„Meine Einrichtung verbindet viele Stile, ist sehr bunt, aber niemals zufällig!“ - Millie über ihren Wohnstil und die Herausforderungen, einen denkmalgeschützten Bauernhof mitten in Essen einzurichten

von Kati Tiringer

Hereinspaziert! In der Eingangshalle des Fachwerkhauses mit wunderschöner Treppe befindet sich Millies Essplatz

Das Sofa im Wohnzimmer ist eine Maßanfertigung der Schaumstoffschwestern aus Hamburg, der Ofen ein Designstück von Citterio

Noch ein Essplatz in der Küche - mit Vintage-Stühlen aus den 50er-Jahren

Im Schlafzimmer dominiert Blau-Grün. Das durchgängige Farbkonzept hält die verschiedenen Einrichtungsgegenstände optisch schön zusammen.

Überall im Haus lässt sich dessen Geschichte erahnen: Die Garderobe befindet sich im ehemaligen Stall.

Platz für Millies Kreativ-Projekte: Der Arbeitsplatz im Obergeschoss.

Die Kunterbunte Küche ist eine Maßanfertigung. Millie dekoriert hier mit kuriosen Sammlerstücken vom Flohmarkt und frischen Schnittblumen und auch ihre beiden Kinder üben sich in der Vintage-Kinderküche am Herd.

Das Kinderzimmer mit Millies schön-bunten DIY-Stickbildern

Ein Hingucker: Das Bad mit sichtbarem Fachwerk und roter Ziegelsteinwand

Aussenansicht: Das alte Fachwerkhaus umgibt ein traumhaft schöner Garten - mitten in Essen!

Die ganze Familie: Millie und ihr Mann mit den Kindern Emil und Minna

So besonders wie Millie wohnt sicherlich kein Zweiter. Zumindest habe ich selten ein so außergewöhnliches Zuhause wie ihres gesehen: Seit 225 Jahren steht ihr Fachwerkhaus – ein alter Bauernhof - mitten in Essen, seit zwei Jahren wohnt die Musiker-Familie darin. Und auch die Einrichtung ist unverwechselbar. Unverwechselbar wunderbar, denn Millie hat Mut zur Farbe und zum Stilmix, zur Kombination gesammelter Kuriositäten und Selbstgemachtem, bleibt dabei aber trotzdem immer stilsicher. Wie sie zu ihrem Traumhaus kam und warum sie beim Umzug einige Kompromisse eingehen musste, verrät sie jetzt in folgendem Interview.
→ Auf dieser Pinnwand findet ihr Einrichtungsgegenstände, die zu Millies Wohnstil passen. Vielleicht entdeckt ja auch ihr hier euer neues Lieblingsteil!

Liebe Millie, erzähle wer du bist und was du machst.
Aufgewachsen in Karlsruhe, hat mich das Musikstudium ins Ruhrgebiet an die Folkwang Hochschule in Essen verschlagen, wo ich nun seit bereits zehn Jahren lebe. Ich unterrichte Geige und Bratsche an der Städtischen Musikschule Gelsenkirchen und bin im Organisationsteam noch jungen selbst gegründeten Streichorchester Ensemble Ruhr, das mit einem tollen Konzept - ungewöhnlichen Konzertorten wie z.B. Diskotheken oder spartenübergreifenden Projekten zusammen anderen Künstlern -  ein neues Publikum für Klassische Musik begeistern möchte.  

Du wohnst mit deiner kleinen Familie in einem atemberaubend schönen Fachwerkhaus mitten in Essen. Wie seid ihr dazu gekommen?
Vor unserem Umzug in unser Haus haben wir in einer sehr schönen Mietwohnung in einem Jugendstilhaus im beliebten und belebten Essener Stadtteil Rüttenscheid gewohnt. Unser Sohn Emil war damals zwei Jahre alt, Minna war gerade unterwegs. Wir haben uns sehr wohlgefühlt in der Dachgeschosswohnung mit einem großem Erker im hellen Wohnzimmer. Auch für das zweite Kind hätten wir Platz gehabt. Nach einer Veränderung haben wir nicht gesucht, wobei ich schon immer gerne im Internet nach Wohnungen und Häusern geschaut habe - einfach weil es mir Spaß gemacht hat.
Der Fund unseres Traumhauses war quasi purer Zufall. Nachbarn, mit denen ich mich auf dem Spielplatz unterhalten habe, erzählten mir, dass sie sich für ein Haus im Essener Norden interessieren würden. Das musste ich mir natürlich gleich im Internet anschauen. Und bin auf der Suche auf unser Haus gestoßen.  Es sah gar nicht unbedingt einladend aus, zu sehen war ein dunkles Foto von unserer Eingangshalle, auf dem nicht viel zu erkennen war. Aber die Beschreibung "Alter Bauernhof aus dem Jahr 1791 mitten in Essen" hat mich so neugierig gemacht, dass ich es zusammen mit meinem Mann anschauen wollte - einfach so. Naja, dann war es um mich geschehen...

Habt ihr im neuen Haus das Gefühl, ländlich zu leben, obwohl es mitten in Essen steht?
Absolut! Wir leben auf einer Insel mitten in der Stadt. Unser Haus ist umgeben von einem recht großen Garten. Und das Schöne ist: hinter dem Garten ist ein kleines verwildertes Waldstück, die daran angrenzenden Häuser sind nicht zu sehen. So hat man tatsächlich das Gefühl, auf dem Land zu sein.   

Was musste vor dem Einzug alles verändert werden und wie seid ihr bei der Planung vorgegangen?
Wirklich umgebaut haben wir quasi nichts - das wäre auch nicht möglich gewesen, da das Haus denkmalgeschützt ist. In unserer jetzigen Küche haben wir einzig ein Stück Wand entfernt, so dass ein großzügiger, heller Raum entstand. Ansonsten wurde nur Putz ausgebessert und alles gestrichen. Wir hatten auch nur drei Wochen von der Schlüsselübergabe bis zum Einzug, weil ich unbedingt noch vor der Geburt unserer Tochter Minna umziehen wollte - die dann auch zwei Tage nach dem Umzug das Licht der Alt erblickt hat.

Welche Herausforderungen gab es beim Einrichten des Hauses und was war euch besonders wichtig?
Die größte Herausforderung war die Tatsache, dass wir sehr wenig Zeit zum Planen hatten. Zwischen der Schlüsselübergabe und dem Umzug lagen wie gesagt lediglich drei Wochen. Die zweite Herausforderung war, dass wir in unserem neuen Bauernhaus zum Teil sehr niederige Decken hatten und einige der Möbel aus unserer alten Wohnung nicht unterbringen konnten. Einige Pläne mussten wir spontan am Tag des Umzugs verwerfen, weil die Helfer vom Umzugsunternehen mit einem nicht hohen, aber massiven Schrank die schmal Treppe ins erste Obergeschoss nicht hoch kamen.
Ich hatte vor, dort ein Nähzimmer einzurichten und den Schrank mit Stoffen und Material zu füllen. Statt dessen kam der schöne Schrank, auf den ich nicht verzichten wollte als Geschirrschrank in die Küche und die ürsprünglich für die Küche vorgesehenen Axel-Kufus-Regale kamen ins Wohnzimmer. Der große Schrank in der Eingangshalle wurde nicht mit Geschirr, sondern mit Stoffen gefüllt.
Letztendlich ist jetzt aber alles gut so, wie es jetzt ist. Wichtig sind mir Farbkonzepte für die Räume. Deshalb wurde der Schrank, der nun einen neuen Platz bekommen hatte, nochmal umgestrichen.  

Auch eure Küche hat ja ein ganz besonderes Farbkonzept...
Zur Küche haben mich die Möbel von Entwurf direkt inspiriert. Dort werden unterschiedliche alte Schubladen in Möbel eingebaut. Unser Schreiner hat uns von dieser Methode abgeraten, er sagte, in der Küche müsse alles funktionieren, da würde man sich über schlecht laufende Schubladen ärgern. So sind es neue Schubladen mit moderner Schliesstechnik geworden, aber in unterschiedlichen Größen und Farben. Das hatte den Vorteil, dass ich sie direkt auf unseren Bedarf abstimmen konnte. Die hässliche Sprudelmaschine hat zum Beispiel ein Fach bekommen, in das sie so reinpasst, dass sie noch gut zu bedienen ist. Die Farben in Pastelltönen der 50er Jahre habe ich ausgesucht.

Was kommt bei dir auf den Teller?
Wie wäre es mit einem Salat dekoriert mit Borretsch- und Kapuzinerkresseblüten aus dem Garten? Ich habe Spaß am Tischdecken und -dekorieren und tollen Keramikschüsseln. Aber mal ganz ehrlich: im Alltag muss es meistens einfach schnell gehen, da kommen dann einfach die Töpfe mit der Pasta auf den Tisch.  

Du machst vieles für euer Zuhause selbst. Erzähle mal von deinen DIY-Projekten. Was schätzt du an Selbstgemachtem?
Mein letztes DIY-Projekt fürs Zuhause war ein Weihnachtsgeschenk für die Kinder: ich habe ein Spielzelt bei Ikea gekauft und ihm eine komplett neue Hülle aus Bunten Stoffen, Blumen und Vorhängen verschafft. Leider habe ich neben einer vollen Stelle und zwei Kindern kaum noch Zeit zum Handarbeiten. Als nächstes Projekt habe mir vorgenommen, in unserem Garten Bäume und Zäune zu umhäkeln. Ich hatte bereits einen Flieder umhäkelt, der leider abgestorben ist und gefällt werden musste. Ein Teil des umhäkelten Stammes steht jetzt auf unserer Treppe und macht sich da auch gut.
Eine Zeitlang habe ich Stoff-Bilder gemacht - den Nähfuß an der Nähmaschine abgemacht und dann frei mit dem Faden gezeichnet. Auch das möchte ich gerne mal wieder aufgreifen. Im Juni hatte ich ein Häkel-Projekt auf der Extraschicht, der Nacht der Industriekultur auf der Zeche Zollverein, die dieses Jahr das Thema Europa hatte. Man konnte Projektvorschläge, die das Publikum mit einbeziehen, bei einem Ideenwettbewerb einreichen. Ich habe zusammen mit den Besuchern nach Vorlagen die Länder Europas gehäkelt und anschließend in einen großen, auf dem Gelände vorhandenen, Betonrahmen gespannt. Die Meisten meiner Werke sind allerdings am Computer entstanden.
Für mein Leben gerne entwerfe ich Graphiken und Illustrationen, Kalender, die ich an Weihnachten verschenke. Wir machen jährlich ein Jahrbuch mit den wichtigsten Fotos, die ich mich mit Bildchen und Illustrationen versehe.

Was möchtest du in eurem Zuhause noch verändern?
Die Eingangshalle ist ein sehr dunkler Raum, damit bin ich nicht zufrieden. Hier müssen wir noch eine bessere Lösung finden, sei es mit Beleuchtung oder dem Einbau einer Glastür statt oder zusätzlich zu unserer Eingangstür aus Holz. Solche Vorhaben sind allerdings nicht einfach umzusetzen, das muss in Absprache mit dem Denkmalamt passieren und ist ein langer Weg mit Anträgen und Wartezeiten. Es hat über ein Jahr gedauert, bis wir es durch hatten, einen Ausgang von der Küche in den Garten zu öffnen.

Deinen Blumengarten bewundere ich ja immer sehr. Dekorierst du auch im Haus gerne mit Blumen?
Ja, sehr gerne und viel. Am liebsten stelle ich mir Sträuße aus unterschiedlichen Sorten, aber einer Farbreihe zusammen. Das ist auch mein Plan im Garten - ich hatte mir alles in Lila-, Pink- und Blautönen vorgestellt. Allerdings hat sich die orange blühende Kapuzinerkresse unserer Vorbesitzerin üppig ausgesät - sie zu entfernen bringe ich nicht übers Herz. Ich inszeniere auch gerne einzelne oder sehr wenige Blumen in einer Vase. Gerne mag ich die üppigen Levkojen. Aber auch Mohnblumen und die Königin der Blumen: Rosen. 

Woher kommt deine Leidenschaft für's Einrichten?
Ich vermute, die hat meine Mutter an mich weiter gegeben. Sie ist Architektin und wir hatten seit jeher immer Wohnzeitschriften wie "Architektur und Wohnen" zuhause liegen. Ich habe sie schon als Kind gerne gelesen und mich immer mit meiner Mutter darüber ausgetauscht.

Deine Eltern leben eher skandinavisch. Woher kommt deine Leidenschaft für Farben?
Zwar leben meine Eltern weniger bunt als wir. Aber es war doch meine Mutter, die mich immer inspiriert hat, mit vielen Farben zu leben. Ihr Stil ist weniger verspielt als meiner, aber es gibt auch im Hause meiner Mutter sehr farbige Ecken. Als Kind habe ich unwahrscheinlich viel gemalt - es war meine Hauptbeschäftigung. Und auch damals ging es mir weniger um Formen und Linien als um Farbverläufe und -kombinationen.

Wer oder was inspiriert dich?
Ich lasse mich überall inspirieren, besonders auf Reisen. Letztens waren wir in Berlin, da sind die Inspirationen an jeder Ecke zu finden - umhäkelte Bäume, bepflanzte Strasseninseln, unzählige an toll eingerichteten Bars und Cafés. Auch auf unserer Reise nach Apulien habe ich viele tolle Bilder in meinem Kopf und auf meiner Kamera gespeichert. Dort waren es vor allem die Farben, die mich begeistert haben. Hausfassaden, an denen mehrere übereinander liegende, teilweise abgeblätterte Farbschichten zu sehen waren. Natürlich blättere ich auch viel in Wohnzeitschriften und sammle Ideen im Netz - nicht zuletzt natürlich bei solebich.de.

Wie und wo machst du am liebsten Urlaub?
Unser letzter Urlaub hat uns nach Apulien geführt. Das war eine wirkliche Entdeckung. Gerade ausserhalb der Hauptsaison war es nicht auf den Tourismus ausgelegt und sehr ursprünglich. Wir haben im Städtchen Monopoli, 50 km südlich von Bari gewohnt. Gerade südlich haben wir einige nette kleine, von Felsen umgebene Strandbuchten entdeckt. Die Häuser sind alle weiss gekalkt, was ein schönes einheiltiches Bild gibt. Besonders toll sind die "Trulli", kleine runde Häuschen mit Dächern aus gestapelten Steinchen. Sie sind typischfür die Gegend und erinnern eher an Marokko als an Italien.
Meine Eltern, die uns dort eine Woche besucht haben, hatten eine richtig tolle Ferienwohnung mit zwei großen Terrassen mit Blick auf das Meer und die Altstadt. Eine Entdeckung war das traumhafte Landhaus Serragambetta im Landesinneren, betrieben von einem sypathischen italienischen Hippie. Seine Mutter kocht typische Spezialitäten. Abends sitzt man zusammen mit den anderen Gästen an einer langen Tafel und alle Gäste bekommen das gleiche Menu und bedienen sich frei an Wasser- und Weinkaraffen, jeder zahlt am Ende einen Einheitspreis.
Sehr gerne erinnere ich mich auch an unsere Unterkunft im türkischen Städtchen Ayvalik zurück. Ein sehr orientalisches, untouristisches Städtchen nähe der griechischen Insel Lesbos - am besten man fliegt dorthin und fährt mit dem Schiff nach Ayvalik. Wir haben damals eine Woche in Ayvalik und eine Woche auf Lesbos Urlaub gemacht. Wir hatten ein traditionell eingerichtetes kleines Haus mit mehreren verwunschen bewachsenen Terrassen. Die Besitzerin ist eine überaus sympathische Amerikanerin, die mit türkischen Frauen Gegenstände und Handarbeiten aus Recyclingmaterialien herstellt und verkauft.

Hast du auch Tipps für deine Wahlheimat Essen?
Direkt bei uns um die Ecke befindet sich die Zeche Zollverein; alte Industriegebäude umgeben von einem großem Landschaftspark, Unesco Weltkulturerbe und heute Kulturstätte.
Toll ist auch das chat noir; ein urgemütliches, kleines Restaurant in Essen-Rüttenscheid, in dem es immer eine hervorragende Tageskarte und eine große Weinkarte gibt und einen Besitzer, der einen bestens berät und sich die Weingeschmäcker all seiner Gäste merkt.
Das Geschäft Hanim gibt es gleich zweinmal in Essen-Rüttenscheid. Dort gibt es schöne Kleider zum Anschauen - zum Kaufen sind sie mir ehrlich gesagt meistens zu teuer. Es lohnt sich auch alleine wegen der Einrichtung, die Läden aufzusuchen. Sie sind immer toll dekoriert, mit mehreren bunten Vintage-Lampen und mit bunten Stoffen umwickelten Einkaufswägen.
Über alte Bahntrassen mit dem Fahrrad zu erreichen ist der Bauernhof am Machtenberg. Dort gibt es hervorragende selbst gebackene Kuchen in bäuerlicher Umgebung. Die Kinder können Ziegen und Schweine füttern. Es gibt dort auch Aktionen wie Kochkurse, Konzerte und Kinderveranstaltungen. Wir haben dort ein WM-Spiel auf einer großen Leinwand zwischen alten Landwirtschaftgeräten geschaut und anschliessend im romantischen mit Kletterorsen bewachsenen Hof dem Konzert einer brasilianischen Jazz-Sängerin gelauscht.
Auf einigen der für das Ruhrgebiet typischen Halden ist heute Kunst oder Landmarken im öffentlichen Raum inszeniert. Die Schurenbachhalde mit der "Bramme" in Essen, aber auch der "Teraeder" auf der Halde Beckstrasse sowie die Halde Haniel (beide in Bottrop) verbreiten eine ganz eigene Stimmung und beiten eine tolle Aussicht über das Ruhrgebiet und sind eine Gipfelbesteigung wert.    

Nach Hause kommen bedeutet für dich...?
Wenn ich abends von der Arbeit komme, bedeutet es erstmal, sich auf die Kinder freuen und sie in den Arm nehmen. Ich bin wahnsinnig gerne zuhause. Sei es am Abend gemütlich vor dem Kamin oder bei gutem Wetter im Garten. Natürlich bedeutet es auch Alltag, Haushalt machen, Aufgaben erledigen. Aber so gerne ich reise, ich freue mich immer sehr wieder Zuhause zu sein und habe dann immer besonders große Lust alles so schön wie möglich zu machen (ja, da kann es sogar Spaß machen zu putzen!) und zu dekorieren.

Ist euer jetziges Zuhause dein Traumhaus?
Ja, das kann ich so sagen. Wobei ich auch dazu sagen muss, dass ich unterwegs auch viele andere Traumhäuser sehe. In Apulien hat es nur so davon gewimmelt. Alte verwunschene Schlößchen, Jugendstilvillen mit mit großen Wintergärten, mit Wein bewachsene Landhäuser - ich habe sehr viele Traumhäuser. Bin aber mehr als glücklich mit dem unseren!

Müsstest du trotzdem nochmal umziehen, welche drei Einrichtungsgegenstände würdest du mitnehmen?
Oje, das ist schwierig zu beantworten... Es wären vermutlich die hohen, sehr alten Rolladenschränke, die jetzt leider in unserer Bastellkammer stehen, da die Decke im Arbeitszimmer nicht hoch genug war und wir auch sonst keinen Platz finden konnten. Auf unsere Küche würde ich sehr ungerne verzichten, aber sie ist natürlich an den Raum angepasst. Und dann wohl noch unser blauer Geschirrschrank, den ich auch sehr gerne mag. Oder die Küchenstühle? Vielleicht doch unser Filzbett?

Würdest du sagen, dass dein Zuhause bzw. dein Wohnstil auch deine Persönlichkeit widerspiegelt?
Ich denke jetzt zum ersten Mal darüber nach. Ich habe immer sehr viel im Kopf, mehrere Projekte, die ich gleichzeitig angehe. Andererseits bin ich gut organisiert und auch in manchen Dingen unflexibel bzw. ich habe meine genauen Vorstellungen. Das kann man wohl schon auf meinen Wohnstil übertragen: er verbindet viele Stile, ist sehr bunt, aber auch niemals zufällig.  

Wie sieht es eigentlich in deinem Kleiderschrank aus? Hast du ein liebstes Kleidungsstück oder Modelabels, die du besonders magst?
Ich habe einige wenige selbstgemachte Kleider in meinem Schrank, sie bilden aber die Ausnahme. Zwar ist mir schon wichtig, was ich anhabe, aber mir fällt immer wieder auf, dass ich mich viel mehr mit dem Einrichten als mit der Kleidung beschäftige und mein Geld auch viel lieber dafür ausgebe. Trotzdem werde ich immer mal wieder auf meinen eigenen Kleidungsstil angesprochen. Als zurückhaltend würde ich ihn nicht bezeichen, es darf auch verspielt sein. Meine absolute Lieblingsmarke ist Anthropologie, auch wenn mir dort längst nicht alles gefällt.  

Wie kamst du eigentlich zu SoLebIch.de und was schätzt hier besonders?
Ehrlich gesagt weiss ich nicht mehr, wie ich darauf kam, denn es ist schon eine ganze Weile her. Ich vermute, über eine Suchmaschine. Ich schätze es besonders, mich hier inspirieren zu lassen. Die DIY-Projekte der anderen Mitglieder geben mir viele Ideen. Und es ist natürlich schön, das alles aus dem echten Leben kommt.

Vielen Dank für das schöne Interview und die vielen Tipps!

Übrigens ist Millie mit ihren Wohnungsfotos auch im neuen SoLebIch-Buch vertreten! Wenn ihr jetzt auch kein neues Bild von ihr mehr verpassen wollt, folgt ihr über ihr SoLebIch-Profil. Dort könnt ihr auch Bilder ihrer vorherigen Wohnung ansehen und ihr eine persönliche Nachricht schreiben.
Dieses Interview ist Teil einer ganzen Serie, mit der wir die Menschen hinter den Bildern redaktionell vorstellen wollen. Dabei waren bereits anne.marie, Christin, Oceanside,Sallysunshine, Houseno44, MiMaMeise, Karyna, lovevintagelove und Schmasonnen mit vielen Einblicken in ihr Zuhause und bald folgt mehr, um viele SoLebIch-Mitglieder und ihr ganz individuelles SoLebIch besser kennen zu lernen.
Alle Homestories

Kommentare (18)

Das könnte dich auch interessieren

Homestory
„Wir leben auf einem Vierseithof von 1778.“ – Zu Besuch im Fachwerkhaus von Einfachheit in der Pfalz
Claudia H.
89 35
Homestory
„Ich mag es nicht zu landhausig mit zu viel Tüdelüt.“ – Zu Besuch auf dem sanierten Bauernhof von suca in der Nähe von Osnabrück
Claudia H.
171 56
Homestory
„Klassisch skandinavisch mit ein bisschen Schnickschnack.“ – Zu Besuch im Reihenhaus von snefrid in Bremen
Claudia H.
107 30
Homestory
„Wir lieben es gemütlich und skandinavisch, mit einem Klecks Farbe.“ – Zu Besuch bei mrs_p0711 in Stuttgart
Claudia H.
144 32
Homestory
„Eine Mischung aus modern und Landhaus.“ – Zu Besuch in der Münchner Altbauwohnung von Alexa W.
Sebastian
124 34
Homestory
„Ein farbenfroher Mix aus Vintage und Skandi mit einem Hang zum Maximalismus.“ – Zu Besuch bei colourior
Sebastian
105 8
Homestory
„Durch die niedrigen Decken und hellen Holzböden fühlt es sich bei uns an wie im Hüttenurlaub!“ – Zu Besuch bei Mexicola_Living in der Schweiz
Claudia H.
72 11
Homestory
Zwischen Vintage und Upcycling-Objekten – Zu Besuch in der Mannheimer Maisonettewohnung von Valerie
Sebastian
79 10
Homestory
„Bei der Farbe waren wir richtig mutig!“ – Zu Besuch in der Kölner Altbauwohnung von altbauliebe.koeln
Sebastian
113 18
Homestory
„Ich liebe unsere 5 m hohen Decken!“ – Zu Besuch in der Dachgeschosswohnung von dessislava in Wien
Claudia H.
144 72
Homestory
„Die unverputzte Wand haben wir selbst umgesetzt!“ – Zu Besuch bei zweizimmerkuechebad im Ruhrgebiet
Claudia H.
79 9
Homestory
„Wir lieben den Altbau-Look, obwohl wir in einem 80er-Jahre-Bau leben.“ – Zu Besuch bei Sue.and.Stu
Sebastian
89 7