„Mein Garten soll ‚überschaubar‘ sein.“ – Gartentipps von tinas_homeandgarden

von Sebastian

„Ich liebe die Arbeit in meinem Garten! Aber noch mehr liebe ich es, wenn ich entspannt auf der Terrasse sitze und alles mit einem Drink genießen kann“, lacht Tina (47) aka @tinas_homeandgarden . „Ich möchte nicht mit stundenlanger Arbeit auf Trab gehalten werden – beziehungsweise nur dann, wenn ich das auch wirklich will!“ Der kleine Garten wurde von Tina in Eigenregie komplett neu angelegt, da sich kein Gärtner darum kümmern wollte. Heute ist Tina sehr dankbar darüber, dass es so gelaufen ist, denn nur so konnte sie ihr Konzept und ihre Ideen ganz genau umsetzen.

Wie es Tina gelungen ist, den kleinen Garten pflegeleicht zu halten, welche hilfreichen Tipps sie hat (die etwas mit dem Älterwerden zu tun haben) und welche Gartenmöbel sie immer wieder kaufen würde? In ihrer grünen Homestory hat sie es uns verraten.

Gemeinsam mit ihrem Mann Tobias und ihrem Sohn Ferdinand wohnt Tina im schönen Altmühltal in der Nähe von Ingolstadt. Die studierte Grafikdesignerin ist seit ca. drei Jahren in der Versicherungsagentur ihres Mannes tätig. „Das lässt mir mehr Zeit für Kind, Haus und Garten“, erklärt sie.

Liebe Tina, wie würdest du deinen Garten in drei Worten beschreiben?

Überschaubar, pflegeleicht, bienenfreundlich.

Letzteres ist dir besonders wichtig …

Ja, da wir unseren Honig von unserem Nachbarn und somit auch von „unseren“ Bienen beziehen.

Wie können wir uns deinen Garten vorstellen?

Ich würde ihn als einfachen, modernen Landhausgarten bezeichnen. Die Rasenfläche im vorderen Bereich ist relativ klein gehalten, was auch so gewollt war. Wir haben uns daher für eine größere Terrasse entschieden – einfach auch, weil es pflegeleichter ist. Weiter geht es dann auf mein geliebtes Podest, von dem man direkt ins Wohnzimmer gelangt.

Als Kind hat Tina die Arbeit im sehr großen Garten ihrer Eltern gehasst: „Daher war für mich immer klar, dass mein Garten ‚überschaubar‘ sein soll.“

Tinas Lieblingsplatz ist definitiv auf dem Podest – von hier aus kann sie die Terrasse überblicken und ist dabei doch geschützt. „Ich liebe es, wenn ein laues Lüftchen weht und die Blätter im Hintergrund der Akazie rascheln … hier kann ich so richtig abschalten“, freut sich Tina.

Wie bist du bei der Planung eures kleinen Gartens vorgegangen?

Da wir wenig Fläche zur Verfügung haben, musste ich in vielen Punkten improvisieren, was man an der Hecke sieht: Hätten wir eine gepflanzt, hätten wir viel weniger Platz für den Bewegungsbereich gehabt. Ich habe lange überlegt, wie man das Ganze lösen könnte, und nach vielen schlaflosen Nächten ist mir dann die „Kübelhecke“ eingefallen! Wir haben uns von einer befreundeten Stahlbaufirma die Kübel nach Maß anfertigen lassen, auf die alte Gartenmauer montiert und mit Liguster bepflanzt. So haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Du bist ja bekennender Kübelfan ...

Ja, und dafür bietet sich natürlich unser Stil sehr gut an. Ich habe in den Kübeln auch immer frische Kräuter, Beeren, Chilis oder Tomaten – in diesem Jahr kommen Kürbisse hinzu.

Tinas Buchsbäume sind seit über 20 Jahren in Töpfen und haben bereits mehrere Umzüge überstanden. Früher waren sie im Garten ihrer Eltern gepflanzt.

Welche deiner Pflanzen würdest du als pflegeleicht bezeichnen?

Am pflegeleichtesten sind meine Buchsbäume – ein Formschnitt im Frühjahr und sonst nichts! Mein Tipp: Immer dann schneiden, wenn ein paar Regentage folgen, da sonst die Schnittstellen in der Sonne verbrennen. Leider hat sich der Zünsler immer mehr verbreitet – ich kalke daher zweimal jährlich mit Algenkalk. Das stärkt die Buchsbäume und macht sie widerstandsfähig. Präventiv spritze ich dann noch zweimal im Jahr mit „Raupenfrei“ – so trotzen sie allen „Angriffen“.

Das Haus in den Jahren 1960, 1985, 2016 und heute: 1959 von den Urgroßeltern von Tinas Mann gebaut, hat sich die Familie vor fünf Jahren dazu entschlossen, das Haus zu übernehmen und es an- und umzubauen. So sind aus 130 qm knapp 200 qm Wohnfläche entstanden.

Und welche Pflanzen würdest du nicht mehr kaufen?

Eigentlich gibt es keine Pflanzen bei uns im Garten, die ich nicht mehr kaufen würde. Bevor ich mir eine Pflanze zulege, informiere ich mich immer ganz genau, lese mich ein und befrage andere – ein absoluter Spleen von mir! Allerdings weiß ich nicht, ob ich mir noch mal einen Blauregen zulegen würde. Da hatte ich mich nämlich nicht informiert. Den wollte ich einfach und das Verlangen hat dann gesiegt. Er ist eine absolute Schönheit und nur deshalb verzeihe ich ihm alles. Er muss ständig unter Kontrolle gehalten werden, damit er mir nicht das Vordach am Eingang abhebt. Im Herbst und Winter macht er dann unheimlich viel Dreck – aber egal, er ist schön!

Bei Tina blüht der Blauregen in Weiß, da sie eigentlich nur weiße Blumen mag.

Hast du eine Lieblingspflanze?

Ganz klar meine Zierapfelbäume „Evereste“! Ich habe drei Stück – einen größeren und zwei kleine.

„Die Zierapfelbäume ‚Evereste‘ sind zu jeder Jahreszeit ein absoluter Hingucker und nicht nur für Dekozwecke im Herbst und Winter geeignet“, freut sich Tina. „Es ist auch ein wahrer Genuss, den Vögeln im Winter beim Fressen der ganzen Äpfelchen zuzusehen. Ein toller, vielseitiger Baum und für jede Größe von Garten geeignet – mein Kübelpflanzentipp!“

Was braucht es für dich, damit du dich im Garten wohlfühlst?

Für mich ganz klar: Wasserstellen und Geplätscher! Ich liebe es, auf meinem Deck Chair zu liegen und dem Geplätscher meines Brunnens zu lauschen. Mir ist aber auch eine stimmungsvolle Beleuchtung sehr wichtig: Kerzen, Windlichter, Lichterketten und Laternen – bei mir leuchtet sogar unser Ahorn im Sommer.

„Zu unserer Familie gehört auch unser Katzenopa, der immer mit dabei ist und auf seine alten Tage den Garten sehr genießt“, sagt Tina.

Mit welchen Möbeln hast du den Garten ausgestattet?

Ich habe einen Gartentisch mit vier Hochlehnern und zwei Royal Princess Deck Chairs – alles von Garpa. Die Möbel sind bestimmt 20 Jahre alt, aber man sieht es ihnen definitiv nicht an. Die Deck Chairs sind sogar bei Regen draußen und sind auch noch in der aktuellen Kollektion erhältlich. Ich würde immer wieder auf diese Qualität zurückgreifen, da man hier wirklich über viele Jahre Freude daran hat.

Fiji Klapptisch
Fiji Klapptisch
359,00
Steamer Deckchair
Steamer Deckchair
1.248,00
1.059,00

Und woher sind deine Pflanzkübel und Körbe?

Die meisten habe ich von dem Gartencenter Urgibl in Eglharting. Meine Drypots sind zum Beispiel von der Firma Van der Leeden, in denen meine Zieräpfel gepflanzt sind und in die ich auch jetzt im Frühling meine Olivenbäume setzen werde. Es sind Kübel mit festem Korb herum. Mega praktisch und auch super für den Winter geeignet.

Welche Tipps hast du abschließend für Gartenneulinge?

- Ich kann jedem Gartenneuling empfehlen, dass er sich vorab über die Zeit Gedanken macht, die er in seinen Garten investieren will und vor allem kann. Es ist auch zu bedenken, dass man mit der Zeit nicht jünger wird.
- Ich bin jeden Tag froh, dass ich einen kleinen, pflegeleichten Garten habe, der im Frühjahr und im Herbst in der Arbeit überschaubar ist.
- Bei Kübelpflanzen ist man einfach flexibler als bei festen Beeten, was Standort und Pflanzung betrifft.

Liebe Tina, vielen Dank für das schöne und spannende Interview im Grünen!

Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @tinas_homeandgarden hier folgen.

Über die SoLebIch-Gartenstorys: Es grünt und blüht überall, doch niemals gleich: In unseren grünen Homestorys versammeln sich individuelle Fragen und Antworten, Bildergalerien und Pflanztipps von Hobbygärtnern, Profis und Interessierten zum Thema Garten. Ob kleiner Stadtgarten oder großes, ländliches Grundstück – all diese Gärten sind traumhaft schön und inspirierend. Ladet jetzt eure ersten Gartenbilder auf SoLebIch hoch und werdet Teil unserer Serie!

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