
„Leben, wo andere Urlaub machen“, lacht Andrea alias @Splitlevel.home , als sie uns die Tür zu ihrem Zuhause im schönen Wilhelmshaven öffnet. Hier wohnt die 42-Jährige mit ihrem Mann Markus in einem 190 qm großen Split-Level-Haus von 1968, das durch die Renovierungsarbeiten einen modernen und cleanen Touch erhalten hat. „Tatsächlich vergisst man im Alltag oft, dass man direkt an der Nordseeküste wohnt“, sagt Andrea. „Aber dann schnappen wir uns das Fahrrad, radeln die zehn Minuten bis zum Meer und lassen uns von der steifen Brise den Kopf freipusten.“
Warum ihre Einrichtung das genaue Gegenteil von ihrem Gefühlsleben ist und welcher materielle Wunsch wegen ihres Mannes noch warten muss, verrät Andrea im Interview. Außerdem hat sie einen tollen Tipp parat, den sie selbst gerne vor dem Gestalten ihres Zuhauses bekommen hätte. Hereinspaziert!


Andrea ist vor rund 20 Jahren aus dem Oberbergischen Kreis nach Wilhelmshaven gezogen. Sie arbeitet im Reise- und Lifestyle-Service eines Kreditkartenunternehmens und erledigt diverse Conciergetätigkeiten. „Da in mir drin oft Chaos herrscht, brauche ich es um mich herum entspannt und aufgeräumt.“
Liebe Andrea, seit August 2020 lebt ihr in eurem Split-Level-Haus in Wilhelmshaven. Wieso habt ihr euch gerade für dieses Zuhause entschieden?
Schon bei der ersten Besichtigung wussten wir: Das ist es! Das Haus hat sechs Zimmer, eine Küche, zwei Bäder, einen großen Wohn- und Essbereich sowie einen geräumigen Keller und Dachboden. Aber, was noch viel wichtiger ist: Es hat eine Seele.


Gemütlich, hell, under construction: Andreas Haus ist zwar noch nicht ganz fertig, vermittelt ihr aber schon jetzt ein Gefühl von Ruhe und Behaglichkeit.
Ihr habt das Haus direkt von der Vorbesitzerin erstanden, die euch viel über seine Vorgeschichte erzählen konnte …
Ja, das stimmt. Ein ganz toller Satz von ihr ist mir dabei im Ohr geblieben: „In diesem Haus wurde nie gestritten.“ Und so soll es auch für die Zukunft bleiben! Wir fühlen uns hier von Anfang an wohl.


Monochrome Gemütlichkeit: Andrea kombiniert gerne Designerstücke mit IKEA-Möbeln, schwarze und weiße Elemente zu Naturtönen.


Anstelle ihres aktuellen Esstisches hätte Andrea gerne ein großes rundes Modell in Schwarz. „Aber dann brauche ich auch neue Stühle und einen neuen Teppich. Und dann sehe ich Markus’ verzweifelten Blick und verwerfe den Wunsch erst mal wieder.“
Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Sobald man das Haus betritt, kann man durch den großen hellen Wohnraum bis in den Garten schauen. Das entlockt mir immer ein Lächeln.

Split-Level-Häuser bestehen aus Halbetagen und sind ursprünglich für die Hanglage gedacht. Andreas Haus jedoch steht auf plattem Land.


Im kunterbunten Garten findet man im Sommer die schönsten Blumen: „Die Vorbesitzerin hatte einen sehr grünen Daumen, den ich mir aber erst noch aneignen muss.“
Wo befindet sich dein Lieblingsort in deinem Zuhause?
Ich sitze gern mit einer Tasse Kaffee auf einem unserer Sessel im Wohnzimmer und schaue von dort aus in den Garten. In dem Moment bin ich komplett entspannt. Das Problem ist nur: Markus hat denselben Lieblingsplatz – man muss also immer schneller als der andere sein, wenn man dort relaxen möchte.


Ob behaglicher Kerzenschein oder die Miira-Leuchte von Nuura über dem Esstisch – sanfte Beleuchtung spielt in Andreas Zuhause eine wichtige Rolle. Der schwarze Beistelltisch von Holzreich (links) zählt zu Andreas Lieblingsstücken, denn er ist handgefertigt und ein echtes Unikat.
Ganz oben auf deinem Interior-Wunschzettel steht:
Obwohl wir bereits in unserem Haus wohnen, sind wir noch immer am Renovieren. Das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben. Aus diesem Grund erfreue ich mich momentan weniger an Vasen, Stühlen und Co., sondern eher daran, etwas von der Renovierungsliste abhaken zu können: in der Küche die Wände ausbessern, die Treppenstufen erneuern, die Flure renovieren.
„Am Ende hatte ich ein Haus nach jedermanns Geschmack, nur nicht nach meinem.“


Das Bett und die Nachtschränke sind von IKEA und werden von der Mini-Lampe de Marseille von Nemo stimmig ergänzt. Deko kauft Andrea gerne bei ferm LIVING oder Louise Roe, aber auch bei H&M Home.
Aber einen kleinen Wunsch hast du doch bestimmt?
Ich möchte gerne die perfekte Wandleuchte für die Küche finden. Wir hatten uns erst für die Flowerpot VP8 von &Tradition entschieden und sie sogar schon bestellt, aber dann wurde die Produktion gestoppt. Nun können wir uns nicht entscheiden, ob wir auf eine Wiederaufnahme der Produktion hoffen oder lieber gleich nach einer Alternative Ausschau halten sollen.

Andrea und ihr Mann haben sich für das VIMLE-Sofa von IKEA in Kombination mit den KOARP-Sesseln entschieden. Anstelle eines Couchtisches durften mehrere kleine Beistelltische einziehen.
Welchen Einrichtungstipp würdest du jemandem geben, der gerade ein neues Zuhause gestaltet?
Vor vielen Jahren habe ich schon mal ein Haus gekauft. Ich war jung und unsicher und habe mir von jedem reinreden lassen. Am Ende hatte ich ein Haus nach jedermanns Geschmack, nur nicht nach meinem. Diesmal machen wir nur das, was uns wirklich gefällt, und das würde ich auch anderen raten. Wichtig ist, das Zuhause auf sich wirken zu lassen. Gerade in der Bauphase ist man mit Entscheidungen schnell überfordert. Da hilft es, erst mal etwas Zeit vergehen zu lassen und das Projekt mit etwas Abstand und Ruhe noch mal anzugehen.


Zu dem alten Stuhl in ihrem Ankleidezimmer hat Andrea ein ganz besonderes Verhältnis: „Den hat mein Opa selbst gemacht. Er begleitet mich schon mein ganzes Leben.“
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
1. Ich habe Angst vor Katzen.
2. Ich wirke nach außen entspannt, bin innerlich aber immer total nervös.
3. Ich liebe es, wenn jemand farbenfroh eingerichtet ist. Ich selbst wohne aber gern schlicht und möglichst neutral.


Zwei Bäder, keine Wanne: „Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, da wir im alten Haus eine Wanne hatten, die wir nie genutzt haben. Den dadurch entstandenen Platz haben wir lieber für eine große Dusche genutzt.“
Und abschließend: Warst du schon immer interiorbegeistert?
Ein ganz klares NEIN! Ich hab diese Leidenschaft erst vor ein paar Jahren entdeckt und lerne jeden Tag dazu. Früher habe ich irgendein Möbel gekauft, wenn ich gerade eins brauchte. Design und Gesamtbild meines Zuhauses waren mir egal. Heute ist das anders: Ich mache mir zu jedem neuen Teil Gedanken, recherchiere und lasse mich gern inspirieren.































