"Das Haus hat meine Leidenschaft fürs Einrichten entfacht!" - zu Besuch bei i love little dots in der Schweiz

von Kati Tiringer

Heute sind wir zu Besuch bei Meli aka I love little dots in der Schweiz. Beim Einzug in das 180 Quadratmeter große Haus vor vier Jahren wurde ihre Leidenschaft fürs Einrichten erst so richtig geweckt. Und auch wenn die besagte Liebe zu Punkten heute nicht mehr so recht erkennen mag, bemerkt man schnell ihr stilsicheres Händchen für die Gestaltung der fünfeinhalb Zimmer. Eine klare Linie zieht sich durch alle Räume: gedeckt und kühl in der Farbigkeit, schlicht und geradlinig in der Formsprache und sehr besonders im Detail. Neben den tollen Einblicken in das Wohnreich von Meli, ihrem Mann und dessen Tochter freuen wir uns besonders über erste Babyzimmerideen – Meli ist nämlich gerade zum ersten Mal Mutter geworden. Hereinspaziert!



    


Hereinspaziert bei Meli: Wir beginnen den Rundgang im offenen Wohnbereich mit Essplatz, an den die schöne Küche angrenzt. Ein einheitliches Farbkonzept und zarte Deko halten alles zusammen. Esstisch vom Flohmarkt Aarberg , Stühle: Vintage von Horgen Glarus, Industrieleuchte gekauft bei Bogen33 in Zürich, Barhocker von Home24



Liebe Meli, wie lebst du?
Ich wohne mit meinem Ehemann Tom, unserem gerade geborenen Sohn Levi und unserer Katze Eddie im 870 Seelen Dorf Halten in der Schweiz. Das liegt circa sieben Kilometer von Solothurn, der schönsten Barockstadt des Landes, und circa 35 Kilometer von der Hauptstadt Bern entfernt. Die Tochter meines Mannes Ann kommt uns jedes Wochenende besuchen und wir hoffen, dass das eine Weile noch so bleibt. Außerdem lebt Toms Schwester mit ihrer Familie und sein Vater nur ein paar Häuserzeilen weiter. Ich fühle mich in seiner Heimat sehr wohl, weil ich selbst in einem kleinen Dorf nahe Bern aufgewachsen bin.

Bitte beschreibe euer Zuhause.
Unser Haus wurde 1947 von Toms Großeltern gebaut. Wir haben es vor unserem Einzug im Dezember 2011 komplett kernsaniert. Danach war es kaum wieder zu erkennen: aus einem Giebeldach- entstand ein Flachdachhaus. Dadurch haben wir viel zusätzlichen Wohnraum gewonnen – und Ann ihr privates und eigenes Reich. Wir wohnen jetzt auf 180 Quadratmetern, die sich auf zwei Etagen und fünfeinhalb Zimmer verteilen.  Zusammen mit dem großen Garten haben wir circa 1000 Quadratmeter.

      


"Ich mag den Mix von Industrie Chic und skandinavischer Leichtigkeit. Und unauffällige Farbpaletten; von Weiß, über Grau, Beige und Schwarz bis hin zu zarten Blautönen."





Auf dem Flohmarkt oder im Internet stöbert Meli gerne nach besonderen Vintage Möbeln und Accessoires. Mit dem Küchenbuffet ist ihr dabei ein echter Glücksgriff gelungen!



Wie hast du den Umbau des Hauses erlebt, was gab es für Herausforderungen?
Das Haus wurde für uns während dem Umbau zum Überraschungs-Ei; wir haben die Außenmauern stehen lassen und mit der alten Bausubstanz gearbeitet. Die war zum Glück in einem sehr guten Zustand, dafür konnten wir leider nicht viele alte Bestandteile im Innern des Hauses erhalten. Wir haben aber gemeinsam mit unserem Architekten immer schöne Lösungen gefunden. So bildet jetzt die ursprüngliche Eingangstreppe den Übergang vom neu angebauten Eingangsbereich zum Wohnbereich. Uns war auch sehr wichtig, dass wir umweltbewusst und nachhaltig bauen; wir heizen mit einer Wärmeluftpumpe, haben dreifach verglaste Fenster einbauen lassen und alle Innenwände wurden mit Kalkschwämme verputzt. Dieser natürliche Wandabrieb ist super schön gelungen, wirkt wie ein Glattstrich und sorgt für ein tolles Raumklima.

Und wie bist du beim Einrichten vorgegangen?
Am wichtigsten war mir, dass die Räume beim Betreten ein wohliges Gefühl auslösen. Deshalb haben wir uns für einen Parkettboden in geräucherter Eiche entschieden. Der verströmt natürliche Wärme und passt super zu unserem sonst eher schlichten, reduzierten Einrichtungsstil. Ich mag unauffällige Farbpaletten von Weiß über Grau und Beige bis Schwarz, ab und zu Blautöne. Mit diesen Farben gestalte ich unser Zuhause – und treffe damit zum Glück auch den Geschmack meines Mannes, wobei er mir in Sachen Einrichtung eh freie Hand lässt.

Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Ein Mix aus Industrie-Chic und der Leichtigkeit des skandinavischen Designs. Seit einer Weile gefallen mir geometrische Dekoelemente besonders gut, was sich nicht mehr so ganz mit meinem Benutzernamen deckt. Wobei Punkte hier schon auch noch zu Hause sind.

   


Gemütlichkeit zieht mit kuscheligen Wohntextilien und Accessoires aus Holz ein. Schaukelstuhl "Eames Rocket Chair" von Vitra, Beistelltisch von Maison du Monde, Stehleuchten von Ikea (grau) und Bogen33 (weiß)


 

         
    


Zu den geradlinigen Möbeln in weiß, grau und schwarz passt Holz mit Patina besonders gut! Sofa von Esprit, Lowboard "Besta" von Ikea, Beistelltische von Maison du Monde, Holzkiste gebraucht vom Flohmarkt in Aarberg, Drahtleuchte: Mitbringsel von der Côte d'Azur



Bitte erzähle ein bisschen von dir...
Ich bin 35 und gerade Mama geworden. Davor habe ich an der Universität Bern als Sekretariatsleiterin gearbeitet. Mein Mann würde mich sicherlich als Träumerin beschreiben, womit er sicher manchmal recht hat. Ich bin sehr zuverlässig, ehrlich und ordnungsliebend. Und ich tue mir sehr schwer im Treffen von Entscheidungen – vor allem beim Kleiderkauf.

Wo in deiner Einrichtung spiegelt sich deine Persönlichkeit ganz besonders wider?
Ich mag es nicht, wenn im Haus zu viele Gegenstände herumliegen. Ebenso bin ich sehr Harmonie bedürftig daher muss auch die Einrichtung stimmig sein und farblich zusammenpassen. Vielleicht habe ich auch einen kleinen Hang zum Perfektionismus; ich räume ständig um, weil ich einen vermeintlich noch besseren Platz für etwas gefunden habe.



    


"Ich stehe sonntags gerne als Erste auf, um mich mit einer Tasse Kaffee oder heißer Schokolade auf die Terrasse zu setzen und zu beobachten, wie alles rundherum erwacht."




Der große Garten bietet viel Fläche zum Toben für den Nachwuchs. Bis es soweit ist, hat Meli noch viele Gestaltungsideen. Schaukel und Sandkasten hätten auf jeden Fall Platz...



Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?
Ich habe schon im Teenager Alter gerne mein Zimmer dekoriert. Wenn ich daran zurückdenke, glaube ich, dass ich mein Zimmer mit Kleinkram ziemlich überladen habe. Ich wollte alle schöne Dinge gleichzeitig aufstellen. Richtig entflammt ist meine Leidenschaft fürs Einrichten mit dem Umbau des Hauses, in dem ich jetzt endlich viel Platz habe. Es ist mir enorm wichtig, mich in meinem Lebensraum wohl zu fühlen. Dafür umgebe ich mich mit einzelnen, schönen Gegenständen, am liebsten schlicht, denn das wirkt enorm beruhigend auf mich. Außerdem fotografiere ich sehr gerne. Die Verbindung dieser beiden Passionen ist bei SoLebIch einfach perfekt und für mich eine große Bereicherung. Es macht riesigen Spaß hier dabei zu sein. Danke an alle SoLebIch-lerInnen für eure täglich neue Inspiration!

Wie wählst du deine Einrichtungsgegenstände aus und wo kaufst du Möbel und Wohnaccessoires?
Der Gegenstand muss mir unheimlich gut gefallen. Ich denke lange und sorgfältig über eine Anschaffung nach, manchmal Monate lang. Schöne und vor allem alte Industrie-Möbel und Lampen finde ich beim Boggen33 in Zürich, bei Patinamöbel in Bern oder auf Flohmärkten. Neue Möbel bei Pfister, Interio, Ikea. Sehr schöne Accessoires und Geschenkideen finde ich immer bei Changemaker oder im Yamatuti in Bern. Online bei impressionen und zahlreichen skandinavischen Onlineanbietern. Ebenso haben es mir die diversen Museen-Shops in den von mir bereisten Städten sehr angetan. Hier findet sich immer ein Mitbringsel für unser Zuhause!

    
    


In der Diele im ersten Stock versammeln sich tolle Einzelstücke! Sessel: Erbstück von den Großeltern, Kistenregal vom Flohmarkt an der Cote d'Azur, Leuchte von Nud, Teppich von H&M Home

   


Kühle Farbtöne und eine reduzierte Möblierung sorgen für eine ruhige Raumwirkungen - und guten Schlaf! Teppich: Impressionen


"Meine Familie ist mir das Wichtigste im Leben! Es vergeht kein Tag, an dem ich mit nicht vor Augen halte, wie schön es ist, mit meinem Ehemann ein so schönes Grundstück zu besitzen."

    


Alter Stubenwagen und Details vom Wickeltisch: Wir freuen uns auf die künftigen Babyzimmerideen der frisch gebackenen Mama!

   
    


Stilvoll und feminin: Das Mädchenzimmer der großen Tochter Ann mit Farbakzenten in Rosé und verspielten Details



Was empfielst du uns für einen Besuch in deiner Region?
Ich würde einen schönen Wochenend-Ausflug nach Solothurn vorschlagen: Am Samstag den Tag mit einer Shopping Tour beginnen z.B. im Lila schöne Dinge und dem Küchengeschäft chuchilade. Zum Lunch einen leckeren Antipasti-Teller beim gemütlichen Griechen in der Taverna Amphorea kosten. Sich bei einem Spaziergang an der schönen Altstadt erfreuen und anschließend eine Kaffeepause beim solheure einlegen. Hier geniesst man im Sommer seinen Kaffee direkt am Fluss und gönnt sich einen leckeren Schokoladenkuchen mit Sahne. Am Abend dann ein gemütliches Nachtessen in einem der Restaurants wie dem Salzhaus entlang der Aare, wo man auch den Sonntag am besten mit einem idyllischen Spaziergang startet. Wer es aktiver mag, kann zum Wandern auf den Weissenstein, den Hausberg von Solothurn, von dem man einen atemberaubenden Blick auf die Schweizer Alpen hat.




Das malerische Ufer der Aare, Fluss in Solothurn



Meli im Urlaub an der französischen Mittelmeerküste



Wie sieht ein gelungener Urlaub für dich aus?
Mit viel Sonnenschein! Und am liebsten eine Kombination aus Besuchen in gemütlichen Kaffees, schmucken Restaurants und natürlich schönen kleinen Shops mit Einrichtungsgegenständen. Etwas Kultur sollte auch nicht fehlen. Und natürlich darf auch die Natur dabei nicht zu kurz kommen. Im letzten Herbst waren wir das erste Mal mit einem Wohnmobil unterwegs; auf Sylt, in St. Peter-Ording und Hamburg – einfach wunderschön! Wir haben uns im Beach Motel in St. Peter-Ording eine kleine Auszeit vom Camper Leben gegönnt. Dort gibt es
wunderschöne, unterschiedlich eingerichtete Zimmer und das Restaurant hat einen echten Sandboden. In Hamburg mochte ich vor allem das charmante Schanzenviertel; den Kaffee im elbgold und den Shop human empire.




    




Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wussten:
Die Familie ist für mich das Wichtigste im Leben. Ich liebe die Natur und bin gerne draußen im Garten oder auf Flohmärkten. Außerdem bin ein großer Revolverheld- und Instagram-Fan.

Was willst du an deinem Zuhause noch verändern?
Eigentlich schwirren mir tagtäglich neue Projekte im Kopf herum. Was ich aber sicher bald angehen will, ist das Schlafzimmer. Hier haben wir uns seit dem Einzug nicht entscheiden können, wie die Rückwand des begehbaren Kleiderschrankes aussehen soll. Würde sich hier womöglich eine Tapete hin passen? Wenn ja welche? Mit weißen Mauersteinen oder doch die mit den Baumstämmen von Two Woods? Oder eine Wand mit Holzverkleidung in waagrechter Latten-Optik und indirektem Licht dahinter? Die Ideen sind vorhanden, ändern sich aber genauso schnell auch wieder. Und da wäre da noch das Hauptbadezimmer, welches etwas karg ist und ich gemütlicher einrichten möchte. Last but not least: Der riesige Garten. Hier gibt es noch viel, viel Platz, um Projekte zu realisieren. Wir haben viele Vorstellungen wobei das notwendige Kleingeld und die Zeit nicht immer vorhanden sind. Langweilig wird es uns sicher nicht!

Bei dir vergeht kein Tag ohne...?
An dem ich nicht denke, wie schön es ist mit meinem Ehemann ein so schönes Grundstück zu besitzen. Ich fühle mich jeden Tag sehr wohl und geborgen und freue mich nach jedem noch so schönen Urlaub wieder auf unser Daheim. Am herrlichsten finde ich es sonntags als Erste aufzustehen, um mich mit einer Tasse Kaffee oder heißer Schokolade auf die Terrasse zu setzen und zu beobachten, wie alles rundherum erwacht.

Danke für das schöne Interview!

In Melis SoLebIch-Profil findet ihr noch mehr Fotos ihres Zuhauses, vom Garten und von ihren Reisen. Folgt ihr, um kein neues Bild zu verpassen (wir erwarten einige Babyzimmerbilder ;) )




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