"Geduld ist die größte Herausforderung beim Hausbau!" - zu Besuch bei mxliving in Fürth

von Kati Tiringer

Eine beruhigend gedeckte Farbpalette und viele kuschelige Wohntextilien in lichtdurchfluteten Räumen; Tanjas (mxliving) neues Zuhause bietet genau die richtige Wohninspiration für die kalte Jahreszeit! Vor gut einem Jahr ist sie zusammen mit ihrem Freund ins neue Heim gezogen und hat die 250 Quadratmeter in kurzer Zeit wunderbar gemütlich eingerichtet. Ihr Wohnstil ist geprägt von besonderen Vintage Schätzen, viele davon im Industriestil. Außerdem gibt es bei der 36-jährigen Betriebswirtin viel selbst gemachtes zu entdecken. In ihrer Homestory erzählt sie heute vom Weg bis zum Einzug ins neue Haus, von ihrer Liebe zu Objekten mit Patina und ihrem Faible für DIY-Projekte. Hereinspaziert!



Liebe Tanja, du hast dir vor gut einem Jahr mit deinem Lebensgefährten den Wunsch vom Eigenheim erfüllt. Bitte beschreibe euer neues Zuhause. 
Wir leben auf zwei Etagen plus Keller mit 250 Quadratmetern Wohnfläche. Ein großer, offener Wohnbereich mit einem Luftraum über dem Essbereich bildet den Mittelpunkt unseres Zuhauses: hier kochen wir mit Freunden, sitzen ewig zusammen und klönen, hier wird gebastelt und gewerkelt und Pläne gemacht. Im Obergeschoss gibt es dann noch einen großen Flur mit Leseecke, ein Schlaf-, Bade- und Arbeitszimmer.

Euer Haus wurde nach euren Wünschen selbst gebaut. Was sind die Besonderheiten?
Wir haben bei der Planung großen Wert auf viel Platz und Helligkeit gelegt. So sorgt die Deckenhöhe von 2,70 Meter für viel Offenheit. Es ist aber die Summe der vielen kleinen Details, die unser Zuhause so besonders machen. Wenn abends die Sonne durch die Raffstore ins Wohnzimmer scheint und diese herrlichen Lichtstreifen entstehen, erfreue ich mich jedes Mal an dem Schauspiel!

Was ist die größte Herausforderung beim Hausbau?
Geduld und Gelassenheit zu bewahren!

Wie lief das Projekt bei euch ab, bis ihr schließlich einziehen konntet?
Zunächst haben wir uns in das Grundstück verliebt, mussten dann aber lange kämpfen, es auch zu bekommen. Danach haben wir uns erstmal bewusst gemacht, was wir uns wünschen und das Haus selbst grob geplant. Ein Architekt hat dann unsere Ideen perfekt umgesetzt. Nach einem Jahr Planungsphase konnte der Bau endlich losgehen. Wir haben viel selber gemacht und organisiert, so konnten wir tagtäglich die Fortschritte miterleben. Eine wirklich spannende, aber auch nervenaufreibende Zeit! Ein Jahr nach Baubeginn, im August 2015 ist unser Eigenheim dann fertig geworden und wir sind eingezogen. Heute genießen wir unser Refugium sehr!

Was stand nach dem Einzug alles an?
Wir haben viele Wochenenden damit zugebracht, alle Ecken hier liebevoll zu gestalten, Lichtinstallationen nach unseren Wünschen anzubringen und dann natürlich auch die Räume nach und nach zu möblieren und dekorieren. Das hat wirklich viel Spaß gemacht und uns die anstrengende Bauphase schnell vergessen lassen. Diesen Herbst haben wir uns auch endlich den Garten vorgenommen. Bis vor einigen Wochen stand hier noch meterhoch das Unkraut... 




Was macht dich aus?
Ich bin hoffnungslose Optimistin, lache gerne und viel und habe immer eine Binsenweisheit parat.

Deine Binsenweiseheit für die kommenden, kalten Monate?
Unverhofft kommt oft!

Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wussten: 
In all meinen Schubladen herrscht absolutes Chaos, Ich verlege ständig irgendwas und verbringe unendlich viel Zeit damit, danach zu suchen und es gibt vermutlich niemanden, der ungeduldiger ist als ich…



Wie bist du beim Einrichten eures neuen Zuhauses vorgegangen?
Zunächst einmal haben wir alle Möbel aus dem alten Zuhause untergebracht, uns dann noch einen neuen, riesengroßen Esstisch samt Stühlen gegönnt. Zugegebenermaßen haben wir den Grundriss nicht nur an unsere Bedürfnisse, sondern auch an bestehendes Mobiliar angepasst. Und so wirkt nun alles luftiger, es ist aber nicht wirklich viel Neues hinzugekommen. Als die Möbel dann standen, war die Deko auch schnell hinzugefügt. Die verändert sich hier aber ständig, wird von Raum zu Raum geschleppt und öfter mal Wohntextilien getauscht oder neu angeschafft. Mir macht es einfach so viel Freude, immer wieder zu verbessern und optimieren. 

Hat sich dein Wohnstil mit dem Umzug verändert?
Vorher habe ich in einer Dachwohnung in einem wunderschönen alten Haus von 1879 gelebt, mit diversen freiliegenden Dachbalken und einem offenen Treppenhaus. Da war schlichtes Interieur nötig, um es nicht zu rustikal wirken zu lassen. Noch immer mag ich es unbunt, jetzt aber in Kombination mit Holzmöbeln und Accessoires für mehr Wärme.

Wie würdest du jetzt deinen Wohnstil beschreiben?
Skandinavisch und schlicht, dazu alte Schätze vom Trödelmarkt oder aus Antikgeschäften und Ethnomuster - aber auf keinen Fall bunt! Neben Schwarz und Weiß finden sich bei uns alle Schattierungen von Grau- und Steintönen. Und natürliche Materialien wie grobes Leinen, Wolle und kuschelige Schaffelle.

Was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?
Geborgenheit! Zu Hause verbringe ich Zeit mit meinen Lieben, bin kreativ und kann wunderbar abschalten. Wenn ich abends heimkomme, die Schuhe ausziehe und mich in meinem neuen Heim umschaue, leise seufze vor Glück und mich dann entspannt an die Abendplanung mache. Ein ganz besonderer Moment. Ich lege sehr viel Wert auf Gemütlichkeit, wenn im Winter das Kaminfeuer prasselt und eine heiße Suppe auf dem Herd köchelt, warme Socken an den Füßen und später ein gutes Buch.



Wo kaufst du deine Möbel und Wohnaccessoires?
Das ist ganz unterschiedlich, ich bin ein großer Fan des Möbelschweden, mag aber auch alte Schätze vom Flohmarkt sehr gerne. Ich liebe kleine Läden und Shops, bin aber auch viel im Netz unterwegs und bestelle dann bequem nach Hause, aktuell sehr gerne bei Granit.

Und auf welchen Trödelmarkt stöberst du besonders gern?
Der Antikmarkt in Erlangen lockt mich immer wieder magisch an. Er findet einmal im Monat, sonntags um 6 Uhr auf dem Großparkplatz statt. Dafür stehe ich immer gerne sehr früh auf!

Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?
Die hat sich schon recht früh entwickelt, mein Kinderzimmer wurde schon früh und ständig umgeräumt. Da mussten die Möbel wirklich etwas aushalten! Das hat sich fortgeführt und ich habe immer versucht, auch in der kleinsten Studentenbude für Gemütlichkeit zu sorgen und mit wenigen Mitteln eine behagliche Atmosphäre zu schaffen.

Du machst viele Dinge für dein Zuhause selbst. Woher hast du soviel handwerkliches Geschick und was ist deine Königsdisziplin?
Ich denke, dass ich meinen Hang zum Selbermachen aus dem Elternhaus mitbekommen habe. Hier wurde lieber repariert als neu gekauft, es wurde gestrickt, getöpfert und die Möbel selber geschreinert. Es ist einfach ein gutes Gefühl, etwas selber zu erschaffen und seine ganz individuellen Kreationen in Händen zu halten. Keine Massenware sondern Einzelstücke zu besitzen und diese dann auch wirklich wertzuschätzen. Eine besondere Vorliebe habe ich eigentlich nicht, vielmehr probiere ich immer wieder Neues aus und berichte dann darüber auf meinem Blog.

Bei dir vergeht kein Tag ohne:
Eine Tasse Tee und einen Blick auf Pinterest.

Wer oder was inspiriert dich, wo sammelst du Ideen?
Ganz klar auf Pinterest! Hier finden sich so unglaublich viel Ideen und Inspirationen, dass ich oft gar nicht weiß, wo ich anfangen soll… Und natürlich lasse ich mich von anderen Bloggern inspirieren und finde auch oft tolle Dinge in der Natur, im Baumarkt oder einfach auf der Straße, aus denen sich etwas zaubern lässt.



Hast du einen liebsten Einrichtungsgegenstand? 
Seitdem wir in unserem Häuschen wohnen, habe ich endlich eine Badewanne, die ich auch sehr häufig nutze. Immer nur in der Dachschräge duschen war zwar pragmatisch, aber wenig gemütlich. Und so habe ich mich wahnsinnig auf den Momnet gefreut, als ich sie endlich einweihen durfte! Mit einem Buch, einer Menge Kerzen und Unmengen von Badeschaum lässt sich der Rest der Welt herrlich ausblenden.

Und dein liebster Dekogegenstand? 
Eindeutig die alte Teigmolle, die wir kurzerhand zur Badewannenablage umfunktioniert haben. Das alte, geschnitzte Holz macht eine gute Figur zu den eher kühlen Betonfliesen. Ich mag einfach Dinge mit Geschichte und Patina: je oller je doller!    



Vielen lieben Dank für das Interview!

In Tanjas SoLebIch-Profil könnt ihr euch ansehen, wie sie vor dem Einzug ins neue Haus gewohnt hat und bekommt noch viele weitere schöne Einblicke in ihr Zuhause. 

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Kommentare (14)

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