über Anzeigenportale gekauft, wie zum Beispiel die Eames-Stühle. Die Couch und der Esstisch sind von Habitat. Das Bett begleitet uns schon seit etwa 20 Jahren und ist von IKEA. Wir träumen noch von einem Togo-Sofa von Ligne Roset. Es gibt schließlich kein passenderes für ein 70er-Jahre-Haus, oder?

Iris (52) arbeitet als Bereichsleiterin im Bauaufsichtsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf. Dort betreut sie ein Team, das für die Genehmigung und Beaufsichtigung von Gebäuden verschiedener Art zuständig ist. Um den Wohnraum in ihrem Bungalow offen zu gestalten, wurde die Wand zwischen Küche und Wohnzimmer entfernt.

Hast du beim Einrichten ein bestimmtes Farbkonzept verfolgt?

Ich mag Farben und auch geometrische Muster sehr gerne, aber in meinem eigenen Zuhause habe ich sie schnell über. Deshalb sind wir bisher eher auf Nummer sicher gegangen und haben farblich nicht so zugeschlagen. Vielleicht werden wir demnächst mal mutiger …

Stilvoller Minimalismus: Im Schlafzimmer trifft ein Holzbett auf monochrome Accessoires. Der warme Korkboden und die graue Wandfarbe von Schöner Wohnen sorgen für Gemütlichkeit.

Was liebst du an deinem Zuhause besonders?

Den offenen Wohnraum, seine Helligkeit und Größe. Und dass unser 22-jähriger Sohn sein eigenes kleines Reich mit zwei Zimmern und einem Bad im Souterrain hat. Das Haus und der Garten passen perfekt zu uns!

Die Fensterbank aus Marmor ist Iris’ Lieblingsplatz, um zu lesen und den Ausblick auf den Garten zu genießen. „Im Winter ist es hier besonders kuschelig“, verrät sie. Durch die große Fensterfront gelangt viel Tageslicht in den Wohnbereich.

Hast du ein besonderes Möbelstück?

Das alte Schulklavier von 1904. Der Vater meiner Freundin hatte als zuständiger Hausmeister tatsächlich den Auftrag, es zu entsorgen. Wir haben es lackieren und stimmen lassen. Auch, wenn ich nicht sehr gut spielen kann, liebe ich es sehr. Es hat bestimmt großartige Konzerte in der Schule erlebt!

Das alte Klavier von 1904 liegt Iris besonders am Herzen. „Es stand früher in einer Schule und hat wahrscheinlich viele Klassen beim Singen begleitet“, erklärt sie. Mit ihrem Holzofen von Lotus, der nun im Wohnbereich für Wärme sorgt, haben sie und ihr Mann sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt.

Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:

  1. Ich bin bisher 16-mal im Leben umgezogen. Auf der einen Seite beneide ich Freunde, die immer eine feste Heimat hatten. Auf der anderen Seite macht es sehr viel Spaß, Räume einzurichten, und ich mag das „Hier ist alles neu und ungewohnt“-Gefühl.
  2. Ich habe Architektur studiert, bin aber unter Zeitdruck nicht sehr kreativ und erfindungsreich. Dass ich beruflich nun mehr Juristin als Architektin bin, kommt mir sehr gelegen.
  3. Wohnen ohne Hund kann ich mir kaum vorstellen. Seit ich 6 Jahre alt bin, habe ich fast immer Hunde an meiner Seite gehabt. Zum Glück konnte ich meinen Mann anstecken. Das einzige Manko: Wir werden wohl nie helle oder wollweiße Teppiche haben.

Das große Panoramafenster mit Blick auf den Garten war einer der Hauptgründe, warum Iris und ihr Mann sich bei der Besichtigung direkt in den Bungalow verliebt hatten. „Dieses positive Gefühl hält immer noch an“, sagt sie, „auch wenn wir anfangs den ein oder anderen Wasserschaden im Haus hatten.“

Wie kam es, dass du bereits 16-mal umgezogen bist?

Die Umzüge waren meist beruflich bedingt. Als Kind und Jugendliche durch mehrere Wechsel meines Vaters, nach meinem Auszug dann durch das Studium und den eigenen Beruf, aber auch der Liebe wegen, als ich zu meinem Mann vom Münsterland hier ins Rheinland zog. Und tatsächlich sind wir auch mehrfach innerhalb des gleichen Ortes umgezogen, weil wir uns in eine neue Wohnung oder ein anderes Haus verguckt hatten.

Der Bungalow von außen: Iris und ihr Mann haben sich vor einiger Zeit dazu entschieden, die ursprünglich beige Fassade weiß zu streichen. Mit dem Ergebnis sind sie nach wie vor sehr zufrieden. Auch das Gäste-WC im Erdgeschoss hat kürzlich ein Makeover erhalten und kombiniert nun glänzend weiße Fliesen mit schwarzen Accessoires. Wie der Raum vorher aussah, könnt ihr hier in den Kommentaren sehen.

Und kannst du dir vorstellen, noch ein 17. oder 18. Mal umzuziehen?

Unbedingt! Bedürfnisse und Vorlieben ändern sich. Zwar wäre der Bungalow auch im Alter noch gut nutzbar, aber es gibt so viele großartige Wohnungen und Häuser. Irgendwann kribbelt es bestimmt wieder und dann schauen wir mal.

Und zum Abschluss: Was würdest du uns kochen, wenn wir dich besuchen kommen?

Ich mag es, wenn man vieles probieren kann, deswegen gäbe es: zweierlei Bruschetta mit Tomaten und Sardellenpaste zur Vorspeise, dann Spaghetti mit Basilikum-Pesto und Walnuss-Pesto als Hauptgericht und Zitronentiramisu sowie Lava-Schoko-Cake zum Nachtisch.

Iris’ Haus hat eine Wohnfläche von etwa 180 qm und umfasst neben dem offenen Wohn- und Essbereich noch vier weitere Zimmer. Das Bild zeigt den Grundriss vom Erdgeschoss.

Liebe Iris, vielen Dank für das schöne und spannende Interview!

Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @Bungalow1970 hier folgen.

Zu allen Homestorys geht’s hier entlang.

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