Jede Designdisziplin hat seine Klassiker und großen Namen. In der Mode ist es Pierre Cardin, der in den 50er Jahren mit der Erfindung des Prêt-à-Porter einen Meilenstein setzt. Für die Möbelbrache leistet das Michael Thonet - und zwar schon hundert Jahre früher. Er erfindet 1859 mit dem Kaffeehausstuhl den ersten industriell hergestellten Stuhl und revolutioniert damit das Produktdesign. Der Stuhl wird millionenfach produziert und in die ganze Welt verschickt. Mit ihm beginnt die Geschichte des modernen Möbels und Thonet wird zum ersten Möbelhersteller. In den 20er Jahren gelingt Michael Thonet dann auch noch die Serienproduktion der ersten Freischwinger, entworfen von Mart Stam und Marcel Breuer. Die Stühle von Thonet sind wahre Meisterwerke aus Holz und heute beliebte Klassiker, die Designgeschichte geschrieben haben. Sie sind zeitlos schön und somit immer ein toller Blickfang, ob als Einzelstück im beliebten Stuhlmix oder in der Sammlung. Wir zeigen heute unsere Lieblingsentwürfe unseres Partners Thonet, von 1859 bis heute.
Der Klassiker: Kaffeehausstuhl oder "214" (Design Michael Thonet, 1859)
Der luftige Kaffeehausstuhl ist ein Meilenstein der Designgeschichte und der Beginn der Erfolgsgeschichte Thonet. Er gilt als wichtigstes Industrieprodukt, denn mit ihm erfindet Michael Thonet nicht nur eine ganz neue Formensprache, sondern auch den ersten Stuhl, der in Massenproduktion gefertigt werden kann. Thonet entwickelt Anfang des 19. Jahrhunderts dafür eine Technik, bei der Massivholz durch Dampf gebogen wird. Heute gibt es den Stuhl nicht nur in der klassischen Ausführung aus lackiertem Bugholz, wie er auch bei Mitglied aada am Essplatz steht, sondern auch in vielen neuen Farben. Wir mögen besonders die schlichte Variante in Mint!
Bequem mit Armlehne: Der Bugholzstuhl "233" (Design Gebrüder Thonet, 1895)
Die Weiterentwicklung des Kaffeehausstuhls: Mit aufgesetzter Armlehne kommt der "233" bequemer, aber auch ein wenig massiver daher. Um die Jahrhundertwende fand man ihn in vielen Cafés und Restaurants, heute ist er auch ein toller Hingucker am heimischen Arbeits- oder Essplatz - wie zum Beispiel bei Mitglied hekse13!
Liebling der Architekten: Stuhl "209" (Design Gebrüder Thonet, 190
Mit dem Stuhl „209“ gelingt den Gebrüdern Thonet ein weiteres Meisterwerk in Design und Handwerk: Ein Bugholzstuhl mit Armlehne, der luftig leicht, fast skulptural anmutet und einfach zeitlos schön ist, wie das Wohnungsfoto von Studio Oink eindrucksvoll zeigt. Auch bei aada hat er - in der dunklen Variante - ein schönes Plätzchen gefunden. Die Architekten Le Corbusier und Poul Henningsen lobten die Vollkommenheit des „209“ und setzen ihn in vielen ihrer Gebäude ein. Die Besonderheit des Stuhls: Seine Rücken- und Armlehne wird aus einem Stück massiven Buchenholz in seine Form gebogen und er besteht insgesamt nur aus sechs Teilen, genau wie sein Vorgänger „214“.
Die ersten Freischwinger: "S 33" und "S 34" (Mart Stam, 1926)
Auch das ist Thonet: Die Freischwinger "S 33" und "S 34" aus gebogenem Stahlrohr und Sitzfläche und Rückenlehne aus Leder oder Stoff sind ein Entwurf von Mart Stam von 1926. Die Stühle passten wegen ihrer klaren, zurückhaltenden Formensprache perfekt in die Architektur der Zeit und waren die ersten, die ohne Hinterbeine auskamen. Am Essplatz sind sie besonders praktisch, weil sie nach links und rechts wenig Platz brauchen und benahe gänzlich unter dem Tisch verschwinden können. Foto: mrs_jones
Stahlrohr Klassiker mit Sitzflächen aus Holz: Der "S 43" (Mart Stam, 1931)
Der Nachfolger der ersten Stahlrohrfreischwinger ist der "S 43": Seine Sitzflächen sind aus Buchenholz. Im Original ist der reduzierte, geradlinige Stuhl verchromt mit schwarzen Sitzflächen, wie ihn auch cathinca am Essplatz hat. _ginger_ kombiniert einen einzelnen Freischwinger zum Kronleuchter in ihrem schönen Altbau, wo er einen tollen Kontrast zum Interieur darstellt! Heute gibt es den Freischwinger S 43 auch in vielen anderen Farben, mit Armlehne, lackiertem Stahlrohr oder gepolstert mit Leder oder Stoff.
Die Stars unter den Freischwingern: "S 32" und "S 64" (1929/30, Marcel Breuer)
Der Bauhausarchitekt Marcel Breuer entwarf die Freischwinger "S 32" und "S 64" in seiner fruchtbarsten Zeit als Möbeldesigner. Das harmonische Zusammenspiel aus Stahlrohr, Holz und Rohrgeflecht machten den Stuhl so beliebt. Auch diesen Klassiker stellt Thonet heute in mehreren Farben und Ausführungen her, so passt er perfekt zu jedem Interieur - auch in die Stuhlsammlung von minusch.
Traditionelle Holzverarbeitung trifft zeitgenössisches Design: Der "404"
Mit dem Entwurf für den "404" huldigt der Münchner Designer Stefan Diez die meisterhafte Holzverarbeitung des Möbelherstellers Thonet. Die fließende Formensprache des gebogenen Holzes macht den Stuhl zum Hingucker – vor allem in den bunt lackierten Ausführungen! Gibt's auch größer dimensioniert als Armlehnstuhl und ist für uns trotz seiner jungen Jahre schon heute ein Klassiker. Foto: Thonet
Geradlinig aus Massivholz: Der "130" (Naoto Fukasawa, 201
Die schönen "130er" stehen seit einigen Monaten in unserem SoLebIch-Büro in München. Ihre klare Form und die bequemen Sitzflächen machen sie zu den perfekten Stühlen für den Esstisch. Wir haben sie in verschiedenen Farben, teils gepolstert und mit Armlehnen. Wir sind sehr glücklich mit unserer bunten Sammlung und es sitzt sich einfach sehr bequem!
Neuinterpretation des Kaffeehausstuhls: Der "107" (Robert Stadler, 2011)
Robert Stadler hat sich für das Design des "107" deutlich an der Formensprache des Thonet-Klassikers 214 orientiert. Die schlanke Silhouette und abgerundete Rückenlehne erinnert stark an den Kaffeehausstuhl. Durch seine glatten Flächen und geraden Stuhlbeine aus Massivholz wirkt der "107" aber sehr modern und zurückhaltend. Foto: Thonet
Markant und geradlinig: Der "330" (Läufer + Keichel, 2012)
Der Stuhl "330" ist ein zeitloses Statement: Seine markante, reduzierte Form wirkt schnittig und doch zurückhaltend. In diesem Entwurf wird wieder einmal deutlich, was Thonet Stühle ausmacht: Die Verbindung von meisterhafter Holzverarbeitung und funktionaler Ästhetik. Wir mögen ihn am liebsten als Einzelstück im Wohnbereich. Bunt lackiert wirkt er wie ein Kunstwerk mit Blickfanggarantie! Foto: Thonet
Thonet Stühle werden heute am Standort Frankenberg in Hessen produziert und in die ganze Welt verschickt. Die Holzstühle sind langlebige Sitzmöbel und wunderschöne Begleiter für ein ganzes Leben. Mit Neuauflagen der Klassiker in verschieden Farben und neuen Materialien und Kooperationen mit namenhaften Designern geht Thonet den Schritt ins 21. Jahrhundert. Das Schöne daran: Jeden Stuhl kann man sich individuell konfigurieren, sodass er perfekt zu einem passt und er einem das Leben lang begleitet. Stöbert doch mal auf der Thonet-Website (im Text sind die Stühle immer verlinkt)!