Mein neuer runder Esstisch

von philuko

Der runde Esstisch ist kürzlich bei uns eingezogen

Der alte Esstisch an der Wand

Der alte Esstisch im Raum

Luftigere Wirkung durch mehr Weiß und kleinere Größe

Alter Esstisch im Einsatz

Vorher und nachher....

Wir haben einen neuen Mitbewohner, besser gesagt unser Wohnzimmer. Vor ein paar Tagen machte es "Tischlein wechsle dich" und der alte eckige Tisch ward durch einen runden ersetzt. Mein Foto vom Neuen wurde bereits fleißig kommentiert. Und obwohl der überwiegende Tenor lautete, der neue Tisch passe perfekt, trauerten einige dem alten Holztisch nach. Anlass genug, einen ganzen Beitrag zum Thema Esstisch zu verfassen.

Blick zurück

Der frühere Esstisch war ein Erbstück der Großmutter meines Mannes: Eichenholz, rechteckig und ausziehbar. Beim Einzug waren wir noch zu zweit und der Esstisch hatte sogar ein eigenes Zimmer! Seine rechteckige Form fügte sich perfekt in den ebenfalls rechteckigen Grundriss des großen Esszimmers. Der Tisch, in voller Länge ausgezogen, war Mittelpunkt dieses Raumes. Beinahe alle Stühle meiner Sammlung scharten sich um ihn. Ich saß gerne an dieser Tafel – welch ein Luxus, ein einzelnes Esszimmer! Dann kündigte sich Nachwuchs an und das Esszimmer musste dem Kinderzimmer weichen. Der Tisch wanderte ins Wohnzimmer.

Dort stand er, meist ausgezogen, parallel mit einigem Abstand zur Wand. Ab und zu wurde er auch mal zusammengeschoben und mit der Stirnseite an die Wand gestellt. Er nahm einigen Platz vom Wohnzimmer in Anspruch. Wenige Jahre später kamen zwei weitere Erdenbürger hinzu und der Tisch war von da an immer ausgezogen und in voller Länge präsent. Ein Teil der Stühlesammlung wurde vom Esstisch abgezogen und durch drei Kinderstühle ersetzt. 

Holz verzeiht wenig. Da wir keine Freunde von Tischdecken sind, haben Kratzer und Farbflecken den Tisch mit den Jahren gezeichnet. Was mich immer ein bisschen gestört hat, war die Höhe des Tisches. Sie harmonierte nicht mit den Stühlen drumherum, man saß zu tief. Die recht tief nach unten reichende Querverstrebung war außerdem beim Sitzen immer im Weg.

Die Lösung

Im Keller meiner Eltern stand noch diese Marmorplatte aus ihrer Studentenzeit. Rund, schwer und über 40 Jahre auf dem Rücken. An ihr wurde ich als Baby gefüttert, sie war mein Begleiter die ganze Kindheit über. An unserem eckigen Tisch hatte ich mich sattgesehen – die Marmorplatte sollte jetzt wieder zum Einsatz kommen, das war schon lange mein Wunsch. Einzig und allein die Suche nach dem passenden Fuß erschwerte die Erfüllung dieses Wunsches. Bei Ebay brachte die Recherche nach einem Tulpenfuß nicht den gewünschten Erfolg. Dann machte ich einen Hersteller in England ausfindig. Auch hier gab es eine Hürde: Einzelne Füße würden normalerweise nicht verkauft – nur das Gesamtpaket, sprich Fuß UND Platte. Ich blieb hartnäckig und nach einigen Mailwechseln hatte ich den Herrn soweit, dass er mir einen einzelnen Tischfuß verkaufte 😉 Meine Geduld wurde allerdings aufs neue strapaziert. Geschlagene 10 Wochen warteten wir, bis der Speditionsmensch endlich klingelte und den Fuß vorbeibrachte.

Jetzt ist der runde Tisch endlich eingezogen!

Es war ein langer Weg vom eckigen zum runden Tisch. Meines Erachtens überwiegen in unserem Fall die Vorteile des runden Tisches. Wenn man wie wir kein separates Esszimmer besitzt und auf eine Komibnation von Wohn- und Essraum zurückgreifen muss, erweist sich der runde Tisch als enorm praktisch. Er nimmt weniger Platz in Anspruch als ein eckiger Tisch. Die Stühle kommen besser zur Geltung, weil der zentrierte Tischfuß viel mehr Raum (und auch Beinfreiheit) lässt. Das Wohnzimmer wirkt luftiger. Es passen (trotz recht kleinem Durchmesser von nur 110 cm) erstaunlich viele Stühle um den Tisch – inklusive der zwei Tripp Trapps für die Zwillinge. Im Augenblick sind es fünf normale Stühle plus zwei Hochstühle.  Und die Platte ist robuster, allerdings auch zugegebenermaßen kühler als eine Holzplatte. Flecken lassen sich besser abwischen als auf dem Holztisch. Der Lack des Holztisches hat gelitten unter häufiger Flüssigkeitseinwirkung, die beim Zusammenleben mit Kindern nicht ausbleibt. Der Holzlack ist mit den Jahren aufgerissen – das kann bei einer Marmorplatte nicht passieren. Dafür zerbrechen Gläser auf einer Marmorplatte schneller, wenn sie umkippen. Es gibt bei beiden Materialien Vor- und Nachteile.Ich empfinde dass Esszimmer mit dem jetzt hellen Esstisch als luftiger. Der Holztisch hatte eine recht dominante, schwerfällige Wirkung, auch aufgrund seiner dunkleren Farbe.

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