23 12
Herzen 23 Merken
Hausfrage - Fachwerkhaus?
Mein Mann und ich haben uns am Do ein kleines Fachwerkhaus (nicht das auf dem Foto 😄 angesehen und wir waren total überrascht über die Größe, den Anbau und die Gestaltung. Nun sind wir am überlegen dieses Häuschen zu kaufen, sofern wir einen Kredit aufnehmen können.

Was haltet ihr von einem Fachwerkhaus?
Bild des Benutzers love_for_detail
love_for_detail
Unterwegs, Draußen, Altstadt, Frankfurt am Main, Fachwerk, fachwerkhaus
1.766x angesehen - 02.05.2015

Kommentare (12)

Bild des Benutzers FabulasWelt FabulasWelt
Wenn man es klein und kuschelig liebt und in Kauf nimmt, dass die Fenster klein sind, dann ein dickes JA. Lehm und Holz sind Naturmaterialien ohne giftigen Stoffe. Ich hätte immer gerne in einem Fachwerkhaus gelebt. Es wäre gut, einen Fachmann hinzuzuziehen, um zu prüfen, wie die Bausubstanz ist. Nicht, dass es euch "unterm Hintern" wegbröselt, wie es dem Englischlehrer meines Sohnes ergangen ist, der Stück für Stück alles von Grund auf sarnieren musste.
Also viel Glück! LG Hanna
22.49 Uhr - 02.05.15
Bild des Benutzers Märchenzeit Märchenzeit
Ich finde sie sehr schnuckelig. Auf Dauer wäre mir die Deckenhöhe, glaub ich, zu niedrig. Aber das ist ja Geschmacksache 😄
So oder so (Fachwerk oder nicht) würde ich euch, wie Hanna schreibt, dringend empfehlen einen Fachmann (Architekt, Makler des Vertrauens,..) mit zur Hausbesichtigung zu nehmen, der sich auskennt. Das war jetzt aber mal verschachtelt ...
Viel Glück auch von mir! LG, Nicole
23.05 Uhr - 02.05.15
Bild des Benutzers wohnwitzig wohnwitzig
Ich habe ein Jahr lang in einem Fachwerkhaus gewohnt, welches äußerst stümperhaft saniert war... was aber leider erst nach dem Einzug auffiel, bei der Besichtigung habe ich mich von der entzückenden Optik und dem fantastischen Schnitt blenden lassen.

Zudem war die Schieflage in einem der Zimmer wahrlich beängstigend und ich habe regelmäßig die ziemlich mitgenommenen Deckenbalken untersucht, da ich befürchtete, dass bald alles zusammenkracht - jetzt, fast 5 Jahre später, steht das Haus aber noch 😉

Bedenkt auch, dass ihr euch bei einem Fachwerkhaus i.d.R. mit Denkmalschutzbestimmungen auseinander setzen müsst, wenn es um Sanierung, äußerliche Gestaltung, etc. geht.

Trotz aller negativen Punkte hing mein Herz sehr an dieser Wohnung. Es war einfach ein ganz besonderes Wohnen. In jedem Zimmer (abgesehen vom Bad) waren zwei Wände mit sichtbarem Fachwerk erhalten, was die Räume sehr prägte. Zudem ist Fachwerk in der Stadt in der ich wohne sehr selten, daher war es irgendwie noch schöner 😉

Insgesamt kommt es natürlich sehr auf den Zustand des Hauses an, den sich ein Experte genau anschauen sollte. Ich weiß aber nicht, ob ich persönlich ein so altes Haus kaufen wollen würde... natürlich kann man mit jedem Hauskauf auf die Nase fallen, aber ich denke immer noch mit Schrecken an das absackende Wohnzimmer und würde diese Angst wohl nicht abstellen können, auch wenn das Haus schon seit Jahrhunderten an Ort und Stelle steht.
23.29 Uhr - 02.05.15
Bild des Benutzers Monki Monki
Ich würde beim Kauf auch zwingend einen Bau(schadens)Sachverständigen hinzuziehen! Ausserdem solltest Du wissen, dass Sanierung im Bestand rd. 1/3 teurer ist als Neubau, auch ohne Denkmalschutz. Als Kosten und Risiko genau prüfen.
VG
06.54 Uhr - 03.05.15
Bild des Benutzers Zwitscher-Vogel Zwitscher-Vogel
Fachwerk ist toll, weil man so gut wie alles selbst machen kann, aber Du musst Dich darauf einrichten, daß Du keine Materialien im Baumarkt bekommen wirst und Dich in Fachforen mit den Materialien vertraut machen musst. Unterstützung bekommst Du auch vom Denkmalamt, Dorfplaner und Co.

Nimm einen Sachverständigen mit, denn gerade Fachwerk neigt bei falscher PFlege zu Hausschwamm und Co und der ist Meldepflichtig und du kannst alles abreißen, da er sich überall verbreitet.

Mach Dich bei Dorfplaner und Co schlau welche Auflagen mit dem Haus verbunden sind. Liegt es in einer Denkmalschutzzone?

Liegt das Haus auf einer unterkellerten Stadt? Welcher Keller gehört Dir/ alternativ wie viele???

Schau Dir das Objekt von oben an und gucke an welche Grundstücke das Objekt angrenzt - oft teilen sich Häuser eine Mauer und dann wirds schwierig mit der veränderten Nutzung.

Geh noch mal rien ins Haus und setz dich hin und lass es auf dich wirken - rücke in Gedanken Möbel und frage Dich wie Deine Arbeitsschritte tagtäglich aussehen. Kannst Du dich bewegen oder ist alles zu klein, niedrig, Treppe zu steil zu eng zu was auch immer. Wie gut und neu sind Elektrik und Wasser?

Viele Häuser die man auf den ersten Blick nett findet sind für das eigene Leben nicht passend, weil wir einen anderen Bewegungsdrang haben, 1,90 groß sind oder oder oder

Ein altes Haus ist immer ein Kompromiss - vieles ist Maßanfertigung -> kostet mehr Geld - sehr viel mehr!!!! Du bekommst nichts von der Stange. Siehe unsere Suche nach Türdrückern, genehmigung von Fenstern und Einbau etc.

Ich will Dir das Haus nicht ausreden, aber prüfe wer sich (ewig) bindet. In so einem Objekt kann man sehr viel Geld versenken und in der Regel haben wir da nicht so unendlich viel von, daß man sich einen Fehlkauf mal eben leisten kann.

Ich mag so Häuser und arangiere mich auch gerne mit den ewigen Dauerbaustellen. Manchmal beneide ich aber auch die Freunde die in einem Neubau einziehen, mit geraden Wänden und nach der Bauphase einfach fertig sind mit der Baustelle, während bei uns immer was ist.

Grüsse,
Zwitscher
12.51 Uhr - 03.05.15
Bild des Benutzers Zwitscher-Vogel Zwitscher-Vogel
...ach ja Kredit - die DSL Bank finanziert als einzige Bank im Moment Häuser die älter als 130 Jahre sind.
12.52 Uhr - 03.05.15
Bild des Benutzers FabulasWelt FabulasWelt
Wie Zwitscher-Vogel, genau so! Man muss viel bedenken. Ich wollte ein kleines altes Häuschen kaufen mit Gebälk und niedrigen Decken aus Kalk und Stroh, die sich wokenartig wölbten im Schlafzimmer (beängstigend!). Zum Schluss - ich war drauf und dran, es zu kaufen - ging ein befreundeter Architekt, der sich mit Sarnierung von Fachwerkhäusern auskannte mit. Er kam in feiner Hose und Jackett und hatte wohl ein Kundengespräch vorher gehabt, und holte unbemerkt aus seiner Jackett-Tasche einen Schraubenzieher hervor und bohrte ihn - unbeobachtet vom Verkäufer - ins Gebälk. Der Schraubenzieher ging durch wie Butter. Er riet mir dringend vom Kauf ab. Er hatte Dinge gesehen, die mir nicht auffielen, z.B. ein Loch im Dachkändel. Das Haus war von der Rückseite her am Hang gebaut und unglaublich hoch. Das wäre alles mit großem Aufwand verbunden gewesen.
Ich hab' mich dann für eine EGW entschieden und hab's nicht bereut.
13.06 Uhr - 03.05.15
Bild des Benutzers Zwitscher-Vogel Zwitscher-Vogel
Ach so - Makler brauchste nicht, der hat eh keine Ahnung und übernimmt auch keine Haftung für nix und kostet nur Geld - (sorry, wenn ich hier einem auf die Füße treten sollte, ich bin in meinem Leben nur einem sehr kompetenten Makler über den Weg gelaufen)

Du brauchst einen Bausachverständigen, der sich mit den Häusern der Region auskennt. Kosten hierfür ca. 1500 Euro. Wenn man selber Anfänger ist und sich nocht nicht so mit der Bausubstanz auskennt sicher gut angelegtes Geld. Ansonsten kann man auch mal einen befreundeten Zimmermann mitnehmen oder jemanden aus einem Fachforum der sich damit auskennt. Aber egal was ist - rede es dir nie schön und einfach. Im Zweifel lieber die Baustelle teurer und schwieriger einplanen und sich dann freuen, wenns mal glatt geht.

Die Zinsen im Moment sind niedrig - entsprechend teuer werden Objekte gerade verkauft. Vielleicht sogar zu teuer??? Hier kann auch die Bank Auskunft geben. Wie ist die Entwicklung der Region? In der Eifel bekommt man Häuser gerade hinterher geschmissen, weil die Region nen Abgang macht.

Wollt Ihr die Umbauten mit finanzieren??? Wieviel Eigenkapital habt ihr und wie viel könnt ihr tilgen? Es gibt viele Leute die im Moment Kredite aufnehmen und nur die Zinsen bedienen aber keinen Schritt nach vorne kommen. Zudem sind viele Finanzierungen auf zwei Gehälter ausgelegt - was passiert wenn eines weg fällt? Noch schlimmer auf so einer Dauerbaustelle, wenn die Arbeitskraft weg fällt. Was passiert dann mit dem Objekt? Überlegt Euch Plan A und B und C. Es gibt nichts übleres als mit einem viel zu hohen Kredit in einer Immobilie fest zu sitzen, die man nicht veräußern kann, weil die Wände offen sind oder oder oder. Könnt ihr die Immobilie Altengerecht umbauen??? Das klappt mit unserem Haus nicht, weswegen wir uns hier nur temporär einrichten.

Mögt ihr die Nachbarn?

Welche Sondernutzungsrechte und Wegerechte gibt es?
13.24 Uhr - 03.05.15
Bild des Benutzers Pulverkäffchen Pulverkäffchen
zwitscher-vogel hat schon alles geschrieben: meine persönliche meinung darüber, so ganz allgemein: 500.000 eur reinstecken, um daraus ein 200.000eur haus zu machen. würde mir ein haus der 60/70/80er suchen - überschaubare substanz, angemessene preise, umbau ohne allzu große turbulenzen.
17.36 Uhr - 03.05.15
Bild des Benutzers love_for_detail love_for_detail
Viiiielen lieben Dank für die vielen Kommentare.
Morgen haben wir einen Termin bei der Bank.
Einfach mal so, um zu hören welche Möglichkeiten wir überhaupt haben.
Und wir werden uns auf jeden Fall einen Bausachverständiger suchen 😄
22.46 Uhr - 06.05.15
Bild des Benutzers anSICHten anSICHten
_ ja. aus vollem herzen, ja.
10.15 Uhr - 07.05.15
Bild des Benutzers anSICHten anSICHten
_ lebte jahrelang in einem über 500 jahre altem fachwerk!
10.17 Uhr - 07.05.15