Was das Herz begehrt... heute: Servierwägen ♥

von Kati Tiringer

Stück für Stück, ganz langsam und unauffällig, ist er in mein Herz gerollt: der Servierwagen. Er ist ein fleißiges Helferlein auf vier Rollen, kein Macho, der die volle Aufmerksamkeit für sich beansprucht. Deshalb war es zwar nicht unbedingt die Liebe auf den ersten Blick, doch weil der Servierwagen so unprätentiös alle neuen Dekoideen trägt, Kleinigkeiten allzeit griffbereit hält, die Gäste an geselligen Abenden so zuverlässig mit Getränken bedient und dabei immer eine extrem gute Figur macht, hat er sich heute endlich eine Liebeserklärung verdient. 


Ausstellfläche für Deko oder hübsch anzusehende Hausbar: die Servierwägen zu Hause bei den Mitgliedern ver.wunder.bar, DesignHeim und loppan


Der Servierwagen: ein Schätzchen aus den 60er-Jahren

In den 60er-Jahren durfte der Servierwagen in keinem Haushalt fehlen und wurde, wie sein Name schon sagt, vorrangig zum Servieren von Speisen und Getränken genutzt. Das bekannteste Modell ist wohl der Dinett von Bremshey, ein Design aus dem Jahr 1955. Auf dem doppelstöckigen Servierwagen auf vier Rollen wurde damals der Sonntagsbraten aus der Küche an den Esstisch gefahren. Hatte er seinen Dienst erfüllt, wurde er mittig zusammengeklappt und verschwand unauffällig hinter der Küchentüre.  

Fotos: Wiki Commons, Kungfuman


Zusammenklappen und verstecken will den Servierwagen heute niemand mehr. Auch wenn sich der moderne Servierwagen in Größe und Aufbau stark dem Original ähnelt – meist zweistöckig, rechteckig, mit zwei Tabletts auf einem Metall- oder Holzgestell auf vier Rollen – bekommt er wesentlich mehr Auslauf als vor 50 Jahren. Und er darf auch exponiert im Wohnbereich Platz nehmen - was er vermutlich auch seinem derzeit wieder besonders angesagten Vintage-Charme zu verdanken hat.



Ganz neu oder mit Vintage Charme, aus Holz oder glänzendem Metall: die Servierwägen von Sarah Steegers, waterloo, im September, tastedaround und claudietta sind einfach zum Verlieben schön!


Der Servierwagen ist zum begehrten Wohnaccessoire geworden, zum Ersatz für den Beistelltisch oder das wuchtige Wandregal. Er rollt die liebsten Zimmerpflanzen an den sonnigsten Ort im Wohnzimmer, stellt Bildbände aus, beheimatet den Kräutergarten und die schönsten Salatschüsseln in der Küche und hält neben dem Sofa Kaffee oder Tee bereit. Und beim nächsten Fest zieht er spätestens zum Aperitif alle Gäste magisch an, um sich am nächsten Tag an einer anderen Stelle im Haus nützlich zu machen - natürlich wieder wunderbar gut aussehend!

Servierwägen kaufen

Servierwägen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Wer Glück hat, ergattert ein Modell der alten Garde, also aus den 60er- oder 70er-Jahren, und damit ein Vintage-Schätzchen mit besonderem Charme. Aber auch der, der keine Lust auf Flohmarkt hat, und sich auch nicht auf gewisse Onlinebörsen verlassen will, wird mittlerweile vielerorts fündig: Servierwägen gibt es zum Beispiel in der modernen Design-Variante als Block von Normann Copenhagen oder den 901 von Artek, ein Design von Alvar Aalto aus dem Jahre 1936. Auch der erschwingliche Raskog von Ikea ist sehr beliebt und fast schon ein Klassiker. Für alle, die besonders viel Wert auf Zuverlässigkeit legen, gibt es auch einen originalgetreuen Nachbau des bewährten 50er-Jahre-Originals. 


Was sagt ihr zu meiner neuen Liebe? Seid ihr auch begeistert oder habt sogar schon einen Servierwagen zu Hause? Dann würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mit Fotos zeigt, wie ihr ihn nutzt und dekoriert! 

Kommentare (19)

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