„Klassiker gehen halt immer!“ – Zu Besuch bei wohn.glück in Hamburg

von Sebastian

Nach nicht mal drei Monaten Beziehung gemeinsam ins sogenannte „Himmelloft“: Das klingt ein wenig wie auf „Wolke sieben“. Ist es auch, denn Sarah (33) aka @wohn.glück schwebt in ihrer loftartigen Dachgeschosswohnung im Herzen von Hamburg-Ottensen wahrlich im siebten Himmel. Seit einem Jahr wohnt sie hier mit ihrem Freund Felix und Hund Momo auf 95 qm.

Ein Gespräch über das Belohnen von Mut und Spontaneität, die Erfahrung, in einer Dachgeschosswohnung zu leben, und die Frage, wie viel Geld es zum Glücklichsein braucht.

Liebe Sarah, wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?

Skandinavisch, clean, zurückhaltend.

Was liebst du an deinem Zuhause besonders?

Die Helligkeit und den offenen Wohn-, Ess- und Kochbereich.

Bei Sarah vergeht kein Tag ohne Abwechslung. Seit ihrem Studium arbeitet sie als Vertrieblerin für ein dänisches Modelabel. Vor knapp vier Jahren ist Sarah dann zusätzlich mit ihrem Herzensprojekt „wohn.glück“, einem Interior- und Lifestyle-Blog, online gegangen.

Was ist dir bei der Gestaltung deines Zuhauses wichtig?

Mir ist sehr wichtig, dass alles miteinander harmoniert. Da ich dazu neige, ab und an etwas schusselig zu sein und immer diverse Dinge in meinem Kopf habe, bevorzuge ich zu Hause einen einheitlichen, harmonischen Look.

In welchem Merkmal deines Zuhauses erkennst du dich am deutlichsten wieder?

In der Liebe zum Detail.

„Super spontan, aber bis heute eine der besten Entscheidungen überhaupt!“

Als erste gemeinsame Investition für das Himmelloft haben sich Felix und Sarah vier Wishbone Chairs von Carl Hansen für den Esstisch gekauft. Sie verkörpern für sie diesen neuen Lebensabschnitt und stehen für den gemeinsam bevorzugten Look. Die USM-Haller-Möbel möchte Sarah aber auch nicht missen, weil sie einfach zeitlos sind: „Klassiker gehen halt immer!“

Ganz oben auf deinem Interior-Wunschzettel steht:

Der CH25-Sessel von Carl Hansen in geseifter Eiche.

Und vor einem Jahr bist du mit deinem Freund Felix in euer sogenanntes Himmelloft gezogen …

Ja, das stimmt. Felix und mich hat es schon nach kürzester Zeit des Zusammenseins gestört, täglich die Tasche packen zu müssen, um bei dem anderen zu übernachten. Also haben wir uns nach zwei Monaten unserer Beziehung bei einem Glas Wein just for fun nach einer gemeinsamen Wohnung umgeschaut. Auf der Seite meinestadt tauchte als Allererstes unser Himmelloft auf, das wir drei Tage später besichtigen durften. Wir haben uns sofort verliebt! Nach einem Tag kam die Zusage und elf Tage später sind wir dann zusammengezogen – nach nicht mal drei Monaten Beziehung. Super spontan, aber bis heute eine der besten Entscheidungen überhaupt!

Das ist wirklich spontan! Welche Charaktereigenschaften zeichnen dich noch aus?

Ich würde mich als zielstrebig, entschlossen, fürsorglich und liebevoll beschreiben.

Wie ist es denn, in einem Dachgeschossloft zu wohnen?

Um ehrlich zu sein, frage ich mich, wie ich je wieder in einer anderen Wohnung leben soll. Helligkeit war für mich schon immer ein wichtiger Faktor, um mich wohlzufühlen. Selbst an grauen Tagen ist es in unserer Wohnung hell. Glücklicherweise ist unser Loft so gut isoliert, dass es sich auch im Sommer gut aushalten lässt – und das, obwohl wir keine Rollos haben. Noch ein Vorteil, wenn man im Dachgeschoss wohnt: Dir guckt niemand rein.

„Da ich dazu neige, ab und an etwas schusselig zu sein und immer diverse Dinge in meinem Kopf habe, bevorzuge ich zu Hause einen einheitlichen, harmonischen Look.“

Was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?

Für mich eines der wichtigsten Gefühle! Zu Hause lade ich meine Batterien auf, sammle Inspirationen, verbringe meinen Alltag. Ich habe mir deshalb ein Zuhause geschaffen, an dem ich am liebsten 24/7 wäre. Und jetzt, wo jemand zu Hause auf mich wartet, ist es natürlich noch schöner :)

Auf unsere Frage, was uns Sarah kochen würde, wenn wir sie besuchen kommen, meinte sie: „Damit ihr noch einmal wiederkommt, würde ich auf jeden Fall Felix das Kochen überlassen. Das ist für alle besser so ;)“ Auf die Frage, was er vorbereiten würde, meinte er nur: „Unter drei Gängen lasse ich niemanden nach Hause!“ – „Mein Part wäre dann, die passenden Getränke zum Essen zu servieren.“

Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:

1. Ich hasse Kaugummis. In meiner Nähe darf keiner Kaugummi kauen. Ich hab da so ein Kindheitstrauma und kann den Geruch nicht ab.

2. Ich mag keinen Kaffee – einmal probiert, danach nie wieder.

3. Ich muss immer Wasser bei mir haben. In unserer Wohnung stehen deshalb  diverse Wassergläser rum und wenn ich keine Flasche im Auto habe, muss die nächste Tanke angefahren werden.

Welche Muster, Farben und Materialien magst du persönlich besonders?

In meiner vorherigen Wohnung mochte ich lieber kräftige, bunte Farben. Ich glaube, die standen für einen gewissen Lebensabschnitt bei mir. Mittlerweile bevorzuge ich gedeckte Farben im Grau- und Beigebereich. In Kombination mit Chrom (absoluter Fan!) und hellem Holz (am liebsten geseifte Eiche) bilden sie ein harmonisches Gesamtkonzept, das nicht zu laut ist. Für Textilien wähle ich meist natürliche Materialien wie Wolle oder Leinen, gerne auch mit Struktur.

Welche großen Wünsche würdest du dir erfüllen, wenn Geld keine Rolle spielen würde?

Auch wenn sich das jetzt etwas kitschig anhört, aber ich habe mir ehrlich gesagt nie viel aus Geld gemacht. Klar lebt es sich entspannter, wenn man genug davon hat. Aber ich erinnere mich auch nur zu gut an meine Studentenzeit und an meine ersten Jahre in Hamburg, mit einem riesigen Kredit im Nacken, aufgrund dessen es nur Toast und Nudeln gab. Zu der Zeit war ich auch glücklich und hab nicht mehr gebraucht. Nicht, dass ich da noch einmal hin möchte, aber heute habe ich eher ideelle Wünsche.

Eiermann-Stühle und Eiermann-Tisch im Arbeitszimmer und die Töjbox von Woud im Flur

Verrätst du sie uns?

Genug Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie haben, eine ausgewogene Work-Life-Balance, gesund bleiben und stets nur das zu machen, was ich möchte.

Das String-System im Arbeitszimmer

Dein Traumzuhause hat etwas mit deiner Kindheit zu tun …

Genau! Wenn man bei meinen Eltern aus dem Küchenfenster sieht, blickt man auf eine gelbe Villa, in der früher eine Ärztin gewohnt hat. Als Kind habe ich mir diverse Szenarien überlegt, wie ich vor der Tür eine Ohnmacht vorspielen könnte, damit sie mich in die Villa lässt und ich sie mir anschauen kann. Jahre später habe ich mich mit einer Freundin in das dann unbewohnte Haus hineingetraut und war völlig fasziniert von den Räumlichkeiten. Um noch einmal auf die Frage nach meinen Wünschen zurückzukommen, die man mit Geld kaufen kann: Wahrscheinlich würde ich die Villa kaufen!

Wohin reist du gerne?

Bis vor ein paar Jahren habe ich hauptsächlich in Europa Urlaub gemacht. Inzwischen habe ich aber das Bedürfnis, noch mehr von der Welt zu entdecken. Vorletztes Jahr bin ich deshalb nach New York gereist – eine Stadt, die mir absolut den Atem verschlagen und mich bis ins Detail begeistert hat! Ein weiteres Highlight war mein Sommerurlaub im Casa Cook auf Rhodos. Wer einmal dort war, wird den Zauber verstehen: Alles ist perfekt durchgeplant und auch der Service lässt nichts zu wünschen übrig. Seitdem fällt es mir etwas schwer, etwas vergleichbar Schönes zu finden.

Rhodos

Casa Cook auf Rhodos

Welche drei Einrichtungsgegenstände würdest du aus deinem Zuhause retten, wenn es brennen würde?

Da wir im vierten Stock wohnen, würde ich alles zurücklassen, um es rechtzeitig aus dem Haus zu schaffen. Möbel kann man schließlich neu kaufen und die einzigen Erbstücke, die wir haben – zwei Sessel von Felix’ Oma – sind leider zu schwer, um sie eben mal mitzunehmen.

Sessel von Felix’ Oma

Liebe Sarah, vielen Dank für das schöne und spannende Interview!

Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @wohn.glück hier folgen.

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Kommentare (7)

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