Roadtrip in Down Under: Mit phthaloblau an Australiens Ostküste

von Kati Tiringer

Wir stecken mitten in der Urlaubssaison und können gar nicht genug bekommen von den vielen Fernwehbildern in der Community. So haben wir auch Kathrin aka phthaloblau, die uns zuletzt in ihrer Homestory ihr schönes Zuhause gezeigt hat, nach ihren schönsten Urlaubserinnerungen gefragt. Heute erzählt sie in ihrem Reisebericht von einem Roadtrip entlang der Ostküste Australiens: Auf tollen Bildern zeigt sie uns die unendlichen Weiten von Landschaft und Meer, die beeindruckende Natur in den Nationalparks und ihre tierischen Bekanntschaften und gibt tolle Tipps für einen Urlaub in Down Under.




Liebe Kathrin, wieso hast du dir mit deinem Mann Australien als Reiseziel ausgesucht? 
Mein Cousin ist mit einer Australierin verheiratet und lebt seit 2009 in Melbourne. Nachdem wir im Sommer 2014 seine damals anderthalb Jahre alte Tochter kennenlernen durften, weil er mit seiner Familie für einen Monat in Deutschland war, wurde der Plan, ihn endlich auch in Australien zu besuchen, langsam konkret.

Wie lange habt ihr Urlaub gemacht?
Etwa dreieinhalb Wochen.

Wie seid ihr hingekommen?
Mit dem Flugzeug von Bremen über Amsterdam, dann weiter über Abu Dhabi. Auf dem Rückflug war Kuala Lumpur unser Zwischenstopp. Insgesamt waren wir pro Weg etwa 26 Stunden unterwegs. Zwar haben wir uns davon überraschend schnell wieder erholt, beim nächsten Mal werden wir aber definitiv eine Übernachtung einplanen.

Und wo wart ihr überall?
Das Haus meines Cousins in Melbourne war während des Urlaubs unsere Homebase. Von dort aus haben wir zwei Roadtrips gemacht: einmal Richtung Westen über die Great Ocean Road zum Grampians-Nationalpark, einmal nach Norden über Canberra und Sydney bis nach Port Macquarie am Pazifischen Ozean.

Also wart ihr immer mit dem Auto unterwegs?
Für die großen Strecken haben wir uns einen Mietwagen genommen – da wir aber nicht ins Outback gereist sind, musste es kein besonders geländetaugliches Fahrzeug sein. In Melbourne und Sydney waren wir hauptsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.

Wo habt ihr auf euren Roadtrips übernachtet?
Die meiste Zeit haben wir in günstigen Motels übernachtet, die wir schon in Deutschland gebucht hatten. Besonders schön waren unsere Unterkünfte in Sydney und Katoomba: Die Meriton Serviced Apartments liegen zwar 20 Minuten mit dem Bus vom Stadtzentrum Sydneys entfernt im Vorort Waterloo, haben aber ein super Preis-Leistungs-Verhältnis. Und das Kurrara Historic Guest House in den Blue Mountains, etwa anderthalb Autostunden westlich von Sydney, haben wir als sehr charmant empfunden. Katoomba ist einer der ältesten Urlaubsorte Australiens und auch die Unterkunft gibt es schon seit 1902 – sie wurde aber erst vor wenigen Jahren von einem sehr netten Ehepaar komplett renoviert.

Wie war sonst der Kontakt mit den Einheimischen?
Die Australier sind sehr freundlich und hilfsbereit. Als Deutscher kommt man auch mit durchschnittlichen Englischkenntnissen gut zurecht.



Wo habt ihr auf eurem Roadtrip überall Halt gemacht?
Am Grampians-Nationalpark und den Blue Mountains zum Wandern. Die Wege dort gehen über Stock und Stein, insbesondere in den Grampians war es teilweise eine Herausforderung, nicht von der vorgegebenen Route abzukommen. Trotzdem sind sie auch für Anfänger geeignet; wir waren jeweils zwischen drei und fünf Stunden unterwegs. Die berühmte Felsformation Three Sisters, ein Kulturerbe der Aborigines, kann man sich auch ansehen, ohne die Wanderstiefel anzuschnallen: Den Aussichtspunkt am Stadtrand von Katoomba erreicht man bequem mit dem Auto.

Welches Erlebnis hat dich in Australien am meisten beeindruckt?
Ganz klar der McKenzie River Rainforest Walk. Das ist eine Art Waldlehrpfad, in dem man auf relativ kurzer Strecke die klimatischen Unterschiede zwischen Eukalyptus- und Regenwald nachempfinden kann. Er lag zufällig an unserer Route Richtung Nordosten und beinahe hätten wir ihn komplett übersehen. Solche Zufallsentdeckungen sind wahrscheinlich meistens die besten.

Was hat dich auf der Reise am meisten überrascht?
Wie nah man Tieren kommt! Wir wussten ja, dass uns in Australien ganz ungewöhnliche, spannende und auch gefährliche Tiere begegnen könnten. Aber wir hätten nicht damit gerechnet, beim Wandern beinahe über einen Ameisenigel zu stolpern oder gemeinsam mit etwa 10 bis 15 Kängurus in unserem Motelgarten in Halls Gap im Grampians-Nationalpark zu frühstücken. In unserer Melbourner Nachbarschaft gab es Kakadus wie in deutschen Städten Tauben und im Stadtzentrum von Sydney liefen Ibisse durch einen kleinen Park als wäre es die normalste Sache der Welt.

Seid ihr auch Koalas begegnet?
Ja, in Port Macquarie, circa 400 Kilometer nördlich von Sydney! Ich wollte dort unbedingt das Koala-Hospital besuchen, in dem sich um angefahrene Tiere und Opfer von Buschfeuern gekümmert wird.







Deine Tipps für Sydney:
Wir haben in Sydney natürlich einen Abstecher zum berühmten Opernhaus gemacht. Empfehlen kann ich einen Spaziergang über die Harbour Bridge in Richtung Norden, wobei sich eine geführte Tour über den Brückenbogen unserer Meinung nicht wirklich lohnt. Gut zu Mittag essen kann man dann im Stadtteil Kirribilli bei Small Bar & Kitchen. Wir sind dann mit der Fähre zurück ins Stadtzentrum gefahren, ein atemberaubender Blick auf die Oper inklusive.

Und für Melbourne?
Wir haben in North Melbourne gewohnt, wo es viele tolle Läden und Cafés gibt: Bei Auction Rooms haben wir gleich zweimal gefrühstückt. Auch der berühmte Queen Victoria Market ist fußläufig zu erreichen. Wir haben aber auch die typisch touristischen Orte besucht: Das Stadtzentrum CBD am Yarra River mit dem Bahnhof Flinders Street Station, die St. Paul’s Cathedral und den zahlreichen kleinen Gässchen und Laneways, und das Vergnügungsviertel Waterfront City mit dem Riesenrad Melbourne Star – Melbournes Antwort auf das Opernhaus in Sydney. Einen Besuch wert ist auch das Melbourne Aquarium, vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist.

Wo habt ihr am besten gegessen?
Das beste Abendessen hatten wir definitiv bei Matteo’s im Melbourner Stadtteil Fitzroy, wo wir den Geburtstag meines Cousins gefeiert haben. Das Restaurant serviert japanisch-australische Fusion-Küche. Für meinen Mann und mich hieß das: Steak vom Wagyu-Rind und australischer Rotwein.





Bitte beschreibe eure Reise in einem Satz.
Das müssen wir unbedingt wieder machen!

Was sind die wichtigsten Dinge im Gepäck für eine solche Reise?
Mückenschutz und natürlich Sonnencreme und After-Sun-Lotion. Beides haben wir allerdings erst in Australien gekauft, genau wie einen Hut für meinen Mann. Vor Ort findet man am besten die passend auf die dortigen klimatischen Gegebenheiten abgestimmten Produkte. Auch gutes Schuhwerk sollte im Koffer nicht fehlen, egal ob zum Wandern oder für den Sightseeing-Marathon in den Städten. Eine Investition im Vorfeld, die sich auf jeden Fall gelohnt hat, war unser Teleobjektiv. Das haben wir speziell für diesen Urlaub angeschafft, es war in Australien aber tatsächlich auch im Dauereinsatz.

Für wen ist eine Reise an die Ostküste Australiens genau das Richtige?
Australien ist ein tolles Ziel für alle, die die Vielfalt im Urlaub lieben. Wir haben zwar nur einen Bruchteil Australiens und auch nur einen kleinen Abschnitt der Ostküste gesehen, aber von weißen Puderstränden über atemberaubende Natur bis hin zu überfüllten Metropolen war alles dabei, was das anspruchsvolle Touristenherz begehrt.
Ob sich diese Art des Reisens auch für Familien mit kleinen Kindern eignet, kann ich euch im Herbst berichten; dann besucht nämlich meine Cousine gemeinsam mit Mann und einjähriger Tochter ihren Bruder.

Danke für deinen Bericht und die tollen Tipps!



Kathrins Reise auf der Landkarte:

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