Was das Herz begehrt... heute: Metro-Fliesen ♥

von Kati Tiringer

Hätte mir vor ein paar Jahren jemand gesagt, dass mein Herz einmal einen Hüpfer beim Anblick von Fliesen machen würde, hätte ich ihn sicher für verrückt erklärt. Fliesen als zweckmäßiger Boden- und Wandbelag, ja, aber als Lieblingselement eines Raumes? Tatsächlich geschafft haben das die sogenannten Metrofliesen, die man bis vor ein paar Jahren fast ausschließlich im Pariser Untergrund bewundern konnte. Heute begegnen sie mir immer öfter in Bars, Cafés und Restaurants – und auch in einigen Wohnungen. Ich kann mich nicht sattsehen und zeige heute mit meinen Lieblingsbildern aus der SoLebIch-Community, warum mein Einrichtungsherz für Metrofliesen schlägt.


Metrofliesen in den Küchen von hellohighlife, Mona24, altbremerhausmomente und im Bad von this is Kati

Ich mag Metrofliesen in Küchen und Bädern gleichermaßen. Obwohl sie nicht auffällig gemustert oder geformt sind, sind sie immer ein besonderer Blickfang. Was sie ausmacht, ist ihre glänzend glasierte Oberfläche, deren strahlende Wirkung durch die abgeschrägten Kanten noch verstärkt wird. Ihr unprätentiöser Charme lässt sich im Prinzip mit jedem Wohnstil kombinieren. Ich mag sie vor allem im Stilmix mit Vintage-Accessoires und in Kombination mit Altholz.

Die Geschichte der Metrofliese

Der Name meiner Lieblingsfliese verrät auch ihre Herkunft: Ihr eigentliches Zuhause ist die Metro, die Pariser U-Bahn. 1900 wurde die erste Pariser Metro-Linie eröffnet und alle Stationen waren mit den abgeschrägten, weißen Kacheln gefliest. Aus einem ganz einfachen Grund: Die Leistung von elektrischem Licht war damals noch so schwach, dass eine Lampe nicht einmal ausreichte, um ohne Tageslicht ein Buch zu lesen. Also mussten in den Metro-Stationen zusätzlich Fliesen her, die möglichst viel Licht reflektieren, um die Passagiere nicht im Dunklen auf ihre Bahn warten zu lassen. Bis heute sind fast alle Stationen in der französischen Hauptstadt mit den weißen Kacheln gefliest und werden an vielen Stellen sogar aufwendig restauriert. Metrofliesen sind insgeheim zu einem Wahrzeichen für Paris geworden und verkörpern für mich immer ein wenig das Savoir-vivre der Pariser. Und wer hätte davon nicht gerne ein Stückchen ab?

Foto: Wikipedia.org / Clicsouris

Die klassische Metrofliese misst 7,5 mal 15 Zentimeter und wird im Kachelmuster mit weißen Fugen gefliest. Weil der Trend zur schönen Fliese gerade so groß ist, sind Metrofliesen auch in jedem Fliesenhandel gut zu bekommen – auch neu interpretiert in vielen Farben und Formaten. Der Fliesenspiegel in der Küche von Hague Blue (Foto oben) ist für mich so eine gelungene Neuinterpretation der Metrofliese. Den schönen Grünton der versetzt angeordneten Fliesen findet man übrigens auch in einigen Stationen der Pariser Metro - als kunstvolle Keramikumrandung für Werbeflächen und Stationsnamen.

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