„Unser Zuhause hat nur drei Türen“– Zu Besuch bei Sori writes in der Nähe von Hamburg

von Stephanie

Sori aka [@Sori writes] lebt mit ihrem Mann und ihrer neunjährigen Tochter in einem Einfamilienhaus in einer Kleinstadt in der Nähe von Hamburg. Das 160 Quadratmeter große helle, leichte und loftartige Zuhause besteht aus ungefähr fünf Zimmer. Ungefähr deshalb, da es nur drei Türen gibt. Spannend! Wo sich diese befinden, warum wir noch nie ihr Schlafzimmer gesehen haben und welches momentan ihr Lieblings-DIY ist, erzählt uns Sori heute im Interview. Hereinspaziert!

Liebe Sori, erzählst du uns noch ein bisschen über dich?

Ich bin Sori, 39 und arbeite freiberuflich als Guest Journey Designerin für Hotels, was bedeutet, dass ich Hotels dabei unterstütze, die Costumer Journey ihrer Gäste zu verbessern. Das beginnt mit dem Auftritt des Hotels im Internet geht über den Aufenthalt im Hotel bis hin zur Bewertung.

Dein Wohnstil in drei Worten?

Skandinavisch, hell, leicht.

Habt ihr euer Haus selbst geplant und gebaut?

Ja, das haben wir. Also nicht jeden Stein – wir haben einfach viele Gewerke selbst beauftragt, haben aber auch einiges selbst gemacht.

Jetzt sind wir neugierig: Wo genau befinden sich denn die drei Türen?

Eine befindet sich vor dem Gäste-WC, die zweite vor dem Kinderzimmer (mit eigenem Bad) und die letzte vor dem Schlafzimmer (auch mit angeschlossenem Bad). Alles andere ist offener gestaltet und ich würde sagen, das ist auch das Besondere an unserem Zuhause – die Offenheit.

Warum war euch die Offenheit im Haus wichtig? Und funktioniert das gut?

Ich mag Perspektiven. Verschiedene Blickrichtungen. Die entstehen nicht in einem kleinen Raum mit vier Wänden, einer Tür und einem Fenster, sondern wenn Räume ineinander übergehen. So wie bei uns jetzt. Ich sitze im Wohnzimmer und arbeite. Schaue ich vom Bildschirm in den Raum, sehe ich die Küche, zwischen den Treppenstufen auch den Flur und die Haustür, wenn ich der Treppe nach oben folge, sehe ich dort durchs Fenster und einen sich im Wind wiegenden Ahorn und den strahlend blauen Himmel (müsste ich glatt mal fotografieren). Und ich sehe die Perspektivlinien, vom Treppenloch, der Küche, der Treppe selbst – ich finde das immer wieder spannend!

Würdest du dich wieder für diese offene Bauweise entscheiden?

Ich mag die Offenheit sehr und würde mich sogar für noch mehr Offenheit entscheiden.  :-)

Große Räume gefallen mir sehr und je mehr Räume man in einem Haus unterbringt, desto kleiner werden sie. Die Lösung war für mich: wenige, dafür große, offene Räume. Allerdings habe ich es nicht ganz durchgezogen: Im Obergeschoss gibt es keine tragende Wand und als ich beim Bau das Obergeschoss ohne Wände das erste Mal sah, war mir klar, dass ich keine Wände, sondern nur Wohnbereiche mit Schiebetüren möchte. Wenn ich ehrlich bin, haben wir dann aber auf alle anderen gehört, die meinten, das ginge nicht mit einer Familie, und wir haben doch tatsächlich auf Anraten der anderen Wände und Türen für das Kinderzimmer, das Schlafzimmer und das Bad gezogen.

Bis heute hätte ich sie auch als Familie nicht unbedingt gebraucht, ich kann aber noch nicht sagen, wie es sein wird, wenn unsere Tochter ein Teenager ist. Aber eigentlich bin ich mir sicher, dass ich irgendwann alle Wände dort oben wieder entfernen lassen werde  – und ich freu mich jetzt schon darauf. :-)

Was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?

Nach Hause kommen heißt für mich erst mal „Schuhe ausziehen“, entspannen und mich freuen. Im Winter liebe ich unseren Kamin und im Sommer die Helligkeit, die durch die großen Fenster reinkommt. Und ich liebe die Menschen und die Dinge, mit denen ich mich hier umgeben habe – und ich freue mich immer wieder, sie wiederzusehen.

Worauf legst du bei der Gestaltung deines Zuhauses Wert?

Dass nur Dinge um mich herum sind, die ich wirklich mag. Wenn ich eine Sache nicht mag, kommt sie weg, auch wenn der Platz dann mal eine Zeit lang frei ist. Freiräume tun gut!

„Ich liebe Weiß, Schwarz und Rosa mit einem Hauch Gold.“

Hast du einen Lieblingseinrichtungsgegenstand?

Ja, mein schwarzes Regal von Bruka Design. Einen ganz genauen Grund kann ich da gar nicht nennen: Ich schaue hin und freue mich einfach.

Was liebst du denn an deinem Zuhause besonders?

Natürlich die Menschen, mit denen ich es teile, aber vor allem auch den Platz, der mir ermöglicht, eine Menge auszuprobieren und mich auszuleben. Mal ist unser Wohnzimmer Tanzstudio, mal Künstleratelier. Und die weißen Wände! Ich liebe glatte, weiße Wände.

Welche Muster, Farben und Materialien magst du persönlich besonders?

Ich fange mal mit den Farben an: Ich liebe Weiß, Schwarz und Rosa mit einem Hauch Gold. Muster gerne grafisch und klar und Materialien möglichst natürlich, was bei Weiß eher schwierig ist. Ich mag Holz und Stein als Böden, weißes Porzellan und schwarzes Steingut in der Küche und Baumwolle als Bettwäsche.

Ein wunderschöner Ikea-Hack: Sori hat ihr BESTÅ-Sideboard-Regal von Ikea mit Holzbrett und Ledergriffen individualisiert.

Du hast bei dir Zuhause viele DIYs. Wo findest du Inspirationen und Ideen dazu und welches ist von allen dein Lieblings-DIY?

DIY-Inspirationen finde ich eigentlich überall, natürlich auch auf SoLebIch, aber meistens wünsche ich mir irgendwo ein Möbelstück und habe einfach keine Lust auf die lange Lieferzeit. Das muss doch schneller gehen, denke ich dann immer, und baue es schnell selbst. Mein Lieblings-DIY ist dann immer das Aktuellste, was ich gerade gemacht habe – bis zum nächsten.

Du sagst, dein Lieblings-DIY ist immer dein aktuelles. Welches ist denn aktuell?

Mein aktuelles, also Lieblings-DIY ist im Kinderzimmer: Ich habe gerade einen Schreibtisch für meine Tochter gebaut.

Und wenn du mal doch Möbel und Wohnaccessoires kaufst: Wo schaust du danach ?

Die meisten Möbel und Wohnaccessoires kaufe ich tatsächlich online bei Westwing, Connox und Co. Aber ich bin auch öfter in Hamburg und gehe nie am Fjord House in der Nähe vom Gänsemarkt vorbei, ohne reinzuschauen. Auch Frau Hansen in Eimsbüttel ist super. Ca. 15 Minuten von uns in Nahe ist ein kleiner Laden – der Lykketraef, der ist einfach zauberhaft und im ganzen Umkreis für die liebevollsten Einrichtungsgegenstände bekannt.

„Mein aktuelles, also Lieblings-DIY ist im Kinderzimmer: Ich habe gerade einen Schreibtisch für meine Tochter gebaut.“

Zum Verwechseln ähnlich: Das Töchterlein erfreut sich an diesem wunderschönen DIY-Puppenhaus – mit vielen Ähnlichkeiten zum Originalhaus.

Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?

Die steckt schon in mir drin, seit ich ganz klein bin. Schon als Kind habe ich aus Pappe Räume gebastelt und diese eingerichtet, später war es dann das Haus meiner Eltern und dann meine erste Wohnung …

Bei dir vergeht kein Tag ohne:

Lachen. Umdekorieren.

Wohin reist du gerne?

Am liebsten reise ich außerhalb der Saison nach Mallorca, wandere dort auf einen Berg und schaue aufs Meer. Nirgendwo fühle ich mich freier.

Und ganz oben auf deinem Wunschzettel steht:

Ein Haus auf Mallorca, oben auf einem Berg mit Blick auf das Meer.

Urlaubserinnerung: Atemberaubende Meeresaussicht auf Mallorca.
   

Was erfüllt dich?

Das zu tun, was ich liebe. Einmal beruflich, aber natürlich auch einrichten, gestalten und damit die Welt ein klein bisschen schöner machen.

Hast du neben dem Einrichten noch andere Leidenschaften?

Meinen Blog „Sori writes“, den ich so genannt habe, weil eine weitere Leidenschaft das Schreiben ist ,und für den ich genauso gerne Fotos mache.

Was kannst du gar nicht?

Nähen, leider. Und Häkeln und Stricken.

Wie alt wärst du, wenn du die Zeit anhalten könntest?

Genau jetzt würde ich die Zeit anhalten.

Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:

1. Auch bei mir ist nicht alles perfekt, aber anstatt mich darüber zu ärgern, fokussiere ich mich auf das, was gut ist.
2. Ich kann bei meiner Tochter einfach nicht Nein sagen, weshalb wir nun sieben Kaninchen im Garten haben.
3. Ich gucke immer den Bergdoktor –- da ist der Himmel fast immer blau und am Ende wird alles gut.

Welche Frage hätten wir dir noch unbedingt stellen sollen?

Wieso ich unser Schlafzimmer noch nie gezeigt habe.

Jetzt möchten wir natürlich sehr gerne wissen, warum du es bisher noch nicht gezeigt hast? Verrätst du es uns?

(lacht) Ja. Ich habe in einer irren Aussortieraktion sowohl den Kleiderschrank als auch das Bett einfach rausgeworfen, ohne zu wissen, was ich da eigentlich lieber hätte. Und irgendwie hatte ich bisher auch keine Zeit dazu zu überlegen, wie ich es eigentlich haben möchte, weshalb gerade nur eine Matratze auf dem Boden liegt. Aber inzwischen weiß ich es, und sobald das Wetter schlechter wird, fange ich an … Das Bett ist jedenfalls schon bestellt.

Da sind wir schon gespannt auf das Ergebnis! Und zum Schluss: Gab es für dich einen besonderen SoLebIch-Moment?

Der allererste Upload, bei dem ich noch richtig aufgeregt war und mich gefragt habe, wie es ankommt. Aber dann kamen die ersten Herzchen und liebe Kommentare und schon habe ich gemerkt, dass hier eine ganz tolle, liebe Energie herrscht, dass man sich gegenseitig Fragen beantwortet, schöne Worte sendet und inspiriert.

Wie bist du ursprünglich auf deinen Benutzernamen gekommen?

Vor Sori writes hatte ich ein paar Monate lang schon mal einen kleinen Blog, er hieß „addsomethingnice“ und lief für den Anfang sogar ganz gut, aber aus irgendeinem Grund hatte ich nicht zu 100 % das Gefühl, dass es „meiner“ wäre. Irgendwas fehlte mir. Ich habe ihn dann deaktiviert, mich am Abend auf die Suche nach einem neuen Namen gemacht, und mein Mann fragte mich: „Warum willst du denn eigentlich bloggen?“ Ich habe geantwortet: „Weil ich schreiben möchte.“ Seitdem heißt mein Blog „Sori writes“ und seitdem ist Sori writes zu einem Teil von mir geworden. Ich schreibe einfach gerne und viel zu oft zu viel. Auch bei SoLebIch gibt es einige Bilder, zu denen ich eine Menge geschrieben habe…
   

Liebe Sori, vielen lieben Dank für das Interview! Wenn ihr kein Bild mehr von Sori verpassen möchtet, dann folgt ihr hier, und auf ihrem Profil könnt ihr alle Bilder von [@Sori writes] sehen.

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