„My home is my Wunderkammer.“ - Zu Besuch bei Anita in Köln

von Kati Tiringer

Wunderkammer öffne dich: Hereinspaziert in 90 Quadratmeter Kölner Altbau, eklektisch, kontrastreich, harmonisch, voller alter und neuer Schätze! Hier wohnt Anita mit Familie, Zweifachmama und Ehefrau, Doktorandin in Kunstgeschichte, 34 Jahre alt, vielseitig interessiert, kreativ und einrichtungsverliebt. Sie kombiniert schöne Einzelstücke vom Flohmarkt mit minimalistischem Design, Wohnaccessoires von Flohmarkt und zartes Zimmerpflanzengrün in einer aufregenden Farbpalette. Im Interview erzählt sie vom Wohnen in Farbe, von ihrem neuen Sommerwohnzimmer Schrebergarten und vom Umziehen und Ankommen.




     



Liebe Anita, bitte erzähle ein bisschen von dir.
Ich bin 34 Jahre alt, verheiratet, zweifache Mama und Doktorandin in Kunstgeschichte. Momentan genieße ich noch hauptsächlich die Elternzeit, bevor im Herbst auch mein einjähriger Sohn zu seiner großen Schwester in die Kita kommt. Dann heißt es endlich meine Doktorarbeit fertig schreiben und überlegen, wie es beruflich bei mir weitergehen soll. Einerseits würde ich mich gerne gar nicht vom Unileben verabschieden, sondern weiter über Kunst forschen und lehren, aber da gehört viel Glück dazu. Andererseits finde ich diverse Bereiche im Medien- und Kulturbetrieb spannend, habe mich beispielsweise während dem Studium lange Jahre in verschiedenen Theaterbereichen ausprobiert und vor meiner Promotion zuletzt in einer Filmproduktionsfirma gearbeitet. Manchmal träume ich auch davon, mich mit einem befreundeten Architekten mit einer Kunst- und Einrichtungsberatung selbstständig zu machen. Allgemein würde ich mich als vielseitig interessierten und begeisterungsfähigen Menschen mit kreativer Ader beschreiben, wodurch es mir wiederum oft schwer fällt, mich festzulegen. Ich höre zwar auf mein Bauchgefühl, doch selten ohne es gründlich zu analysieren und zu hinterfragen. Das kann anstrengend sein, aber Familie und Freunden zufolge mache ich meine (selbst)kritische Art und meinen Hang zum Perfektionismus mit Humor, Leidenschaft und Empathie wett.

Bitte beschreibe deine Wunderkammer.
Ich lebe mit meiner Familie in einer kernsanierten Altbauwohnung im Kölner Stadtteil Neuehrenfeld zur Miete. Mein Mitgliedsname Wunderkammer ist was die Größe unserer Wohnung angeht vielleicht etwas irreführend, denn mit knapp 90 Quadratmetern ist sie sicherlich kein kleines Kämmerlein. Vor allem aufgrund des recht offen gestalteten Küchen- und Wohnbereichs macht sie vielmehr einen großzügigen und hellen Eindruck. Auch das kleine Mäuerchen zwischen Flur und Küche, die Durchreiche zum Wohnzimmer, verschiedene Wandnischen sowie die Flügeltür zum Kinderzimmer verleihen der Wohnung in unseren Augen besonderen Charme.







     


"Mein Lieblingsplatz in der Wohnung ist unser Küchen- und Wohnbereich, in dem sich der Großteil unseres Familienlebens abspielt!"



Bitte beschreibe euren Wohnstil.
Auch wenn der Begriff etwas überstrapaziert ist: Stilmix trifft es wohl ganz gut. Bei uns findet man ornamentalen Jugendstil, geradliniges Bauhaus-Design, elegante Mid-Century-Stücke, geschwungene 70er-Jahre Formen  und schlichte zeitgenössische Möbel. Unser anatolischer Kelim bringt sogar einen Hauch Ethno rein. Unser Wohnstil ist also eklektisch, versucht aber zugleich die verschiedenen Einflüsse und Elemente in Einklang zu bringen, denn ich finde Kontraste besonders spannend, wenn sie auch harmonieren. Im besten Fall verbindet unsere Mischung feminine und maskuline Züge, ist manchmal wild, aber nie wahllos, farbenfroh und detailverliebt, aber ungern lieblich, ebenso erwachsen wie kindgerecht und möglichst wohnlich.

Wie bist du beim Einrichten vorgegangen?
Da dies bereits die dritte Wohnung ist, in der mein Mann und ich zusammen leben, und wir voraussichtlich noch häufiger umziehen werden, bevorzugen wir Möbel, die sich leicht in verschiedene Räume integrieren lassen und für sich alleine wirken. Allgemein legen wir bei der Einrichtung Wert auf Nachhaltigkeit und schätzen daher Funktionalität, Qualität und eher klassisches Design beziehungsweise zeitlose Formen. Schon als mein Mann und ich mit Anfang zwanzig zusammengezogen sind, noch in der Ausbildung waren und kaum Geld hatten habe ich angefangen, über Kleinanzeigen, auf Flohmärkten oder bei Ebay nach besonderen Einzelstücken zu suchen. Das mache ich bis heute, auch weil ich finde, dass ältere Möbel und Alltagsgegenstände oft hochwertiger verarbeitet sind und schon eine gewisse Langlebigkeit bewiesen haben. Ich suche dabei nicht unbedingt nach gängigen Designklassikern, da diese häufig auch gebraucht noch sehr teuer sind und unser nach wie vor begrenztes Budget sprengen würden, sondern halte generell Ausschau nach gut gemachten und schön gestalteten Dingen. Einerseits nimmt das mehr Zeit in Anspruch, als alles im Möbelhaus zu kaufen, und bedeutet, dass ich mich beim Einrichten regelmäßig in Geduld üben muss, bis das richtige Stück zu uns findet. Andererseits konsumiere ich dadurch sehr bewusst und freue mich geradezu diebisch über jeden Gelegenheitskauf. Es muss aber nicht zwingend alles Vintage sein, vereinzelt überzeugt mich doch eher neues Möbeldesign, beispielsweise bei unserem Bett und dem Wohnzimmersofa. Wichtig ist, dass die Einrichtung unseren Bedürfnissen gerecht wird und der Gesamteindruck stimmt. Aus diesem Grund kamen wir manchmal auch nicht umhin, uns den räumlichen Gegebenheiten anzupassen. So haben wir uns in dieser Wohnung zum ersten Mal eine Einbauküche mit einem maßgeschreinerten Küchenblock geleistet, da wir sonst nicht genug Arbeitsfläche und Stauraum gehabt hätten, und mussten im Gegenzug auf einen Essplatz in der Küche verzichten.

Hast du Tipps für bestimmte Läden, Flohmärkte oder Onlineshops?
Mein absoluter Lieblingsflohmarkt ist der Rheinauen Flohmarkt in Bonn (von Frühjahr bis Herbst jeden dritten Samstag im Monat), da verbringe ich gerne mal einen halben Tag. Er ist wunderschön gelegen, sehr weitläufig und bietet eine ausgewogene Mischung aus Profi-Trödlern und Privatverkäufern. In Köln kann ich vor allem den Flohmarkt in der Alten Feuerwache im Agnesviertel und den am Stadion in der Südstadt empfehlen. Und wenn ich im Winter mal Entzugserscheinungen habe besuche ich gerne den Kölner Stadt Flohmarkt am Uni-Center, der ist zwar nicht so groß, findet aber jeden Samstag im Jahr (außer an Feiertagen) statt. Ansonsten kann ich zwei besondere Online-Shops empfehlen, die auch in Köln ansässig sind: Bei schee.net findet man viele tolle Drucke von Grafikern und Illustratoren aus aller Welt, und bei no-gallery.com kann man filigrane 3D Schriftzüge und Motive aus Holz und MDF bestellen, die sind zu vielen Gelegenheiten ein schönes Geschenk.

Du hast keine Angst vor Farbe... aber welche magst du am Liebsten?
Zwischentöne von Grün, Blau und Rot mag ich besonders gerne, zum Beispiel Mint, Smaragdgrün, Türkis, Blaugrau, Flieder, Rosa, Himbeerrot oder Koralle. Aber im Grunde kann ich fast jeder Farbe und vor allem vielen Farbkombinationen etwas abgewinnen. Häufig sprechen mich Dinge in erster Linie aufgrund ihrer Farbigkeit an. Farben gehören für mich einfach zum Leben dazu, daher wohnen wir auch ‚in Farbe’. Allerdings setze ich beim Einrichten sehr bewusst verschiedene Farbakzente und bevorzuge Weiß, Schwarz, Grau und Braun sowie alle möglichen Holztöne als Grundpalette. Oft lasse ich mich bei der farblichen Gestaltung eines Raumes von Bildern oder Textilien leiten, beispielsweise geben im Wohnzimmer die Farben unseres Kelims den Ton an.

Wo in deiner Einrichtung spiegelt sich deine Persönlichkeit ganz besonders wider und wo ist dein Lieblingsplatz?
Wahrscheinlich in den dekorativen Details der Einrichtung, die gehen nämlich ganz auf meine Kappe. Meine gesammelten Vasen beispielsweise zeigen wohl, dass ich ebenso pragmatisch wie ästhetisch veranlagt bin, denn Vasen sind ja vergleichsweise nützliche Deko-Objekte, die oft von hoher Handwerkskunst zeugen. Ich mag alte Vasen aus buntem Glas, Bisquitporzellan und gelegentlich auch Keramik, kann mich also für vieles begeistern und bin trotzdem wählerisch. Auch in den Bildern an unseren Wänden steckt viel Persönliches, manche gefallen mir einfach, andere haben Erinnerungswert, waren Geschenke, wurden von Familienmitgliedern oder mir selbst gemacht. Ich brauche lange, um Bilder aufzuhängen, oft gruppiere ich sie auch wieder um, weil die Proportionen nicht stimmen oder ich andere Aspekte betonen will. Die wechselnden Zusammenstellungen spiegeln wieder, dass ich ein sehr visueller Mensch bin und nach Ordnung, optimalen Lösungen und Beständigkeit strebe, oft aber im kreativen Chaos lebe und den Wandel brauche. So ist Einrichten im Allgemeinen trotz vieler praktischer Überlegungen ein sehr intuitiver Prozess für mich.



     

    

     



"Zuhause ist ein Ort, an dem ich absolut ich selbst sein kann und nur von geliebten Menschen umgeben bin."



    

    



Wer hat das Sagen bei euch, wenn es ums Einrichten geht?
Mein Mann teilt zwar nicht meine Leidenschaft fürs Einrichten und ich ergreife auch eher die Initiative wenn es um Neuanschaffungen oder Veränderungen in unserer Wohnung geht. Doch er hat durchaus eine eigene Meinung in Sachen Einrichtung, so dass wir größere Entscheidungen immer gemeinsam fällen. Obwohl die Entscheidungsfindung dadurch oft länger dauert und ich schon mal ein klares Veto meines Mannes akzeptieren muss, finde ich es wichtig, dass wir beide hinter dem Ergebnis stehen und damit glücklich sind. Denn letzten Endes soll unser Zuhause ja uns beide beziehungsweise uns als Familie widerspiegeln und für uns alle ein Wohlfühlort sein. Zum Glück sind mein Mann und ich uns in Geschmacksfragen aber meist einig oder ergänzen uns zumindest ganz gut. Bei der Dekoration unserer Wohnung lässt er mir daher auch weitestgehend freie Hand. Und wenn er eine meiner Ideen in Frage stellt zeigt mir das entweder auf, dass ich selbst daran zweifele, oder es bestärkt mich in meinem Vorhaben und spornt mich an, ihn davon zu überzeugen. Umgekehrt kommt es manchmal vor, dass er einen Vorschlag macht, auf den ich nie gekommen wäre oder mit dem ich mich erst mal anfreunden muss. Zum Beispiel als er sich einen Nachttisch aus Acryl wünschte, da dachte ich erst „Oh nein, das geht gar nicht!“, hielt aber ihm zuliebe Ausschau danach und fand schließlich zufällig den alten Phonotisch, der mit seinen abgerundeten Ecken super zu unserem Bett passt.

Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?
Vermutlich genieße ich es so, ein Zuhause nach meinen Vorstellungen zu gestalten, weil ich in meiner Jugend ein ziemliches Nomaden-Leben geführt habe. Meine Familie hat gewissermaßen einen mehrfachen Migrationshintergrund, denn ich bin mit meinen Eltern als Kleinkind nach Deutschland eingewandert, wir sind beruflich bedingt an die zehn mal umgezogen, haben zwischendurch mehrmals in den USA gewohnt, ein Jahr lang habe ich auch in New York studiert und mittlerweile leben meine Eltern und Geschwister dauerhaft im Ausland. Auch wenn wir immer eher zweckmäßig und provisorisch gewohnt haben, bisweilen auch in möblierten Wohnungen, herrschte bei uns immer eine gemütliche und persönliche Atmosphäre. Gleichzeitig war der Wunsch nach einem Eigenheim sehr präsent, bei Spaziergängen malten wir uns regelmäßig aus, wie wir die Häuser am Wegesrand renovieren und einrichten würden. Als ich dann in meine erste eigene Wohnung gezogen bin habe ich meine Ersparnisse leichten Herzens in einen lang ersehnten Jugendstil-Kleiderschrank investiert. Vermutlich faszinieren mich Möbel und Dinge mit Geschichte auch deshalb, weil Familienerbstücke eine besondere Seltenheit für mich sind, da bei jedem Umzug rigoros ausgemistet und Mobiliar zurückgelassen wurde. Umso mehr weiß ich Erbstücke aus der Familie meines Mannes wie den 60er Jahre Schreibtisch in unserem Wohnzimmer zu schätzen und würde mich niemals freiwillig davon trennen. Emotionalen Wert hat in dieser Hinsicht auch unsere Wickelkommode, denn wir haben sie vor der Geburt unseres ersten Kindes aufarbeiten lassen und hoffen, dass sie zu unserem eigenen Familienerbstück wird.

Hast du Einrichtungstipps für Kinderzimmer?
Im Kinderzimmer geht es ja oft darum, eine günstige Zwecklösung zu finden. Da greifen wir gerne auf Ikea-Möbel zurück, beispielsweise bei den Spielzeugregalen im Kinderzimmer. Das wäre auch der einzige allgemeingültige Tipp, den ich für die Einrichtung von Kinderzimmern geben kann: Kindermöbel auf ihren langfristigen Nutzen hinterfragen, denn die Bedürfnisse der Kleinen verändern sich schneller als man denkt. So nach dem Motto: Eben noch brauchte man ein Beistellbett und plötzlich will das Kind schon ein Hochbett.





    



Wer oder was inspiriert dich, wo sammelst du Ideen?
Persönliche Begegnungen und Gespräche, Kunst, Bücher und alle möglichen visuellen Medien inspirieren mich tagtäglich und ganz nebenbei. In Sachen Einrichtung lasse ich mich eher klassisch von Magazinen wie Schöner Wohnen und Couch inspirieren, vor allem da ich die netterweise im Abo geschenkt bekommen habe. Es gibt keine Blogs, die ich regelmäßig lese, auch da ich die Vielfalt des Internets oft als überwältigend empfinde, aber ich schaue gerne mal auf apartmenttherapy.com vorbei oder sammele auf pinterest.com unter anderem Wohn- und DIY-Inspirationen. Last but not least hat sich solebich.de für mich zu einer großen Inspirationsquelle in Einrichtungsfragen entwickelt.

Was macht deiner Meinung nach ein schönes Zuhause aus?
Die Menschen, die darin wohnen, denn erst sie machen ein Zuhause komplett. Das größte Haus und die schönste Einrichtung sind kaum von Wert, wenn die Bewohner kein gutes Leben darin führen, achtsam mit sich und ihrer Umwelt umgehen und sich mit Respekt behandeln, auch wenn mal die Fetzen fliegen.



     

    

    



Und ihr denkt tatsächlich darüber nach, eure Wunderkammer bald gegen ein größeres Zuhause einzutauschen?
Nein, im Moment können wir uns kaum vorstellen in naher Zukunft umzuziehen, obwohl der Platz mit zwei Kindern schon merklich knapper wird. Bei unserem Einzug vor sechs Jahren waren wir noch kinderlos und hatten zunächst ein Arbeitszimmer, doch das mutierte mit der Geburt der Großen nach und nach zum Kinderzimmer. Zum Glück bot sich uns zeitgleich die Gelegenheit, in einer Bürogemeinschaft in der unmittelbaren Nachbarschaft einen Arbeitsplatz anzumieten, und mittlerweile bevorzugen wir sogar diese Lösung des ‚ausgelagerten’ Arbeitszimmers. Ein weiterer Wermutstropfen der Wohnung ist der fehlende Balkon, stattdessen haben wir kürzlich einen Schrebergarten im Park gegenüber übernommen.



     



Bitte erzähle von eurem Schrebergarten.
Wir haben den Garten letzten Oktober nach fast zweieinhalb Jahren Wartezeit übernommen. Der Garten war total verwildert und mit vielen Auflagen verbunden, da sich der Vorpächter aus gesundheitlichen Gründen schon seit Jahren nicht mehr richtig darum kümmern konnte. Wir haben uns trotzdem dafür entschieden, zum einen wegen der günstigen Lage, zum anderen weil wir auf professionelle Hilfe durch einen Gartenbauer/Landschaftsarchitekten im Bekanntenkreis zählen konnten. Die Gartenanlage ist in einem Park direkt vor unserer Haustür, wir haben eine sehr sonnige Randparzelle und Freunde von uns sind unsere einzigen direkten Nachbarn – und gute Nachbarschaft ist speziell in einem Kleingärtnerverein die halbe Miete. Letzten Endes mussten wir mehrere Bäume fällen, den Garten fast komplett roden und auch die völlig heruntergekommene Gartenlaube abreißen. Im März haben wir dann nach dem Plan und mit Hilfe unseres Bekannten Björn Irmler und mit der tatkräftigen Unterstützung vieler Freunde mit der Neugestaltung begonnen.. Lange glich der Garten eher einer Baustelle, inklusive Bagger, tonnenweise Schotter, Sand und Betonplatten, aber nun wächst und blüht es endlich, der Rasen sprießt und man erkennt die ovalen Grundformen, die wir uns gewünscht hatten. Jetzt fehlt nur noch die neue Holzlaube, dann kann der Sommer kommen.


    



    

     



Deine fünf Geheimtipps für Köln:
Köln hat unglaublich viel zu bieten, daher versuche ich mich auf Tipps aus meinem Veedel zu beschränken. Bei Schamong-Kaffee, Kölns ältester Kaffeerösterei, kann man sich mit fair gehandeltem Kaffee eindecken und im geschmackvoll eingerichteten Ladenlokal der fünfzig Jahre alte Röstmaschine bei der Arbeit zusehen (Venloer Str. 535).
Auch das Café Franck ist immer gut besucht, denn in dem gemütlichen Ambiente aus 50er-Jahre-Konditorei und 70er-Jahre-Lounge – oder bei gutem Wetter auf der Terrasse – wird eine große Auswahl an leckeren Kuchen und Torten serviert (Eichendorffstr. 30 / Ehrenfeldgürtel).
Nur wenige Straßen weiter, an der Grenze von Neuehrenfeld zu Bilderstöckchen, liegt der Blücherpark, ein beliebtes Ausflugsziel unserer Kinder. Im Zentrum der alten Parkanlage von 1911 liegt ein großer Entenweiher, daran angrenzend viele Wiesen mit Tischtennisplatten, Spielplatz, Sportgelände und eine Kleingärtenanlage. Bei gutem Wetter hat der Biergarten mit Kahnstation am Weiher geöffnet, da kann man auch Biergarnituren für die eigene Party im Park leihen.
Besonders schönes Party-Zubehör findet man bei Balloni, außerdem Ballons für jeden Anlass, ausgesuchte Papeterie-Artikel, Wohnaccessoires und jede Menge originelle Geschenkideen (Ehrenfeldgürtel 88-94). Manchmal gehe ich da auch nur vorbei, um mich von der immer toll inszenierten, saisonal wechselnden Ladendeko inspirieren zu lassen.
Für meinen derzeitigen Lieblingsladen muss man dann allerdings doch noch ins Belgische Viertel: Bei Pop Up Papier (angeschlossen an die Buchbinderei Edmund Schaefer) werden allerlei feine Dinge „aus und auf Papier“ angeboten, speziell bei den Letterpress Postkarten werde ich regelmäßig schwach (Maastrichter Str. 24).





     

     



Wie bist du zu SoLebIch gekommen und was magst du an der Community?
Ich bin im Herbst letzten Jahres mehrmals zufällig auf solebich.de gelandet und habe mir die Seite dann genauer angeschaut. Das Konzept hat mich auf Anhieb angesprochen, denn ich lese besonders gern die Homestories in Wohnmagazinen und habe Spaß daran, bei abendlichen Spaziergängen einen Blick in fremde Zimmer zu erhaschen. Ich habe das Geschehen hier eine Weile still verfolgt und konnte mir anfangs kaum vorstellen, irgendwann mein eigenes Zuhause zu präsentieren, zumal ich der Nabelschau, die man in vielen sozialen Netzwerken beobachten kann, allgemein skeptisch gegenüberstehe. Abgesehen davon hat mich die hohe, mitunter professionelle Qualität der eingestellten Fotos eingeschüchtert und mir klar gemacht, dass ich die Möglichkeiten meiner Kamera nicht im Ansatz ausschöpfe. Aber dann hat doch die Neugier überwogen, wie unser Heim wohl so ankommt, daher habe ich meine Hemmungen irgendwann überwunden, mein erstes Foto hochgeladen und wurde mit herzlichen Worten begrüßt. Das war ein erster besonderer Moment für mich, der mich dazu bewegte, weiter zu machen. Tja, und mittlerweile habe ich hier fast jede Ecke unserer Wohnung gezeigt, was mich bisweilen immer noch verwundert. Ich war auch ehrlich überrascht und fühlte mich gleichzeitig geehrt, als die Anfrage zu dieser Homestory kam, denn ich bin ja noch nicht lange dabei und es gibt hier so unglaublich viele tolle und interessante Heime zu bewundern. Nicht zuletzt hat der nette und teilweise sehr persönliche Austausch, der sich mit einigen Mitgliedern ergeben hat, mir viele besondere Momente beschert. Ich bin immer wieder erstaunt, was für ein positiver Ton in der Community vorherrscht, und glaube, dass er SoLebIch bei aller Anonymität zu einer Art eingeschworenen Gemeinschaft macht, die viel Lebensfreude vermittelt und Spaß macht.

Vielen Dank für das schöne Interview!

Wenn ihr jetzt keines von Anitas neuen Bildern mehr verpassen wollt, folgt ihr über ihr SoLebIch-Profil. Dort könnt ihr all ihre Einrichtungs-Ideen entdecken, ihr folgen und so immer auf dem neusten Stand bleiben!

Dieses Interview ist Teil einer ganzen Serie, mit der wir die Menschen hinter den Bildern redaktionell vorstellen wollen.
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