Holzdielen, hohe Decken, lichtdurchflutete Räume, Stuck und Flügeltüren – in welcher Stadt wir heute wohl sind? Natürlich im pulsierenden Berlin. In einer der dortigen Zwei-Zimmer-Altbauwohnungen hat sich Anna (29) aka @alST zusammen mit ihrem Mann ein ruhiges Refugium mit viel Weiß und blauen Akzenten geschaffen.
Als Architektin kümmert sich Anna beruflich um große Projekte und ist glücklich darüber, ihre Detailverliebtheit zu Hause ausleben zu können. Durch welchen schönen Zufall sie zu vier blauen Eames-Fiberglass-Stühlen kam, warum sie einen Flur für überbewertet hält und welche SoLebIch-DIY-Idee in ihrer Küche hängt, erzählt sie uns heute. Hereinspaziert!



Liebe Anna, wie lebst du?
Zusammen mit meinem Mann wohne ich in einer 75-qm-Altbauwohnung mit hohen Räumen, Holzdielen und tollen Details wie Stuck. Für mich ist sie manchmal gefühlt – durch meine Leidenschaft für Möbel – etwas zu klein. Mein Mann ist allerdings sehr glücklich, so wie es gerade ist, denn dadurch komme ich nicht täglich mit neuen Stücken an … Denn beruflich geht es meist um Architektur in größeren Dimensionen und zu Hause kann ich mich dann meiner Detailverliebtheit widmen.


Dein Wohnstil in drei Worten:
Reduziert, zeitlos und ein Mix aus Alt und Neu.
Worauf legst du bei der Gestaltung deines Zuhauses Wert?
Für mich ist es wichtig, dass die Basismöbel langlebig sind, denn Möbel sind für mich auch ein Wegbegleiter. Dagegen darf die Dekoration bei mir gerne mal wechseln, damit es in den vier Wänden nicht langweilig wird.


Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
Es müssen erst mal mehrere Wecker klingeln, bis ich aufstehe, denn ich bin ein absoluter Langschläfer. Daher folgt dann meistens eine Tasse Kaffee morgens – wobei bei mir das eher Milch mit einem Spritzer Kaffee ist :D. Und abends schlafe ich nie ohne Hörspiel ein.
Was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?
In der Kindheit bin ich viel umgezogen und hatte irgendwann für mich kein definiertes Zuhause mehr. Nun wohne ich schon seit mehreren Jahren zusammen mit meinem Mann in Berlin und ich kann endlich sagen, dass ich angekommen bin und mich zu Hause fühle.


„Ich fühle mich endlich angekommen und zu Hause.“


Was kannst du gar nicht?
Ich bin einer der unsportlichsten Menschen – es wird sich in der Familie auch gerne mal darüber lustig gemacht, ob ich nicht beim Fahrradfahren umkippe, so langsam wie ich fahre :D
Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Durch die großen und vielen Fenster ist unser Zuhause immer hell und lichtdurchflutet. So haben wir selbst an Wintertagen eine wohlige Stimmung in der Wohnung.


Hast du einen Lieblingseinrichtungsgegenstand?
Ich liebe unsere vier blauen Eames Fiberglass Side Chairs. Bei einem Besuch einer Freundin habe ich sie entdeckt und konnte es gar nicht fassen, was für tolle Stühle sie dort stehen hat. Sie hat mir dann erzählt, dass es sich nur um alte Stühle aus der Kirche handelt und sie diese gleich wieder in den Keller bringt. Mein Entsetzen und die Begeisterung müssen sich bei ihr eingeprägt haben, denn später haben wir als Hochzeitsgeschenk diese vier tollen Stühle bekommen. Das war mit Abstand das beste Geschenk! :)
Bei dir zu Hause findet man einige Bauernmöbel ...
Mein Vater hat diverse Sammelleidenschaften – unter anderem Bauernmöbel. Daher hab ich schon als Kleinkind ein Zimmer mit nur alten Möbeln gehabt. An meinem Schreibtisch habe ich schon zu Grundschulzeiten Hausaufgaben gemacht und jetzt ist er immer noch mein Lieblingsarbeitsplatz.


Welche großen Wünsche würdest du dir erfüllen, wenn Geld keine Rolle spielen würde?
Ganz klischeehaft würde ich gerne die Welt bereisen. Ich finde es einfach immer wieder toll, neue Kulturen und Architektur zu entdecken.
Welche Ecken der Welt haben es dir denn besonders angetan?
Ich finde Asien eine super spannende Ecke. Erst kürzlich waren wir in Thailand und wollten gar nicht mehr nach Hause. Die Landschaft dort ist einfach wunderschön und die Menschen wahnsinnig freundlich. Bei den Tempelanlagen komme ich auch immer wieder ins Staunen, mit welch schönen Details diese gestaltet sind.
Wie sähe dein Traumzuhause aus?
Mein Traumzuhause müsste erst mal viel größer sein, sodass ich meiner geerbten Leidenschaft, Möbel zu sammeln, besser nachgehen könnte. Generell finde ich einen Flur unnötig – ich finde, das sind immer ungenutzte und somit verschenkte Quadratmeter. Daher hätte das Traumzuhause einen sehr offenen Grundriss mit großer Flexibilität.
Dein größter Glückskauf?
Definitiv die beiden Poster vom Bauhaus. Zum ersten Mal habe ich Farbe gewagt und es bis jetzt nicht bereut!


Gibt es für dich einen besonderen SoLebIch-Moment?
Als wir frisch in unsere Wohnung eingezogen sind, habe ich eine Idee benötigt, um die weiße Wand in der Küche zu gestalten. Hierbei bin ich auf ein Foto von SoLebIch gestoßen, das zwei Vögel aus Tape zeigte. Seitdem bin ich nicht nur Mitglied, sondern es hängt auch eine SoLebIch-Idee bei uns in der Küche :)




Wenn wir dich besuchen kommen: Was würdest du uns kochen?
Als Vorspeise würde es eine cremige Frühlingssuppe mit Zitronen-Crostini geben und anschließend würde ich euch ein Wasabirisotto mit Lachs und Orange servieren. Einen Nachtisch gibt es bei mir nur selten, da ich nicht so die Naschkatze bin. Da gibt es dann eher mal einen selbst gemachten Himbeerschnaps meiner Großeltern als Abschluss.
In welchen Merkmalen eures Zuhauses erkennst du dich am deutlichsten wieder?
Durch meinen Wunsch nach Veränderung müssen in einem gewissen Rhythmus die Möbel mal gerne umgestellt werden – zum Leidwesen meines Mannes :D
Hast du noch andere Leidenschaften neben dem Einrichten?
Ich koche super gerne – nach dem Feierabend bringt mir das auch ein Stück weit Entspannung. Ab und zu hole ich auch meine Acrylfarben hervor und dann wird eine Runde gemalt.


Welche drei Einrichtungsgegenstände würdest du aus deinem Zuhause retten, wenn es brennen würde?
Meinen Spiegelschrank – wobei dieser bei einem Brand ja schon eine echte Herausforderung wäre :D –, den geerbten Teewagen und die Schreibtischlampe meines Papas.


„Wir wollten gar nicht mehr nach Hause.“


Danke, liebe Anna, für dieses wundervolle Interview!












