„Manchmal lohnt es sich, mit den wesentlichen Dingen im Leben ein wenig zu warten.“ – Zu Besuch bei simplylifeandme in Schwäbisch Gmünd

von Nicole

„Das handwerkliche Geschick hat mein Mann, ich bin eher der Ideengeber.“
Gemeinsam mit ihrem Ehemann, den beiden Töchtern Mia und Lotta samt Terrier Milo lebt Steffi aka @simplylifeandme in einem 240 qm großen Neubau in Schwäbisch Gmünd. Wie sich der Umzug aus der Berliner Altbauwohnung zurück in die Heimat angefühlt hat, was sie in ihrer Küche heute anders entschieden hätte und wieso das ihr Traumhaus ist, das erfahrt ihr in der heutigen Homestory. Hereinspaziert!

Liebe Steffi, dein Wohnstil in drei Worten:
Minimalistisch, klar und an manchen Stellen nostalgisch, denn ich liebe die Kombination aus modernen Klassikern, neuem Design und geschichtsträchtigen Familienerbstücken bzw. Flohmarktfunden.

Wie wohnst du?
Da wir auf dem Hanggrundstück neben meinen Schwiegereltern gebaut haben, wurde das Haus ein dreistöckiger Neubau mit einem Gartengeschoss. Im Juni 2018 sind wir in das von einem Architekturbüro geplante Haus eingezogen. Es hat ca. 240 qm Wohnfläche und insgesamt sechs Zimmer, wobei das Erdgeschoss komplett offen konzipiert wurde.

Euer Haus hat eine Besonderheit …
Ja, der offene Dachstuhl, der uns im Wohnbereich eine Raumhöhe von 7,5 m beschert, und jede Menge Sichtbeton! Gepaart mit natürlichen Materialien und einem unaufgeregten Farbkonzept ergibt sich für uns eine sehr angenehme Wohnatmosphäre.

„Unser Neubau spiegelt unsere Vorstellung vom gemeinsamen Wohnen perfekt wider!“

Wie hätte euer Haus ausgesehen, wenn ihr früher gebaut hättet?
Hätten wir bereits vor ein paar Jahren gebaut, wäre wohl ein komplett anderes Haus dabei rausgekommen: Landhausstil trifft Shabby Chic. Tja, manchmal lohnt es sich, mit den wesentlichen Dingen im Leben ein wenig zu warten.

Was war euch bei der Planung eures Hauses besonders wichtig?
Für uns war klar, dass der Wohn- und Essbereich möglichst offen gestaltet werden sollte. Genauso wichtig war für uns ein hohes Deckenmaß und großzügiger Lichteinfall. Ein Gefühl von Weitläufigkeit sollte sich beim Betreten des Hauses einstellen. Getragen wird dieses Gefühl auch von dem Blick ins Grüne, den man dank der entsprechenden Ausrichtung des Hauses eigentlich von allen Wohnräumen aus hat. Wir haben uns bewusst für ein Satteldach und Schiebeläden entschieden, da wir eigentlich immer von einem renovierten Altbau geträumt haben, und wir mit dieser klassischen, äußeren Form eine Art moderne Interpretation eines Altbaus kreieren wollten.

„Das handwerkliche Geschick hat mein Mann, ich bin eher der Ideengeber.“

Steffi mag es eher natürlich und ist großer Fan von Holz, Rattan, Baumwolle oder Leinen. Auch bei der Farbwahl tendiert sie eher zu dezenten Tönen wie Weiß, Beige, Grau und Rosa.

Bei dir vergeht kein Tag ohne:
Selbst gemachtes Müsli, am allerliebsten mit Obst und Hafermilch.

Bitte erzähle uns noch ein bisschen über dich.
Letztes Jahr auf die Vierzig gerundet, habe ich vor einer gefühlten Ewigkeit Germanistik studiert und war in Berlin im Kindermedienbereich tätig. Seit wir vor zehn Jahren wieder in die alte schwäbische Heimat zurückgezogen sind, arbeite ich Teilzeit bei meinem Mann in seiner Hausarztpraxis mit.

Was steht ganz oben auf deinem Interior-Wunschzettel?
Wir sparen momentan auf einen neuen Terrassentisch. Robust und möglichst lang sollte er sein. Welcher es letztlich wird, wissen wir noch nicht. Hat jemand ne Idee?

Was war deine größte Interior-Sünde oder dein größter Fehlkauf?
1. Im Kinderzimmer: Das offene Regal in Lottas Zimmer. Für mich als Ordnungsliebende ein Dorn im Auge, da hier, egal ob sortiert oder nicht, das Innenleben immer unordentlich wirkt.

2. In der Küche: Unsere graue Arbeitsplatte. Im Nachhinein würde ich mich der Schlichtheit wegen für eine weiße Platte entscheiden. Aber mit solchen kleinen „Fehlentscheidung“ gilt es dann auch zu leben.

Gibt es da ein Möbelstück, das dir besonders am Herzen liegt?
Ein Sessel aus den 50er-Jahren, den uns mein verstorbener Onkel zur Hochzeit neu bezogen und aufgepolstert hat. Ein besonders schönes Stückchen, das jetzt in unserem Schlafzimmer steht und uns täglich an diesen besonderen Tag erinnert.

Der Sessel aus den 50ern ist Steffis liebstes Möbelstück.

Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
1. Mein Perfektionismus treibt schon des Öfteren sehr absonderliche Blüten, davon kann so ziemlich jedes Familienmitglied ein Liedchen singen.
2. Eigentlich bin ich ein Sportmuffel, habe aber vor ein paar Jahren das Schwimmen für mich entdeckt und bin jetzt drei- bis viermal wöchentlich in den örtlichen Badeanstalten zu finden.
3. Ich würde allzu gerne gemeinsam mit der Familie eine einjährige Weltreise antreten … das ist aber realistisch betrachtet momentan eher ein Luftschloss! Zumal ja auch noch so einiges im Haus und Garten erledigt werden muss. Aber dann vielleicht irgendwann …

Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Dass wir es für uns und unsere Familie geschafft haben, mit dem neuen Lebensraum ein Gefühl der Geborgenheit zu erschaffen. Ich hatte immer große Bedenken, dass wir das Leben im Altbau vermissen werden und sentimental zurückblicken, aber bereits nach der ersten Nacht im neuen Haus wussten wir, dass wir mit dem Neubau die richtige Entscheidung getroffen hatten. Er spiegelt unsere Vorstellung vom gemeinsamen Wohnen perfekt wider!

Was hast du in deinem Zuhause alles selbst gemacht?
Sehr viele Profis haben bei uns gewirkt und gewerkelt. Selbst gemacht haben wir unter anderem die Schiebetür zur Speisekammer und im Außenbereich haben wir den Carport ausgebaut. Momentan sind wir dabei, die Außenanlagen zu gestalten, den Garten anzulegen und die Terrasse zu begrünen. Das handwerkliche Geschick hat dabei mein Mann, ich bin eher der Ideengeber.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde, wie sähe dein Traumhaus aus?
Was ich mir tatsächlich zulegen würde, wenn Geld keine Rolle spielen würde, wäre eine 25-m-Bahn zum Schwimmen im Garten, schön mit Sonnendeck rundherum! Aber auch ohne lässt es sich im hoffentlich bald angelegten Garten ganz gut aushalten.

Im Großen und Ganzen würde ich auch dann das Haus so oder so ähnlich planen. Sicher gibt es den ein oder anderen Kompromiss, den wir aufgrund unseres Budgets eingehen mussten, wie zum Beispiel anstelle eines begehbaren Ankleidezimmers gibt es lediglich einen 4 m großen PAX-Schrank. Es fehlt auch noch die große Glastür mit Metallrahmung, die Eingangsbereich und Wohnbereich trennen soll. Aber eigentlich ist es doch auch eine feine Sache, auf Dinge hin zu sparen und sich nicht jeden Wunsch gleich erfüllen zu können. Für mich steigert das die Wertschätzung, die man solchen Gegenständen entgegenbringt.

Hast du noch andere Leidenschaften neben dem Einrichten?
Eindeutig reisen! Ich liebe es, alleine, mit der Familie oder mit einem Pulk voller Freundinnen die Welt zu erkunden.

Du liebst Städtetrips?
Ja, ich liebe es, mich im Strom von Großstädten treiben zu lassen, ganz nah am Puls zu sein und das große kulinarische und kulturelle Angebot auszuschöpfen! Da wir selbst einige Jahre in Berlin gelebt haben, gilt vor allem der Hauptstadt meine große Liebe. Aber auch andere Städte wie Hamburg, Paris, Rom oder Schanghai besuche ich immer wieder gerne. Dieses Jahr geht’s zum ersten Mal nach Tel Aviv, darauf freue ich mich riesig!

Impressionen aus Shanghai

Und wenn es doch die Natur sein soll?
Ansonsten finde ich mit Kindern eine gute Kombination aus Strand, Natur, Kultur und sportlichen Aktivitäten immer ideal. Meist mieten wir eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus in Strandnähe und machen von dort aus Ausflüge ins Umland. Letztes Jahr waren wir das erste Mal in Holland und völlig angetan vom Lifestyle, der dort herrscht.
Da wir alle Sonnenkinder sind, zieht es uns aber in der Regel gen Süden.

Hast du einen Reisetipp für uns?
Was ich wirklich wärmstens empfehlen kann, ist Korsika: unglaublich schöne Strände, ein vielfältiges Sportangebot, das von Wandern über Klettern bis hin zum Flussbaden reicht, tolle Städte und gutes Essen.

Wenn wir dich besuchen kommen: Was würdest du uns kochen?
Ich liebe die mediterrane Küche! Also wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich für euch ein Pastagericht zaubern würde. Bei mir in der Küche geht es recht zackig und vegetarisch zu, auch das lässt sich wunderbar mit einem Nudelgericht vereinbaren.

Vielen Dank, liebe Steffi, für dieses tolle Interview!

Folgt Steffi hier, um kein neues Bild mehr von ihr zu verpassen.

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