Im Garten mit... Mitglied Nines: "Ich wollte einen natürlichen, aber gleichzeitig auch puristischen Garten!"

von Kati Tiringer

Wir verabschieden den Sommer mit einem sehnsüchtigen Blick in einen wirklich tollen Garten – den Garten von Mitglied @nines : Sie wohnt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Baden-Württemberg, der Garten ist circa 500 Quadratmeter groß. Beim Einzug 2006 musste die Familie erst einmal eine Menge Energie in die Gartenarbeit investieren: da wurden etliche Hecken gestutzt und mehr als zehn Bäume gefällt. Nun ist der „Wald“ gebändigt. Was sonst noch alles verändert wurde, verrät sie im Interview.

Hereinspaziert: Willkommen im Garten von Mitglied Nines! Mit einem großen Holzdeck wurde ein neuer Sitzplatz geschaffen

Liebe Nines, du hast 2006 den Garten in einem völlig anderen Zustand übernommen, als er heute ist. Was musste alles gemacht werden?

Als wir 2006 das Haus gekauft haben, fand ich den Garten traumhaft. Ich dachte wir gehen ein bisschen mit der Heckenschere dran, sähen Rasen aus und gut ist - leider war das gar nicht so. Die Vorbesitzer hatten sieben Jahre lang gar nichts gemacht und die Hecken hatten einen Durchmesser von mehr als drei Metern. Gleich als wir einzogen, sagte mein damals 4 Jahre alter Sohn zu seiner kleinen Schwester: „Komm, wir gehen in den Wald!“ - So sah der Garten aus!

Wir mussten mehr als zehn Bäume fällen, darunter vor allem Tannen, die krank oder unmöglich gewachsen waren. Es dauerte ein Jahr, bis es wirklich los gehen konnte mit der Planung, aber so konnten wir auch den Sonnenstand zur jeweiligen Jahreszeit sehen und erkennen, wo es Sinn macht Sitzplätze einzurichten. Im hinteren Teil des Gartens haben wir deshalb ein großes Holzdeck gebaut, da dort die Sonne schon eine Stunde früher als auf der Terrasse ankommt.

Hier lässt es sich aushalten: Auf dem Holzdeck laden gemütliche Sitzecken zum verweilen ein

Wie bist du an die Planung des Gartens heran gegangen?

Ich hab nach dem Jahr einen Plan gezeichnet und dann über Monate immer wieder aufgeschrieben, was ich haben möchte. Mich haben Bücher, Zeitschriften und neu entstandene Wohngebiete, aber auch Gartenmessen und Freunde, die Gartenarchitektur studiert haben, inspiriert.

Wichtig war mir, dass unser Garten mehrere Zimmer hat, die thematisch und optisch zu unterscheiden sind und dass ich nur heimische Sachen einpflanze, in denen sich Tiere wie Vögel und Igel wohlfühlen. Ich wollte einen Garten mit vielen Sitzplätzen, der zum einen natürlich und kindertauglich ist, zum anderen aber auch etwas geradliniges und puristisches hat. Eigentlich gegensätzlich, aber irgendwie doch gelungen. Umgesetzt haben wir unsere Ideen in gut zwei Jahren: Die große Rasenfläche wird heute durch nichts unterbrochen, alle Räume sind optisch durch von mir selbst in Beton gesetzte Granitsteine zu erkennen und nichts verläuft geschwungen.

Kindheitsträume werden wahr: Ein hölzernes Pferd steht mitten im Garten und ein weiterer Sitzplatz vor knallroter Wand. Auch toll: Das Regal aus Weinkisten

Welche Pflanzen machen euren Garten aus?

Bei meiner ersten Rose, einer Englischen, hat mein Vater nur den Kopf geschüttelt. Er ist Staudengärtner und hat mich dann über dankbare und weniger robuste Pflanzen belehrt. Im vorderen Staudengarten habe ich in einem Bereich ein ganzes Konzept von einer Staudengärtnerei übernommen, die Pflanzen sind in ihrer Höhe und Größe genau so gewachsen wie sie sollten.

Ein bisschen Urlaubsfeeling bringt mein Lieblingsbaum; eine Kiefer, unter der ich oft in der Hängematte liege und es wachsen Tannen, die sehr hoch sind und das angrenzende Haus verdecken. Außerdem gibt es viele Tulpen, Pfingst- und andere Rosen, deren Blüte ich besonders liebe, Holundersträuche, Felsenbirne, Blutjohannisbeere, Säulenhainbuche, Jasmin und Buchs als Kugeln für die graphische Gestaltung. Von Frühjahr bis in den späten Herbst blühen Stauden und die Gräser sehen auch im Winter schön aus.

Draufblick: Von diesem kleinen Tischchen blickt man in den schönen grünen Garten

Gerade Wege dienen gleichzeitig als Beetbegrenzung

Blütenpracht: Nines Lieblingsrose ist die Weltrose 2006 names Eden, zudem bringt eine ausladende alte Kiefer Urlaubsfeeling in Nines Garten

Kommt bei euch auch irgendetwas aus dem Garten in den Kochtopf?

Ich liebe Tomaten und esse die am liebsten direkt vom Strauch. Es wachsen auch Gurken, Salat, Kohlrabi, Radieschen, Auberginen, Paprika und Zucchini und wir haben einen Säulenapfel, einen Birnenbaum, einen alten Kirschbaum, schwarze und rote Johannisbeeren und Jostabeeren, der zu Likör verarbeitet wird und Holunder, auf dessen Blüte ich mich jedes Jahr besonders freue, denn ich liebe Holunderblütensirup!

Auf einer gemütlichen Liege entspannt Nines in den Sommermonaten. Geradlinig und doch natürlich: In Nines Garten fehlt es nicht an Pflanzenreichtum.

Welche Wünsche möchtest du dir im Garten noch erfüllen?

Mein Traum ist eine zwei Meter breite Edelstahl Schwimmbahn! Dafür habe ich aber jetzt schon eine Gartendusche mit Vorhang unterm Kirschbaum und Holzboden und eine super Umkleide - Ich bin eigentlich zufrieden mit Allem. Allerdings gibt es noch ein Gartenzimmer, das ich von meinem Wohnzimmer aus sehe, für das ich noch keinen Plan habe...

Eine große Rasenfläche vergrößert den schönen Garten optisch. Mit Liebe zum Detail dekoriert Nines auch den Außenbereich.

Vielen Dank für das Interview!

Wer sich nicht nur für den Garten von Mitglied Nines interessiert, sondern auch mehr über ihren Einrichtungsstil erfahren möchte, kann hier auf SoLebIch.de viele Fotos davon bewundern.

Außerdem gibt es viele weitere Inspirierende Gärten in der Community, die wir mit der Interview-Serie "Im Garten mit..." vorstellen möchten. Dabei waren bereits die SoLebIch-Mitglieder Kereon, Oceanside, livingatmoltke, Millie82adelante und Cosmea und es warten noch viele Gärten darauf, von euch entdeckt zu werden...

Kommentare (13)

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