Im Garten mit... Peter und Rosemarie Fischer: "Wir haben mehr Ideen, als wir umsetzen können!"

von Kati Tiringer

Das Ehepaar Rosemarie (54) und Peter (69) Fischer besitzt einen 4000 Quadratmeter großen Garten im österreichischen St.Marienkirchen, den sie gemeinsam gestalten. Als Mitglieder der offenen Gartenpforte teilen sie gerne ihr Paradies mit interessierten Besuchern und erfreuen sich an dadurch neu gewonnenen Freundschaften, Diskussionen und Ideen. Im Interview erzählen sie, warum ihnen eine natürliche Umgebung und der Anbau von eigenem Obst und Gemüse so wichtig ist. 

Ihr Garten ist...?

...ein 4000 Quadratmeter großer Naturgarten mit vielen einladenden, farbenfrohen Sitzecken zum Ruhen und Plaudern! Ein Rundweg führt durch den Garten, der südliche Teil ist der Ziergarten, der nördliche der Nutzgarten. In der Mitte befinden sich Wohnhaus, Garage, Badehaus und Schwimmteich.

Wann übernahmen Sie den Garten und wie sind Sie an die Planung heran gegangen?

Vor 8 Jahren zogen wir zusammen; damals hatten sich wirklich zwei Gartenfreunde getroffen! Wir konnten uns von Anfang an die Gartenarbeit einteilen, weil wir beide nicht mehr arbeiten. Am Anfang erstellten wir einen Vier-Jahres-Plan, den wir auch termingerecht durchgeführten. Das Haus war zwar Bestand, ist aber in der alten Bauart umgebaut worden, dann folgte der Schwimmteich und schließlich die eigentliche Gartenarbeit. Unser Grundstück besteht aus 60% Hang und 40% Ebene, deswegen war es sinnvoll, den Garten mittels Wegen, Zäunen und Hecken einzuteilen. 

Welche Pflanzen machen heute Ihren Garten aus?

Unser Konzept geht dahin, Pflanzgruppen zu bilden, die nach Wichtigkeit des Bedarfs gegliedert werden. Für uns sind alle Pflanzen, die wir setzen Lieblingspflanzen, egal ob Bäume, Sträucher oder Stauden. Wir setzen alles sehr dicht, so nimmt das sogenannte Unkraut nicht überhand. Im Laufe der Zeit sucht man natürlich nach Raritäten, um dem Garten eine besondere Note zu geben. Wichtig ist ein guter Mix von Farbzusammenstellungen, die dann das gewisse Etwas im Garten ausmachen.

Haben Sie auch Nutzpflanzen?

Weil wir kein Fleisch essen, wenn wir alleine sind, liegt es nahe, Grünes anzubauen. Fünf bis sieben Sorten Salat, rote Rüben, Stangensellerie, Bohnen und Erbsen, Kraut wachsen bei uns und natürlich werden immer wieder neue alte Sorten ausprobiert. Auch Obst haben wir, darunter alte Apfelsorten, Birnen, Zwetschgen und Kirschen. Eine ganze hecke trägt Ribisel, Himbeeren und Erdbeeren. Dieses Jahr haben wir eine türkische Wildfeige und japanische Weißpfirsiche neu gesetzt.  Alle kommen aus denselben Klimazonen wie bei uns, also müsste es klappen.  Eigener Gemüse- und Obstanbau sind für uns ein wichtiges Thema. Es gibt unzählige Sorten und jeder sollte die Pflanzen nach seinem eignen Geschmack auswählen, außer er ist dem Supermarktvirus schon zum Opfer gefallen. Man lacht, aber mit der normalen Marktkost verlieren die Kinder schon im frühen Alter den Geschmackssinn, den Geruchsinn und das Fühlen von Produkten.

Woher nehmen Sie neue Ideen?

Wir sammeln viele Eindrücke und Ideen auf internationalen Gartenschauen. Dann werden übers ganze Jahr Pläne geschmiedet oder auch sofort umgesetzt. Im Winter ist die Zeit der vielen Diskussionen um zusätzliche Ideen für den Garten.  Wir haben eigentlich beide mehr Ideen, als wir umsetzen können...

Zu welcher Jahreszeit genießen Sie ihren Garten am meisten?

Natürlich ist das Winterende nicht abzuwarten und die ersten Blüten sorgen für viel Freude. Dann geht es aber das ganze Jahr schön weiter: Bis in den November blühen täglich neue Blüten – das lässt das Herz höher schlagen! 

Gibt es Träume, die Sie sich in ihrem Garten gern noch erfüllen würden?

Da wir bereits alles bewirtschaften, kann man sich nur mit spontanen Ideen noch ein Plätzchen suchen, das wäre bei uns bei den Hühner, die ja ca 1000 qm bewohnen und uns vielleicht einige Meter abgeben könnten, leider ein etwas steiles Gelände.

Welchen Tipp können Sie allen Garten-Neulingen mitgeben?

Wenn der Wille da ist, kann man Berge versetzen! Das Wichtigste ist allerdings die Aufteilung des Gartens, am besten in wichtige und weniger wichtige Zonen. Es gibt unzählige Möglichkeiten der Unterteilung, ein Teich, eine Laube... Sehr wichtig bei der Planung und oftmals vergessen: Wann steht die Sonne im Garten wo?

Vielen Dank für das schöne Interview!

In den Sommermonaten empfangen Rosemarie und Peter gerne interessierte Gartenbesucher und machen sogar kleine Führungen. Termine, Fotos und Infos findet man auf ihrer Facebook-Seite, die sie eigens für ihren schönen Garten angelegt haben.

Wer noch mehr Garteninspirationen sucht, findet viele schöne Bilder(-Galerien) in der Kategorieseite "Garten" und weitere Interviews aus der Serie "Im Garten mit...".

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