Urbane Ruheoase im Grünen – Zu Besuch im Mannheimer Schrebergarten von imraum + Geheimtipp

von Sebastian

Den Bestandsgarten hat Eva nach eigenen Wünschen gestaltet. „Jedoch geht das bei einem Schrebergarten nur in einem gewissen Ausmaß, da man sich an Gestaltungsregeln halten sollte“, gibt sie zu bedenken.

Was tun, wenn man zwar einen wunderbar großzügigen Altbau bewohnt, durch die Enge der urbanen Turbulenz aber die Sehnsucht nach einer grünen Ruheinsel verspürt? Eine Frage, die sich wohl viele Städter stellen – so auch Eva aka @imraum , die schnell eine Antwort darauf wusste: „Wir haben uns einfach beim Schrebergartenverein auf eine Warteliste setzen lassen. Vier Wochen später waren wir frischgebackene Gärtner“, freut sich Eva, die sich mitten in Mannheim auf 250 qm nun eine grüne Oase geschaffen hat, in der selbst angebautes Obst und Gemüse zu ausgelassenen Gartenfesten direkt auf den Teller kommt.

Wie es die Rote Bete aus Südafrika ins Mannheimer Gärtchen geschafft hat, welchen Pflanzengeheimtipp Eva für Einsteiger bereithält und weshalb eine ihrer Lieblingsblumen zu Beginn für Probleme sorgte? Ein Gespräch im Grünen bringt Antworten …

Die Hängematte unter dem geschützten Vordach des Steinhäuschens lädt dazu ein, den Garten einfach nur zu genießen. In den Hochbeeten wachsen diverse Gemüse- und Obstpflanzen, ...

… die nach der Ernte direkt auf den Tisch kommen.

Liebe Eva, wie würdest du deinen Schrebergarten in drei Worten beschreiben?

Oase der Ruhe.

Wie können wir uns deinen Schrebergarten vorstellen?
  • Größe: ca. 250 qm
  • Aufteilung: Der Garten besteht aus drei Teilen: Auf dem einen steht ein Steinhaus mit Terrasse, der zweite besteht aus wilden Blumenbeeten, die den Rasen eingrenzen, und der dritte Bereich aus Hochbeeten mit unseren Gemüse- und Obstpflanzen.
  • Ausrichtung: Nordwesten

„Aktuell bin ich 30, obwohl im Pass etwas anderes steht“, lacht Eva. Gemeinsam mit ihrem Herzensmann und ihrem Sohn lebt die Architektin in einer Mannheimer Altbauwohnung auf 120 qm direkt am Rhein und unweit ihres Schrebergärtchens. Seit geraumer Zeit arbeitet Eva vermehrt als Innenraumgestalterin und Möbeldesignerin. Ihre Homestory findet ihr hier.

Ein Garten sollte für dich vor allem Spaß machen …

Ja, ich möchte ihn auch genießen, seine Blütenpracht und die Gerüche wahrnehmen – zum Beispiel bei einer (Wein-)Schorle und mit einem Buch in der Hängematte.

Ihr seid im Schrebergarten dazu verpflichtet, etwas Gemüse anzupflanzen. Was wächst bei euch?

Mein Mann hat Hochbeete gebaut. Wir züchten Tomaten, Zucchini, Paprika, Radieschen, Karotten, Zwiebeln, Knoblauch, Salate, Erdbeeren, Heidelbeeren, diverse Kräuter und sogar Rote Bete aus Südafrika. Die Samen vom Kap gedeihen ganz wunderbar in Mannheim!

„Wir züchten sogar Rote Bete aus Südafrika. Die Samen vom Kap gedeihen ganz wunderbar in Mannheim!“

Wie soll dein Garten mal aussehen?

Er soll eines Tages ein richtiger Bauerngarten werden – mit wilden Stauden und Staketenzaun. Mit vielen Töpfen, die verschieden bepflanzt sind, und Kräuterbeeten. Einiges konnten wir schon umsetzen, andere Dinge brauchen etwas Zeit.

Du hast bezüglich einer pflegeleichten Pflanze einen schönen Geheimtipp für uns …

Ja, eine wirklich unkomplizierte Pflanze ist der (wilde) Salbei. Er wächst schon fast wie Unkraut. Und das sehr schnell sowohl im Schatten, Halbschatten oder auch in der Sonne. Der Duft lockt viele Bienen an. Und der Salbei ist ganz wunderbar zum Kränzebinden oder schön in der Vase. Er blüht in den Farben Lila und Weiß. Für Einsteiger wirklich gut geeignet.

Evas Geheimtipp für Einsteiger: wilder Salbei. Damit hat sie auch schon einen Adventskranz gebunden. Die Anleitung gibt’s hier.

Während die Terrasse im Alltag einen hübschen Sitzplatz bietet, baut Eva für Gartenfeiern in größerer Runde lange Tafeln aus Platten mit Malerböcken. Hier auf der Terrasse wird auch der Salbei zum Trocknen aufgehängt.

Und welche Pflanze hat dir eher Probleme bereitet?

Etwas Probleme hat mir zu Beginn der Fingerhut bereitet. Am liebsten ziehe ich die Pflanzen selbst groß – ist etwas Arbeit, aber es lohnt sich. Jedoch ist mir das zu Beginn wegen falscher Erde, zu wenig Licht und zu viel Feuchtigkeit nicht richtig gelungen. So etwas musste ich erst lernen und der Fingerhut hat mir die Fehler nicht verziehen. Nach ein paar Jahren Erfahrung gelingt es aber deutlich besser.

Am liebsten mag Eva wilde Stauden und Bienenblumen wie Fingerhut, Dahlien, Rittersporn oder Salbei. Die Farbwelt changiert zwischen Rosé und Rosa in diversen Nuancen, Lila, Creme, Weiß und Apricot. Der Fingerhut mit seinen anmutigen Glocken gehört neben der Dahliensorte Café au Lait zu Evas Lieblingsblumen im Garten.

Wo befindet sich dein Lieblingsplatz im Garten?

Es gibt zwei Schatten spendende Bäume. Darunter steht eine Bank. Hier sitze ich tatsächlich sehr gerne nach getaner Arbeit und erfreue mich ganz besonders im Sommer, wie alles grünt, blüht und summt.

Duftender Lavendel und Sichtschutz spendender Wein an der Terrasse

Wichtig, um sich im Garten wohlzufühlen …

… sind in unserem Fall liebe Nachbarn.

In der DIY-Outdoorküche – eine alte Werkbank aus eBay-Kleinanzeigen mit Arbeitsplatte – wird immer Gemüse geschnibbelt und kommt von dort direkt auf den Grill.

Liebe Eva, vielen Dank für das schöne und spannende Interview im Grünen!

Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @imraum hier folgen. Evas Homestory findet ihr hier.

Über die SoLebIch-Gartenstorys: Es grünt und blüht überall, doch niemals gleich: In unseren grünen Homestorys versammeln sich individuelle Fragen und Antworten, Bildergalerien und Pflanztipps von Hobbygärtnern, Profis und Interessierten zum Thema Garten. Ob kleiner Stadtgarten oder großes, ländliches Grundstück – all diese Gärten sind traumhaft schön und inspirierend. Ladet jetzt eure ersten Gartenbilder auf SoLebIch hoch und werdet Teil unserer Serie!

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