"Schönes Wohnen erfordert kein großes Budget!" - Zu Besuch bei schwarze.katze

von Kati Tiringer

Zart bunt und fröhlich leicht - Räume zum Lächeln und Ankommen! Hereinspaziert bei Stephanie, die wir hier als schwarze.katze und anderswo als Stylingfieber kennen. Eine schwarze Katze gibt es bei ihr tatsächlich und ihr Stylingfieber lebt sie auch im Job aus. Heute dreht sich aber alles um ihre schöne Wohnung in Krefeld: Auf 90 Quadratmetern kombiniert sie Designklassiker, Unikate vom Flohmarkt, Neues und Selbstgemachtes. Heraus kommt ein unaufgeregter, sehr individueller Wohnraum, in dem es zwischen Einzelstücken mit Patina und weichen Pfoten jede Menge Besonderes zu entdecken und bestaunen gibt! 

→ Wenn euch Stephanies Wohnstil gefällt, findet ihr vielleicht auf der Pinnwand "Kauf den Look: Wohnen wie schwarze.katze" euren neuen Lieblingseinrichtungsgegenstand


     


Das große Wohnzimmer mit Zugang zum Balkon richtet Stephanie mit hellen Möbeln ein. Dekoriert wird mit frischen Farben und schönen Einzelstücken vom Flohmarkt oder Sperrmüll. Sofa "Kivik" von Ikea, Couchtisch: Opal, Hängeleuchte "Norm 69" von Normann Copenhagen, Kissen von Marimekko, ferm Living, Held & Lykke


     


Alte Blech- und Weinkisten nutzt Stephanie als Stauraum, um den weißen Esstisch "Docksta" von Ikea versammelt sich ihre schöne Stuhlsammlung. Stühle: Eames Side Chair, Panton Chair, Serie 7, Schrankwand "Besta" von Ikea


     


"Beim Einrichten versuche ich mich auf die Dinge zurück zu besinnen, die mir schon immer gefallen haben. Das sind vor allem klassisches Design, helle Farben und Vintagemöbel."





     


Im Flur steht Stephanies liebster Einrichtungsgegenstand: Die Leuchte "Bulb" von Ingo Maurer, die sie von ihrer Mutter geerbt hat. Eine weiß gestrichene Bierbank wird mit Lammfell und Pflanzendeko zum wohnlichen Allzweckmöbel.


   


"Unser Wohnstil ist ein Mix aus Altem und Neuem, Designklassikern und Ikea, Trödelmarktfunden, Erbstücken und auch glücklichen Sperrmüllfunden."



     


Stephanie mag helle Farben, Möbel mit Patina und den Industriestil. Deshalb bildet ein Schwerlastregal aus dem Baumarkt eine originelle Stauraumlösung in der Küche! Auch hier wird's dank schöner Aufbewahrungsgläser und Pflanzendeko wohnlich. 



Am Arbeitsplatz hat sich Stephanie eine Korkplatte zur formschönen Pinnwand zugeschnitten. Auch die Moppe Kommode von Ikea wurde mit einem geometrischen Muster aufgehübscht. Dekovogel: Eames House Bird, Tischleuchte "Tolomeo" von Artemide.


     


Schlafen und entspannen: Das Schlafzimmer ist der Ruheraum in der Krefelder Wohnung - mit traumhaftem Ausblick ins Grüne! Hier herrschen helle, kühle Farben und eine reduzierte Möblierung. Regal: String Pocket, Container "Componibili" von Kartell, Stuhl vom Sperrmüll




     


Das Bad mit tollem Buntglas-Fenster kommt ohne großen Schnickschnack aus - dafür mit wunderschönen Alltagsgegenständen, wie der schönen Seife mit Botschaft! 


     


Riesiges Balkonglück: Das Sommerwohnzimmer misst nochmal 20 Quadratmeter und bietet somit viel Platz für entspannte Stunden unter freiem Himmel.




Liebe Stephanie, bitte erzähle ein bisschen von dir. 
Ich bin 47 Jahre alt und beruflich habe ich in meinem Leben wohl schon so alles gemacht, was man so machen kann. Ich habe eine Ausbildung zur Einrichtungsfachberaterin und ein Examen als Ergotherapeutin. Seit Anfang diesen Jahres arbeite ich in einem grossartigen Laden für Vintage Möbel und Design in Düsseldorf Flingern - ein Traum! Ich interessiere mich für alles und Jeden und werde oft auf einem Gedanken nicht glücklich, dazu bin ich ziemlich ungeduldig. Nicht immer eine gute Kombination, aber was immer siegt, ist meine Neugier! Dazu bin ich recht sensibel und kann mich gut in andere Menschen hineinversetzen. Ich fotografiere gerne und liebe die Stille in der Natur oder am Meer. Oder Ärzte-Konzerte. Ärzte Konzerte gehen immer!

Wie wohnst du?
Ich wohne zusammen mit meinem Mann und unserem schwarzen Kater Vincent in einem denkmalgeschützten Haus aus den 1920er Jahren in Krefeld, nahe Düsseldorf. Unsere Wohnung hat insgesamt knapp 90 Quadratmeter und einen fast 20 Quadratmeter großen Balkon, der zum Teil überdacht ist. Sie ist mit ihren zwei Zimmern sehr offen geschnitten und seit mein Mann im Aussendienst ist und auch von Zuhause aus arbeitet, stellt das schon eine Herausforderung dar: uns fehlt eigentlich ein drittes Zimmer. Zumal wir keinen Keller haben und alles in der Wohnung verstauen müssen. 

Was ist dir beim Einrichten wichtig? 
Mir ist ganz wichtig, dass eine Sache nicht nur schön aussieht, sondern auch praktikabel ist. Ich finde es zum Beispiel total bescheuert, Bücher mit dem Rücken nach hinten zu stellen, wie man es ja gerne auf Pinterest oder in Wohnmagazinen sieht, oder auch eine handvoll brennender Kerzen, die lose in einem Glas stehen. Trotzdem dekoriere ich natürlich sehr gerne. 

Du wohnst mit einem tollen Mix aus Altem und Neuem, Designklassikern und Ikea, Trödelmarktfunden, Erbstücken und auch glücklichen Sperrmüllfunden – woran orientierst du dich beim Neukauf eines Möbelstücks oder Wohnaccessoires? 
Wenn ich etwas kaufe, dann in erster Linie einfach weil es mir gefällt. Mein Mann fragt dann gerne: "Und wo genau soll das jetzt hin?" Worauf ich meistens antworte: "Das überlege ich mir dann zuhause!" Gerne renne ich dann aufgeregt in der Wohnung hin und her auf der Suche nach einem passenden Platz. Und dann wundere ich mich immer, wenn andere Leute finden, dass alles so gut zusammenpasst. 

Welcher ist dein liebster Einrichtungsgegenstand und warum?
Nach wie vor die alte Ingo Maurer Leuchte "Bulb". Meine verstorbene Mutter hat sie sich damals von ihrem ersten Gehalt (und wahrscheinlich zweiten und dritten...) gekauft und sie stand bei uns seit ich denken kann. Jahrelang hab ich vergeblich versucht, sie ihr abzuschwatzen, ohne Erfolg. Als ich mit meinem jetzigen Mann zusammengezogen bin, hat sie sie uns zum Einzug geschenkt. Da habe ich echt geheult!

Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?
Die wurde mir sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Meine Mutter war selbst lange Jahre in der Einrichtungsbranche tätig und hat unter anderem in Düsseldorf im Stilwerk gearbeitet. Ich bin mit schönem Wohnen und Dekorationen einfach groß geworden. 

Wo in deiner Einrichtung spiegelt sich deine Persönlichkeit ganz besonders wider?
Ich glaube einfach in allem, die Mischung macht es aus.

Was ist deine Lieblings-Farbkombination, was dein liebstes Material?
Ich mag helle Töne sehr gerne und sogenannte Unfarben. Ich brauche beim Wohnen eine ruhige, unaufgeregte Atmosphäre. Beige- und Grautöne, aber auch Schwarz und Weiß. Mit knalligen Farben fühle ich mich nicht wohl, sie machen mich nervös. Wenn Farbe, dann nur ganz dezent eingesetzt, zum Beispiel in Form eines Kissens oder einer Blüte in der Vase. Zudem mag ich natürliche Materialien wie Holz, Leinen, Baumwolle, Felle. Aber auch kühle Materialien wie Stahl oder Beton.

Was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?
Mein Zuhause ist mein Rückzugsort. Hier möchte ich mich geborgen und sicher fühlen - und zur Ruhe kommen!

Wer oder was inspiriert dich, wo sammelst du Ideen?
Ich muss gestehen, dass ich immer seltener Wohnzeitschriften kaufe, weil sich die Inhalte alle so sehr ähneln und es nur noch Mainstream ist. Gelegentlich nutze ich Pinterest oder lese den ein oder anderen Blog. Vielmehr versuche ich, den Blick nach innen zu lenken und zu schauen, was mir immer schon gefallen hat, um mich darauf zurück zu besinnen. Das ist vor allem klassisches Design, helle Farben und Vintagemöbel.

Hast du Lieblingsdesigner oder -hersteller und wo kaufst du deine Möbel und Wohnaccessoires?
Ich liebe die alten Designklassiker von Ray und Charles Eames, Eileen Gray, Wilhelm Wagenfeld etc. Ich versuche vieles gebraucht zu kaufen, auch Accessoires und Möbel, gehe auf Trödelmärkte oder in Sozialkaufhäuser und muss bei jedem Sperrmüll eine Vollbremsung machen. Zudem könnte ich bei 69m2, dem Laden in dem ich arbeite, einfach mal alles mitnehmen.

Hast du Tipps für bestimmte Läden, Flohmärkte oder Onlineshops?
Zu meinen Favoriten zählen da eben der 69m2 Concept Store in Düsseldorf Flingern, der Radschläger-Markt in Düsseldorf und online "la mesa" von Sabine Wittig.

Was sollten wir uns Krefeld unbedingt ansehen?
Auf dem Gelände des Großmarktes haben sich einige Geschäfte und Gastronomien angesiedelt. Dort findet man unter anderem einen Designermöbelladen, einen asiatischen und einen türkischen Lebensmittelladen, einen Fischhändler sowie griechische, italienische und spanische Restaurants. Im Sommer ein herrlich buntes Treiben!

Du sagst, du liebst die Stille und das Meer. Wo denn besonders?
Die holländische Küste ist von uns gerade mal 250 Kilometer entfernt... man ist also schnell am Meer, zum Beispiel in Domburg. Letztes Jahr waren wir auf Fischland, dem Darss und in Zingst... wunderschön ist dort der naturbelassene Weststrand. Unbedingt einen Tee trinken muss man in der Teeschale in Prerow und die schönsten Sonnenuntergänge gibt es in Ahrenshoop!

Was macht deiner Meinung nach ein schönes Zuhause aus?
Wohnen und Einrichten bedeutet für mich vor allem, eine Umgebung zu schaffen, die der Persönlichkeit und den individuellen Bedürfnissen der Menschen entspricht, die dort leben. Es sollte in erster Linie dazu beitragen, dass wir uns wohlfühlen und das bedeutet für jeden von uns etwas ganz anderes. Daher ist es wichtig seinen eigenen Stil zu finden und nicht nur andere zu kopieren. Schön zu wohnen bedeutet aber nicht zwangsläufig auch, viel Geld dafür auszugeben. Auch mit einem kleinen Budget und guten Ideen lässt sich ein tolles Zuhause schaffen.

Du bist jetzt seit fast vier Jahren bei SoLebIch.... Was magst du bis heute an der Community? 
Das schönste an Onlinecommunities sind für mich immer die Menschen dahinter. Und davon habe ich bei Solebich so einige wunderbare kennengelernt, sogar im richtigen Leben. Vielen Dank dafür!

Vielen Dank für das schöne Interview!


Stephanies Wohnung ist auch im zweiten SoLebIch-Buch vertreten. Wenn ihr jetzt kein neues Bild von ihr mehr verpassen wollt, folgt ihr über ihr SoLebIch-Profil. Dort könnt ihr all ihre Einrichtungsideen sehen und bleibt immer auf dem neusten Stand!

Dieses Interview ist Teil einer ganzen Serie, mit der wir die Menschen hinter den Bildern redaktionell vorstellen wollen.
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