„Als Kind war ich hin und weg von ‚Janoschs Traumstunde‘ und dem ‚Tigerentenclub‘“ – Homestory mit Frau Janosch in Liechtenstein

von Stephanie

„Darsteller tragen in Filmen immer Straßenschuhe zu Hause! Das macht doch niemand!“, ist der 36-jährigen Petra aka @Frau Janosch aufgefallen. „Raus aus den Alltagsklamotten und rein in die Wohlfühlhose!“, das bedeutet Petra nach Hause kommen. In ihrer 3,5-Zimmerwohnung im kleinen Liechtenstein hat sie sich ein Rückzugsort mit Vintage-Möbeln und Farben geschaffen, den sie alle paar Wochen mal umräumt. Woher das wohl kommt? Das erzählt sie uns heute in ihrer Homestory. Hereinspaziert!

    

   

Liebe Petra, was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?

Ein Aussperren des Alltags-Runs. My place to be.

Und mit wem lebst du zusammen?

Mit meinen zwei alten Miezen wohne ich in einer 3,5-Zimmerwohnung mit ca. 75 Quadratmetern im kleinen Liechtenstein. Na ja, man könnte jetzt eventuell noch meinen Freund als halben Mitbewohner mitrechnen, der meist öfter bei mir ist als bei sich zu Hause.

     

Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:

Ich habe kein Smartphone (nur ein altes, nicht totzukriegendes Steinzeit-Nokia ohne Internet), dafür eine große Schwäche für jede Art von Livemusik und ich liebe Poetry-Slams!   

Bei dir vergeht kein Tag ohne:

Kaffee, Miezen kraulen, Lektüre und Musik.

Wie kamst du denn zu deinem Mitgliedsnamen Frau Janosch?     

Als Kind war ich hin und weg von „Janoschs Traumstunde“ und dem „Tigerentenclub“. Der größte kleine Fan sozusagen. Ich liebte die Geschichten um Tiger, Bär und Frosch. Irgendwie hängt das noch bis heute nach. Mein Kater nennt sich auch so. ((Der letzte Satz ist verwirrend, was meint sie damit genau?))

Welche Rolle spielt das Fahrrad in deinem Leben?

Eine große, denn ich arbeite im Einkauf eines kleinen Unternehmens im Sportsektor, das Großverteiler in der Schweiz mit Fahrrädern, E-Bikes und allem rund ums Thema Bike beliefert. Auch mich selbst trifft man nicht selten auf (oder wenigstens MIT) dem Fahrrad an. Auch wenn ich noch lieber zu Fuß unterwegs bin.

     

    

„Ich brauche Licht, Licht, Licht, um mich wohlzufühlen.“

    

    

Dein Wohnstil in drei Worten?

Hell, Licht und ein bisschen Farbe.

Und was ist dir bei der Gestaltung am wichtigsten?    

Helligkeit! Ich brauche Licht, Licht, Licht, um mich wohlzufühlen. Womöglich habe ich auch deshalb keine Vorhänge. Auch die Rollläden müssen bei mir immer offen sein.

Ordnung oder Chaos – was sehen wir bei dir?

Ich mag es gerne ordentlich. Auch wenn ich gut darin bin, Chaos zu verbreiten, so muss doch am Ende des Tages alles wieder an seinem Platz verräumt sein. Ansonsten folge ich keinem Konzept oder besonderen Stil. Erlaubt ist, was gefällt.

    

    

„Vor dem Haus gibt es eine große Wiese, die einem Bauern gehört. Morgens sind dort immer Störche unterwegs.“

    
   

Was liebst du an deinem Zuhause besonders?

Definitiv die geräumige Terrasse, die im Sommer natürlich wie ein erweitertes Wohnzimmer genutzt wird. Dazu die südseitige und, zumindest in nächster Nähe, unverbaute Lage. Vor dem Haus gibt es eine große Wiese, die einem Bauern gehört. Morgens sind dort immer Störche unterwegs. Die „begleiten“ mich dann quasi beim Aufwachen und Kaffeetrinken.

Ansonsten mag ich noch das Mauerwerk in den Zimmern. Und zum Glück auch meine Nachbarn, die sich jederzeit zum Katzenfüttern anstellen lassen, wenn ich mal nicht da bin, und die auch einem geselligen Abend bei einer Flasche Wein nicht abgeneigt sind.

     

    

„Hätte ich mehr Mut, wäre es bestimmt noch bunter bei mir! Ich bewundere nämlich die wunderbar farbigen Einrichtungen hier am meisten.“
    

Gibt es etwas, wovon du nicht genug kriegen kannst?    

Ich habe viele Kissen mit den unterschiedlichsten Motiven als auch (an die 20!) verschiedene Bettwäschen – mein Freund nennt das schon eine pathologische Störung.

Deine drei liebsten Einrichtungsstücke?    

Am liebsten sind mir meine Essplatzstühle, die ich ganz zufällig im Brockenhaus gefunden habe. Meine kleine Buchstabensammlung würde ich nicht mehr hergeben und meine Kartenhalter mag ich auch besonders gern.

Ganz oben auf deinem Interior-Wunschzettel steht:

Ein String-Regal.

Und deine Pilea?

Ja, da wäre noch meine Pilea zu erwähnen, die bei uns und in der Schweiz so gut wie nicht erhältlich ist – die mir aber ein anderes liebes SoLebIch-Mitglied hat zukommen lassen!

     
     

Deine Lieblingsfarbe ist ...

Eine Lieblingsfarbe habe ich nicht, aber ich glaube, Blau mag ich ganz gerne. Hätte ich mehr Mut, wäre es bestimmt noch bunter bei mir! Ich bewundere nämlich die wunderbar farbigen Einrichtungen hier am meisten.

Was hat deine Mutter mit deiner Leidenschaft fürs Einrichten zu tun?

Ich bin mit einer Mutter aufgewachsen, die alle paar Wochen die gesamte Einrichtung auf den Kopf stellen musste. So sehr mich das als Kind und Teenie genervt hat, so sehr kann ich sie heute nachvollziehen! Meine Mutter lebt leider schon lange nicht mehr, aber ich bin sicher, sie wäre sehr amüsiert über meine ständigen Umräum- und Umhängaktionen. Mit ihr konnte ich auch abends spazieren gehen und in all die hell erleuchteten Räume und Kammern linsen. Was ich übrigens bis heute gerne tue.

Wie oft veränderst du denn deine Einrichtung?

Mittlerweile „wüte“ ich nicht mehr ganz so oft wie früher. Aber es überkommt mich schon immer wieder (so alle paar Wochen), dass ich was ändern „muss“. Am liebsten hänge ich Bilder um, das geht fix und sieht gleich wieder anders aus. Oder ich räume das „Dekogedöns“ aus dem Wohnzimmer ins Schlafzimmer und umgekehrt.

Und wie oft kaufst du etwas Neues für deine Einrichtung?

Früher habe ich viel öfter was Neues gekauft. Mittlerweile hat sich das doch auf ein mehr oder minder „normales“ Pensum reduziert. Das meiste sind Spontankäufe, die ich mir dann einfach leiste, wenn mir etwas gefällt. Auf dem Flohmarkt finde ich natürlich meistens was. Aber den besuche ich ja nur so etwa einmal im Monat.

Hast du neben dem Einrichten noch andere Leidenschaften?

Auf jeden Fall Bücher. Musik. Meine Gitarre. Reisen in den Norden. Das Anhäufen von Postkarten und Bettwäsche. Und vielleicht noch meine Versuche im Kurzgeschichtenschreiben.

     

    

Verrätst du uns deine drei Lieblingsbücher?

Mich auf drei Bücher zu beschränken, ist fast unmöglich … Ich probiers trotzdem: „Der blinde Masseur“ von Catalin Dorian Florescu, „Sofies Welt“ von Jostein Gaarder und „Der Gefangene des Himmels“ von Carlos Ruiz Zafón. Aber da gäbe es natürlich noch einige mehr!

Deine Naturaufnahmen sind wunderschön – was bedeutet dir die Natur?

Sie ist mir sehr wichtig! Ich bin ein Naturmensch und brauche das Draußensein ganz unbedingt zum Glücklichsein. Ich liebe zum Beispiel die heimische Bergwelt direkt vor der Tür, wo ich zu finden bin, sobald das Wetter und die Schneelage es zulassen. Das Gefühl der Zufriedenheit, das sich nach einem Gipfeltag bei mir einstellt, ist unbezahlbar. Zudem bin ich ein riesiger Skandinavien- und Island-Fan, dem es nicht nördlich genug sein kann. Ich liebe ganz einfach die Berge und den Norden der Welt!

Hast du einen Lieblingsort im Norden?

Einen absoluten Lieblingsort habe ich nicht. Dafür gibt es einfach zu viele schöne Flecken. Die Lofoten in Norwegen beispielsweise haben einen ganz besonderen Reiz. Auch die Westmännerinseln vor Island, wo es Tausende von Papageientauchern gibt, haben mich sehr beeindruckt. Aber auch die Finnische Seenplatte ist wunderschön.

     
   

„Ich bin ein Naturmensch und brauche das Draußensein ganz unbedingt zum Glücklichsein.“

   

    

Welche Musik hörst du am liebsten?

Mein eigenes Geklimpere auf der Gitarre natürlich ;) Nein, was ich am liebsten höre, geht wohl in Richtung Indie, gerne abseits von Mainstream und Hitparade. Ich mag aber auch Instrumentales aus dem Norden. Auch Dudelsack finde ich absolut spannend und faszinierend! Was mich an Musik so begeistert, sind die verschiedenen Gefühlslagen, in die man ganz automatisch versetzt wird. Musik ist für mich ganz stark mit Emotionen verbunden und enorm wichtig fürs Befinden. Und wenn dann noch irgendwo irgendeiner dasteht und diese ganze Leidenschaft in Liveversion rüberbringt, dann geht das definitiv direkt ins Herz!

Wie würde dein Traumhaus aussehen?

Das wäre ein altes, schiefes Haus mit Kachelofen, Dielenboden und kleinem Garten.

Gibt es noch etwas, wovon du träumst?

Ja, von einer Eisbrecher-Expedition nach Grönland!

   

   Liebe Petra, danke schön für dieses tolle Interview! Alle Bilder von Petra findet ihr hier.

Kommentare (27)

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