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Ich sehe was, was du nicht siehst
Kennt ihr das? Man entdeckt ein Möbelstück, ein Küchenutensil, ein leeres Gurkenglas und denkt sich: Moment mal! Das könnte man doch auch ganz anders verwenden, als im Sinne des Erfinders. So wurden bei mir Blumentöpfe mit Spitzenrand zu Haarbürstenhaltern, Frühstückstabletts zu Abstelltischchen und Teppiche zu Betthäuptern. Und diesen Sommer entdeckte ich bei IKEA Edholma, eine Banktruhe mit Wandpaneel als Kletterhilfe für den Garten. Und schon als mir das gute Stück durch die „nur kurz so günstig“-Aktion im Wartebereich vor den Kassen endgültig den Kopf verdrehte, sah ich in ihr etwas ganz anderes als ein Möbel für den Garten. Die vielen Querverstrebungen erinnerten mich verdammt stark an mein Referat im dritten Semester für Kunst & Designgeschichte und damit an Charles Rennie Mackintosh. Edholma wirkte auf mich mit etwas Fantasie wie die verlängerte Version seines berühmten Hill House Stuhls.
Und so habe ich auf den allerletzten herbstlichen Drücker ganz Edholma am Wochenende in tiefes, mattes schwarz getaucht. Nun ist sie stummer Diener, Schuh-Anzieh-Sitzgelegenheit und Kissen-Herberge in unserem Schlafzimmer. Und eine Augenweide sowieso! Wie ist es bei euch? Womit habt ihr schon „Ich sehe was, was du nicht siehst?“ gespielt?
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hello-mrs-eve
Ikea Edholma, Stummer Diener
2.561x angesehen - 25.10.2014

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