Fernweh dank AngieRed: Eine Reise zum Polarlicht

von Kati Tiringer

Mit den Antworten auf die Fotofrage nach euren liebsten Urlaubsbildern habt ihr in mir ganz schön großes Fernweh geweckt. Und das obwohl mein letzter Urlaub gar nicht lange her ist! Ich musste wieder feststellen, dass es einfach zu viele schöne Orte auf dieser Welt gibt, die ich unbedingt bereisen muss. Ein Foto hat mich besonders neugierig gemacht: das leuchtende Polarlicht, eingefangen von Anja aka AngieRed. Deshalb habe ich mal nachgefragt und so gibt es heute die spannende Fernwehgeschichte von Anjas Reise zum leuchtenden Polarlicht nach Tromsø in Norwegen, einem Ort voller Magie zwischen Licht und Eis.


„Die Magie von Licht und Eis hat mich schon immer fasziniert!“


Liebe Anja, wie fühlt es sich an unter einem Polarlicht zu stehen?
Still, gewaltig, berührend.

Du hast dir mit der Reise einen langjährigen Wunsch erfüllt...
Ja, vor etlichen Jahren habe ich zum ersten mal eine Reportage im Fernsehen über die Polarlichter gesehen. Seit dem und immer wenn ich mein Lieblingslied "Never Seen The Light Of Day" von Mando Diao hörte, wünschte ich mir, das Naturschauspiel endlich live zu erleben. Und in Norwegen bin ich seit meinem ersten Urlaub im Sommer 2013 verliebt. Da war ich in Egersund und wollte unbedingt noch einmal im Winter ganz in den Norden.

Bitte beschreibe deinen Reise zum Polarlicht. 
Gemeinsam mit meiner Schwester war ich insgesamt eine Woche in der größten Stadt Nordnorwegens Tromsø. Sie liegt circa 350 Kilometer nördlich des Polarkreises. Tromsø besticht durch die vielen schönen Holzhäuser, seinen Hafen und die schöne Mischung aus Tourismus und Industrie, neu und alt. Dort gibt es sowohl die nördlichste Glasbläserei, als auch die nördlichste Brauerei der Welt und eine Reihe von Kunstgalerien, hübschen Dekogeschäften und Restaurants. Und das wichtigste: Tromsø ist die perfekte Basis für Ausflüge in die Arktis - um das Polarlicht zu sehen!  



Wie seid ihr nach Tromsø gekommen und wo habt ihr übernachtet? 
Wir sind über Hamburg, Stockholm und Oslo nach Tromsø geflogen - insgesamt hat die Reise zwölf Stunden gedauert. Übernachtet haben wir im Thon Hotel - ein nettes und gemütliches Hotel im Zentrum von Tromsø.

Und wie habt ihr dann das Polarlicht gefunden? 
Wir haben einen Großteil der Reise schon im Vorfeld über das Reisebüro eclipse-reisen.de gebucht, darunter auch den Ausflug zum Polarlicht beim Anbieter Visit Tromsø. Abends fuhren wir mit dem Bus circa anderthalb Stunden Richtung Takvatnet in die nächtliche Natur und weg von den Stadtlichtern um das Nordlicht zu jagen. Eine Garantie es tatsächlich zu sehen gibt es nie und die Prognosen für den Abend standen tatsächlich schlecht. So saßen wir skeptisch und auch ein wenig traurig aber dennoch hoffnungsvoll dick eingepackt im Bus bis wir das Basecamp erreichten. Dort gab es beheizte Hütten, Zelte, Lagerfeuer, heißen Kakao und Thermoanzüge um die Eiseskälte (-20°C!) zu ertragen. Die Stimmung war toll und dann hatten wir ein riesen großes Glück: Direkt nach unserer Ankunft tanzten die Polarlichter am Himmel! Dieses Erlebnis ist schwer in Worte zu fassen. Der Himmel drehte einfach durch und wir standen staunend da, fühlten uns ganz klein und waren tief berührt. Ein Moment, den ich nie wieder vergessen werde. Eis und Schnee, der Duft des Lagerfeuers und des heißen Kakaos, die leuchtenden Sterne und wunderschönen Lichter in magischem Grün und Violett. Ich war so berauscht von meiner Begegnung mit Miss Aurora, dass ich am letzten Abend unserer Reise den Ausflug noch einmal machen musste. Und auch da hatte ich Glück – das Nordlicht war vollkommen anders in dieser Nacht, wieder wunderschöne Zauberei, pure Magie.



"Der Himmel dreht einfach durch, man fühlt sich winzig klein und kann einfach nur staunen..." 



Wo habt ihr in Tromsø am besten gegessen? 
Am besten gegessen haben wir im Knoll og Tott - super leckere Baguettes zu annehmbaren Preisen. Die beste Pasta gab es im Da Pinoccio, ganz in der Nähe unseres Hotels.

Welche Tipps hast du noch mitgebracht?
Ein weiteres Ausflugsziel war das Tromsø Villmarkssenter mit seinen über 300 Huskys. Wir streichelten wahnsinnig nette und lebensfrohe Hunde, durften die Welpen besuchen und lernten auch einiges über das Center und das Hundeschlittenfahren an sich. Das Highlight war natürlich die Hundeschlittenfahrt durch die eisige Natur und die Zeit mit den tollen Hunden. Man merkte ihnen an, dass das Schlittenfahren für sie ein großer Spaß ist und das Laufen in ihrer Natur liegt, was uns ebenfalls großen Spaß bereitet hat. Beeindruckend auch immer wieder die Landschaft, in der man sich bewegt, die Mischung aus Eis, Wasser und Bergen.
Ein Muss im Norwegenurlaub ist natürlich auch eine Fjord-Bootstour. Wir fuhren mit der „Leone“ in Richtung Ramfjord. Tapfer hielten wir uns auf Deck und haben uns den arktischen Wind um die Nase wehen lassen. Je weiter wir fuhren desto ruhiger und glatter wurde das Wasser. Am Ziel angekommen bot sich uns ein Anblick wie aus einer anderen Welt: Majestätisch ragten die Berge hervor, Sonne und Wolken spiegelten sich im eiskalten Wasser. Wie unbedeutend und dankbar zugleich fühlt man sich als Mensch gegenüber dieser gewaltigen Natur.



Was hat dich auf der Reise am meisten überrascht?
Am meisten überrascht, abgesehen vom Nordlicht, hat mich, dass mir die Kälte gar nicht so viel ausgemacht hat und wie international Tromsø ist. Es gibt dort eine große Universität und Studenten aus aller Welt.

Was sind die wichtigsten Dinge im Gepäck für eine solche Reise?
Schneestiefel, Handschuhe, Mütze, Therma-Care Umschläge und ein Fotoapparat.

Für wen ist diese Reise genau das richtige?
Die Reise ist genau das richtige für Leute, die einen aktiven Urlaub in einer mächtigen Natur suchen und keine Angst vor kalten Füßen haben. Es ist schon etwas anderes als ein Urlaub am Strand, ein Städtetrip oder eine Pauschalreise. Für mich eine der besten Erfahrungen, die ich je gemacht habe. Wer schon immer davon geträumt hat, das Nordlicht zu sehen, wird in Tromsø bestimmt nicht enttäuscht. 

Wie wird dein nächster Urlaub aussehen?
Ein großer Urlaub steht dieses Jahr nicht mehr an, aber ich werde noch einen Städtetrip nach Leipzig machen und für nächstes Jahr steht ganz gegensätzlich Malta auf der Urlaubsliste. Und ich habe Miss Aurora versprochen, dass wir uns noch irgendwann wiedersehen. Ich hoffe, sie freut sich genauso darauf wie ich. 

Danke fürs Teilhaben lassen und die tollen Tipps! 


Habt ihr auch Fernweh bekommen oder wollt noch mehr schöne Reiseziele entdecken? Dann seht euch doch die vielen anderen Reiseberichte an, die bereits von SoLebIch-Mitgliedern erzählt wurden und freut euch auf die kommenden Wochen, in denen weitere folgen werden!

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