Mit mywe nach Kanazawa und Kyoto in Japan

von Kati Tiringer

Ich kann die Stille hören!, war mein erster Gedanke, als ich das Bild vom Garten in Kyoto gesehen habe. Ein zauberhafter Anblick, saftiges Grün und die typische, sehr besondere Formensprache. Ich selbst war noch nie in Japan und freue mich deshalb umso mehr, dass uns Myriam aka mywe heute in ihrem Urlaubsrückblick mit auf die Reise in dieses entfernte Land nimmt. Als Restauratorin begleitet sie Kunsttransporte zu Zielen auf der ganzen Welt. In diesem Jahr war sie zum wiederholten Male beruflich in Japan und hat ihren Aufenthalt um ein paar Urlaubstage verlängert. Entdeckt heute durch ihre Linse das exotische Reiseziel Kanazawa in Japan - ein touristischer Geheimtipp, dessen Architektur, Essen, Kultur und wunderbaren Gärten neugierig machen. Wir sind überzeugt: Japan ist eine Reise wert!



Der saftig grüne Moosgarten rund um den buddhistischen Tempel Saihoji in Kyoto 



... und um den Teizo-in-Tempel, ebenfalls in Kyoto


Mywes Reiseziele in Japan: Kanazawa und Kyoto

"Ich arbeite in einem Museum, dessen Werke in Japan sehr beliebt sind und so hatte ich in diesem Sommer wieder als Restauratorin und Konservatorin beruflich dort zu tun. Wie immer nutzte ich die Gelegenheit, noch länger in diesem faszinierenden Land voller Gegensätze zu verweilen. Ich habe unter anderem die Stadt Kanazawa an der Westküste der Hauptinsel Honshu besucht. Die Stadt und die Region ist für Kunsthandwerk z.B. Urushi Lackwaren oder Blattgoldarbeiten bekannt, welche mich sehr interessieren (Mitbringsel könnt ihr auf diesem Wohnungsfoto sehen). Kanazawa ist erst seit diesem Sommer mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen erreichbar und ist daher noch ein touristischer Geheimtipp. Die Stadt ist unglaublich ruhig und gepflegt und alle von mir besuchten Sehenswürdigkeiten haben mich sehr beeindruckt. Die Stadt hat die ideale Grösse, um sie mit dem Fahrrad zu entdecken. Fahrradwege und der angenehme Fahrstil der Japaner, machte dieses Vorhaben zum wahren Vergnügen. Ich war zu Regenzeit in Japan und daher sind viel weniger Touristen unterwegs, aber in Kanazawa ist es das ganze Jahr viel beschaulicher als in Kyoto. Was nicht heisst, dass man Kyoto nicht auch besuchen soll! Kanazawa ist wie Kyoto eine Stadt mit feudaler Vergangenheit, welche man an den schönen Häusern und dem alten Stadtteil noch sehen kann. Zudem lockt einer der schönsten Landschaftsgärten Japans und zahlreiche interessante Museen. Die Stadt ist nahe an der Küste und auch den Bergen, die Möglichkeiten seinen Urlaub abwechslungsreich zu gestalten ist dort deshalb beinahe grenzenlos. Die Region verdient es definitiv, entdeckt zu werden!





Ich selbst liebe es, mich in der Natur zu bewegen und schöne Landschaften zu geniessen oder interessante, kulturelle Stätten zu besuchen. Schon andere private Reisen führten mich oft zu besonders grünen Reisezielen, zum Beispiel in Schottland, Irland und der Bretagne. Kulturell sehr interessant waren meine Reisen nach Marokko und Andalusien und am meisten berührt hat mich meine mehrmonatige Asienreise, unter anderem nach Indien und Myanmar (Burma) vor zwölf Jahren. Von dieser Reise und den gewonnenen Eindrücken zehre ich noch heute! Eigentlich hat es mir bisher aber tatsächlich überall gefallen… die Welt ist so bunt und spannend und sympathische Menschen gibt es überall!

Aufgrund meines Berufs mache ich seit Jahren oft alleine Urlaub, weil ich bei interessanten Destinationen noch Urlaub dranhänge. Am liebsten reise ich sonst mit meinem Partner, man gewöhnt sich aber auch ans alleine Reisen und das hat sogar einige Vorteile. Ich bin aufmerksamer und kann mich besser auf Land und Leute konzentrieren, dadurch wird das Erlebnis intensiver. Ich kann meinen Interessen und Launen ohne Diskussionen nachgeben und auch mal einfach Stunden in einem Tempel verweilen oder durch Stoffgeschäfte streifen, wenn mir danach ist. Einzig alleine Essen zu gehen finde ich nach wie vor nicht so berauschend und es gibt natürlich auch Reiseziele, die ich nur ungern alleine bereisen würde, aber Japan gehört definitiv nicht dazu.



Meine Tipps in Kanazawa

Für alle Einrichtungsfans sind die traditionellen japanischen Häuser sehr interessant. Ich fand das Nomura Samurai House, die Seisonaku Villa, sowie das Shima Geisha House sehr schön. In allen Häusern ist die ursprüngliche Atmosphäre noch sehr stark spürbar. Ich hatte das Gefühl, dass die Geishas bzw. die Samuraifamilien soeben erst den Raum verlassen haben. Alle Häuser haben unglaublich schöne Farb- und Lichtstimmungen und sind mit wunderbaren Gärten ausgestattet. Ich war auch überrascht, wie farbenfroh die Räume gestaltet sind.. Für Leute die gerne moderne Architektur mögen, kann ich das D.T.Suzuki Museum sehr empfehlen. Ein modernern schlichter Zen-Bau, der einlädt, über die Weisheiten des Philosophen Suzuki nachzudenken. Der Kenrokuen Garten mit seinen Teehäusern ist auch ganz toll zum Herumflanieren und Geniessen.


     


Besuch der traditionellen, japanischen Häuser: Nomura Samurai House (links) und Seisonaku Villa (rechts und unten) in Kanazawa





Buddhismus verstehen: Im schönen Zen-Bau des D.T.Suzuki Museums in Kanazawa



Das Teehaus im Kenrokuen Garten bietet einen tollen Ausblick ins Grüne



Übernachten in Japan

In Kanazawa habe ich als Unterkunft den Nakayasu Ryokan ausgewählt. Ryokan heissen die traditonellen japanischen Gästehäuser.  Man  schläft auf einem Futon in einem privaten mit Tatami ausgestatteten Raum. Es gibt nach Geschlechtern getrennte Gemeinschaftsbäder mit einem grossen auf 40° beheizten Becken, wo man sich nach ausgiebiger Reinigung zur Entspannung hineinbegibt. Der Morgen wird mit einem Japanischen Frühstück gestartet und im Zimmer steht immer heisser Grüntee bereit. Ich mag die ruhige gedämpfte Stimmung in den Ryokans. Der Nakayasu Ryokan ist sehr einfach, aber er hat alles was man braucht und er beherbergt mehrheitlich japanische Gäste. Mit dem Internet ist es heute sehr einfach eine passende Unterkunft in Japan zu finden von Airbnb bis zum top Ryokan oder Hotel mit entsprechendem Ambiente ist alles zu haben. Japan ist weniger teuer als man denkt, oder anders gesagt: wenn man budgetfreundlich reisen möchte, ist dies durchaus möglich. Sauber und komfortabel ist es meiner Meinung nach immer, einzig bei der Ästhetik muss man Abstriche machen. Einfache Ryokans sind aber immer deutlich schöner als entsprechende Hotels.







Auch nach diesem Sommer habe ich noch lange nicht genug von Japan! Es gibt noch so viel zu entdecken und das was ich schon kenne, möchte ich meist noch einmal besuchen: Die Region um Kanazawa hat auch landschaftlich sehr viel zu bieten, aber für Ausflüge im Umland und der landschaftlich schönen Halbinsel in der Nähe hat meine Zeit leider auch nicht gereicht. Mein nächster Aufenthalt in Japan ist aber glücklicherweise schon in Sichtweite."



Sehnsuchtsort Japanischer Garten: Der Saihoji-Tempel in Kyoto steht ab sofort auf unserer Reiseliste! 


Die SoLebIch-Urlaubsrückblicke

Wir halten den Sommer fest! Mit feinen Urlaubsrückblicken konservieren wir in diesem Jahr das Sommergefühl bis tief in den Herbst hinein und schmieden schon jetzt Pläne fürs nächste Jahr. Freut euch auf die nächsten Urlaubsziele von SoLebIch-Mitgliedern oder seht euch die bereits entstanden Cityguides und Urlaubsberichte an. Aber Achtung, Fernwehgefahr!

Kommentare (17)

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