"Wir wohnen in einer ehemaligen Textilfabrik!" - Zu Besuch bei Matrixfehler in Berlin

von Kati Tiringer

Von Hamburg nach Berlin, vom Altbau ins Loft: Seit drei Jahren wohnt Sabine aka Matrixfehler mit ihrem Mann und zwei Katzen in einer umgebauten Textilfabrik im Osten der Hauptstadt. Vier Zimmer und zwei Bäder verteilen sich auf großzügige 140 Quadratmeter, 70 davon bilden den offenen Wohn- und Essbereich. So viel Fläche gemütlich einzurichten ist gar nicht so einfach! Sabine hat es geschafft: mit erstaunlich wenig Farbe, wenig Möbeln und sicher keinem Kitsch. Schwarz-weiß Kontraste und einige wenige Lieblingsaccessoires auf massivem, dunklen Holz dominieren die Einrichtung des Lofts und hier und da überrascht eine raffinierte DIY-Idee. Neben ihren Geheimnissen für ein behagliches Wohngefühl verrät Sabine jetzt auch tolle Shoppingtipps für Berlin Friedrichshain im Interview. 
Wenn euch der Wohnstil von Matrixfehler gut gefällt, findet ihr auf der Pinnwand Kauf den Look: Wohnen wie Matrixfehler vielleicht euer neues Lieblingsmöbel oder -accessoire!


    



Großartig weitläufig, kontraststark und stilvoll: Willkommen im Loft von Sabine aka Matrixfehler in Berlin!

    

   

"Der 70m² große Wohn- und Essbereich mit offener Küche ist Herzstück und Kommunikationszentrale der Wohnung!"

Sofa: Candy Oregon, Couchtisch: Maison du Monde, Hexagon Kerzenständer: Muubs, Stehleuchte: Impressionen, Wanduhr: Depot, Hängeleuchte Essplatz: Nordlux Ginger, Sideboards: Fashion for Home shipwood, hohes Sideboard: über mein-moebelladen.de

   



Auf der großen Sofalandschaft fühlen sich auch die beiden Vierbeiner Luigi und Quitscher pudelwohl



   

Der Esstisch aus Massivholz ist Sabines liebstes Möbelstück. Leuchten: Nordlux Ginger, Stühle: Lloyd Loom, Wandregal: Ikea Botkyrka

    

   

Hier wird gekocht: Die schöne offene Küche ist von Alno, die Wand mit Bildern aus der Serie Tema e Variazioni von Pierro Fornasetti geschmückt



    

Zum beeindruckenden Loft gehört auch eine großzügige Terrasse, auf der sich der Feierabend richtig geniessen lässt! Terrassenmöbel weiß: Ikea Högsten, Outdoormöbel aus Polyrattan und Teakholz

   

Sabines Lösung für die Unterbringung von Büchern und Kleinkram: Ein selbstgebautes Weinkistenregal! Leuchte: Kramsen Clip

   

So schön ist der heimische Arbeitsplatz von Sabine! Schreibtisch: Dänisches Bettenlager Robson, Leuchte: Ikea Aröd

   

Helle Textilien und natürliche Materialien sorgen für Gemütlichkeit im Schlafzimmer. Bett aus Bananenblatt, Spiegel: Vintage



Da ist man doch gerne zu Gast - das Gästezimmer im Loft. Daybed: Softline Lubi, Konsolentisch: Dänisches Bettenlager Robson, Hocker Vintage, Leuchte: Fly Nid

   

Das Badzimmer mit Sandsteinfließen wirkt hell und einladend. Wolkenteppich: Impressionen, Stapelregal über Ebay



Liebe Sabine, wer steckt hinter Matrixfehler?
Ich bin eine 37-jährige Hamburgerin, die es vor sechseinhalb Jahren aus beruflichen Gründen nach Berlin verschlagen hat. Hier arbeite ich in einem großen Medienunternehmen und leite den Kreativbereich im Marketing. Zuhause leite ich ebenfalls den Kreativbereich, jedoch nicht ohne Absprache, aber meistens sind mein Mann und ich uns einig.

Ihr wohnt in einer wunderschönen Loftwohnung! Wie seid ihr zu diesem Schätzchen gekommen?
Seit drei Jahren wohnen mein Mann Thomas und ich mit unseren beiden Katern Luigi und Quitscher in der ehemaligen Textilfabrik im Osten von Berlin. Die ersten Berlin-Jahre lebten wir in Schöneberg in einem echten Altbautraum mit Intarsienparkett, Flügeltüren und Doppelfenstern. Nachdem wir dort alles renoviert hatten, wurde Eigenbedarf angemeldet und wir mussten uns schnell auf die Suche nach einer neuen Bleibe machen. In unmittelbarer Umgebung gab es nichts, was uns gefiel und so haben wir die Umkreissuche immer mehr erweitert, bis wir von dem Umbau einer Fabrik im Osten Berlins erfahren haben. Zur Besichtigung standen wir dann in einer maroden, hunderte Quadratmeter großen Fabrikhalle, der Makler lief schrittezählend die Zimmer ab; "Ein-zwei-drei-vier, hier wäre dann also ihr Badezimmer, fünf-sechs-sieben..." und es war Fantasie gefragt. Die hatten wir. Die Entscheidung fiel dann schnell und leicht.

Bitte beschreibe euren Wohnstil.
Viel Holz, zwischendrin Weiß und liebevolle Details. Ich liebe die Haptik von Holz, roh und wild wie unser Esstisch oder geschliffen und geölt wie unsere Beistellmöbel. Generell mag ich natürliche Materialen wie Felle, Baumwolle oder auch unsere Lloyd Loom Stühle. Die Möbel sind die bewährten Dinge, an denen ich gerne festhalte, Veränderungen finden bei uns oft und gerne durch Deko statt. Da rückt ständig etwas von rechts nach links, wird vorerst eingemottet oder auch mal aussortiert. Denn so sehr ich Deko liebe und auch kaufe, ich kann es überhaupt nicht haben, wenn es um mich herum zuviel wird. Zum Glück haben wir einen riesengroßen Keller, der mir als Lager dient, so kann ich spontan das Farbkonzept ändern, Vasen überwintern oder Bilder in den Urlaub schicken. Und ein paar Monate später, werden die Teile wieder interessant und kommen in neuer Kombi ans Tageslicht.

War es schwierig, Gemütlichkeit in die großen Räume eurer Wohnung einziehen zu lassen? 
Die Frage nach der Gemütlichkeit habe ich mir noch nie gestellt. Ich mag natürliche Materialen, ganz besonders dunkles Holz, damit zieht für mich automatisch die Wohlfühlatmosphäre ein. Wir haben in unserem Wohnraum sehr große, fast überdimensionierte Möbel stehen, dadurch wirkt der Raum deutlich kleiner. Auf dem Sofa findet man zahlreiche Kissen und Decken, auf den Tischen und Konsolen stehen Kerzen, im Raum verteilt gibt es viele Lichtquellen. Das alles zusammen erzeugt ein behagliches Wohngefühl.
Bei Neuanschaffungen ist mir mittlerweile der Blick auf die Nachhaltigkeit wichtig und ich habe recycelte Möbel für mich entdeckt - wie den Esstisch aus alten Holzbohlen oder unsere Lowboards, deren Fronten aus alten Fischerbooten gefertigt sind.

Welcher ist dein liebster Einrichtungsgegenstand?
Eindeutig unser Esstisch! Er ist so perfekt unperfekt, so massiv und schwer. Dort beginnt jeder Morgen mit einem Becher Kaffee, er ist ein toller Assistent beim Basteln, er bietet den perfekte Platz für ein Teekränzchen mit der Freundin und er hat sogar eine romantische Ader bei Rotwein und Kerzenschein. 

Nach hause kommen bedeutet für dich...
Runterkommen und wohlfühlen. Wenn die Tür hinter mir zufällt und ich mich auf das Sofa fallen lasse, fällt auch der Tag von mir ab. 

Woher kommt deine Leidenschaft für's Einrichten und wer oder was inspiriert dich?
Die Leidenschaft für's Einrichten war immer da. Ich habe schon mein Kinderzimmer regelmäßig umgestellt, umdekoriert und verschönert, vielleicht wurde ich als Möbelrücker geboren. Zur Inspiration blättere ich sehr gerne Wohnzeitschriften und treibe mich auf Interiorblogs herum, das ist allerdings nicht nur ein hinterhältiger Zeitfresser, sondern weckt auch oft Begehrlichkeiten und ich muss mich zügeln, damit der Postmann nicht täglich zweimal klingelt. Eigene Ideen kommen mir abends beim Einschlafen oder wenn ich mit offenen Augen durch die Straßen gehe.

Wo kaufst du deine Möbel und Einrichtungsaccessoires?
Wir fahren mindestens einmal im Jahr auf die dänische Nordseeinsel Fanø. Auf der Insel selbst und in Esbjerg gibt es so viele schöne Läden, dass ich die meisten meiner Accessoires direkt in Dänemark kaufe. Irgendwie halte ich den Rest des Jahres trotzdem nicht still, sondern stöbere gern in Friedrichshain bei Hausen, im Stadtengel und im Schwesterherz. Bei schlechtem Wetter bummle ich auf der Couch zu Connox, lunoa.de und car-moebel.de.
Möbel kaufe ich entgegen meiner Gewohnheit ungern online, da möchte ich vorher fühlen, spüren, greifen. Zum Möbelkauf geht es zu Rahaus, ins Exil-Wohnmagazin in der Köpenickerstraße 18-20 oder in den Showroom von fashion4home in der Behrenstraße 28.


   

Mit Matrixfehler in Friedrichshain: erst stärken im Kuchrausch (Simon-Dach-Straße 1) dann shoppen bei Hausen (Krossener Straße 25)

   

Schöne Papeterie und Geschenke gibt's  bei Schwesterherz in der Gärtnerstraße 28

   

Auch ein Besuch im Concept Store Stadtengel in der Wülischstraße 24 lohnt sich für alle, die auf der Suche nach schönen Geschenken, Wohnaccessoires und Papeterie sind!

   

Noch ein Tipp: Victoria met Albert in der Krossenerstraße 9-10


Wo trifft man dich noch in Berlin?
Wenn es einen DIY-Himmel gibt, dann ist das Modulor am Moritzplatz: Material über zwei Etagen und ein Paradies für jeden Bastelbegeisterten, aber Vorsicht, man schafft es nicht, ohne etwas zu kaufen wieder heraus zu kommen. Das Geschäft liegt auf dem Nachhauseweg und so schleppe ich regelmäßig Farben, Pappen, Pinsel und Holzteile in den Feierabend. Im ersten Stock des Gebäudes liegt der Laden Minimum. Von HAY über Vitra, hin zu Muuto und Berliner Designern ein fürchterlicher Haben-Wollen-Ort. Dort sitze ich derzeit einmal die Woche auf dem Softline-Sessel Havana Probe und wäge Anschaffungskosten gegen Katzenkrallen ab.
An den Wochenenden findet man uns samstags auf dem Wochenmarkt am Boxhagener Platz, umgeben von Cafés, kleinen Einrichtungsläden und Boutiquen, lässt sich dort perfekt das Wochenende einleiten. Wer frisch gepresste Säfte und Suppen mag, kann sich anschließend im Wahrhaft Nahrhaft stärken. Als Ziel für den Sonntagsspaziergang bietet der Boxhagener Platz einen kleinen Flohmarkt, der sich ein paar Straßen weiter auf dem RAW-Gelände verlängern lässt.

Deine drei Lieblings-Hersteller/Shops im Einrichtungsbereich 
Schwierig, ich geh da weniger nach der Marke als nach dem, was mir gefällt. Jetzt, hier und heute sind meine Lieblingshersteller Räder; ich liebe die Lichthäuser, David Fussenegger wegen der kuscheligen Wolldecken für den Herbst und Muubs  für Kerzenständer.

Welche Leidenschaften neben dem Einrichten hast du noch?
Skandinavischer Jazz und guter Wein, noch besser: skandinavischer Jazz mit gutem Wein.

Wie bist du zu SoLebIch gekommen und was magst du an der Community? Gab es einen schönsten SoLebIch-Moment für dich?
Als wir umgezogen sind, habe ich online ein Accessoire für die Wohnung gesucht und bin immer wieder auf SoLebIch gelandet. Das hat mich richtig genervt, weil ich einen Shop suchte und keine Bilder vom Objekt der Begierde. Als sich die Seite dann wieder öffnete habe ich mich genauer umgeschaut und bin hängen geblieben.
Nach wie vor schaue ich oft und gern die hochgeladenen Bilder an, schmunzle über Kommentare und freue mich über lockere und engere Kontakte. Mit majafin verbindet mich mittlerweile eine richtige Freundschaft, das ist mein schönster anhaltender SLI-Moment! 

Danke für das schöne Interview!

Sabine ist mit ihrer Wohnung auch im neuen SoLebIch-Buch vertreten. Wenn ihr keines ihrer neuen Bilder mehr verpassen wollt, folgt ihr über ihr SoLebIch-Profil. Dort könnt ihr all ihre Einrichtungsideen sehen, ihr folgen und so immer auf dem neusten Stand bleiben!
Dieses Interview ist Teil einer ganzen Serie, mit der wir die Menschen hinter den Bildern redaktionell vorstellen wollen.
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